Auf vielfachen Wunsch hier die Berichte vom letzten Wochenende in Berlin, ansonsten wie immer zu finden auf www.bembeltours.de.vu.
Die 3 Texte haben mit Fussball rein gar nix zu tun, es lief eher naja anders...
Bezirksliga Berlin 2.Abteilung – 19. Spieltag – Freitag 17.02.2006 – 50 Zuschauer
SC Al Quds Berlin – BFC Dynamo Berlin II 0:2 (0:2)
Aufbruch am Donnerstag Abend 18.30 Uhr zu einer Tour die im Vorfeld akribisch durchgeplant war und bei der dann plötzlich sämtliche geplanten Spiele abgesagt waren!
Noch während der „Lord of War“ im Kino wütete stellte man sich die Sinnfrage, aber die Züge sind gebucht, halt der Nachteil der ganzen Sparangebote heutzutage.
Um die freundschaftlichen Bande nicht zu belasten bestieg man dann doch den Zug, noch filmisch und auf Foto festgehalten von Herrn Gross. Bis Neumarkt hatte man noch Begleitung in Person eines Jahnfans, dann noch schnelles Zughopping und in Fürth rein in den Nachtzug nach Berlin. Dieser besitzt äußerst komfortable Sitze und auch sonst hatte man seine Ruhe und konnte nun wesentlich besser gelaunt um 7 Uhr morgens in der Bundeshauptstadt aussteigen. Herr Borgs sollte gegen 13 Uhr Berlin erreichen, mal sehen was sich so findet.
Am Zoo erste Grundbedürfnisse erledigt (Tasche ins Schließfach, Preise des Zoos gecheckt, Frühstück bei MCD, easyInternetcafe, 48 Stunden-Ticket besorgt). Ein Spaziergang durch die Gegend gemacht und Wandern ist des Zicos Lust. Auf dem Kurfürstendamm noch ein paar besondere Einkäufe getätigt und schon hatte die Stadt mit Ihrem Flair und Ihrem hohen Puls einem im Griff. Es war bei Weitem nicht der erste Trip nach Berlin aber bestimmte Highlights wirken auch noch beim x-ten Mal und heute war auch mal keine störende weibliche Begleitung dabei. Potsdamer Platz, Brandeburger Tor, Reichtstag, Jüdisches Denkmal, Unter den Linden usw… alles zu Fuss und mit wachsender Begeisterung absolviert. Die Stadt ist einfach der Hammer! So vergingen die Stunden, das U-Bahn-Ticket wurde auch kräftig genutzt und bei einer Verschnaufpause abermals im Internetcafe (Recherche war nach den ganzen Absagen die wichtigste Tätigkeit) reifte die Idee meinen Mitstreiter gleich am Ostbahnhof abzuholen. Gesagt, getan. Noch kurz gestärkt und auf nach Mahlsdorf wo die Beschreibung im etap-Führer schon eine eher abseitigere Lage vermuten liess.
Wir landeten in einer Gegend die noch recht Original Oststyle war, ziemlich rabiate Strasse und sämtliche Gehwege eher Schlammwüsten. Idyllisch sagt man dazu wohl *lol*
Letztendlich waren es dann wohl gute 1,5 km die stets zur S-Bahn zu absolvieren waren, ein Zustand dem Herr Borgs nun wenig Vorteilhaftes abgewinnen konnte.
Im etap dann der Hochgenuss an deutscher Servicementalität als der Herbergsvater just vor unseren Augen die Eingangstür zuschloss und wir so per Automat einchecken durften.
Zimmerausstattung wie gehabt, leider auch dieses Mal wieder ohne Videotext, sonst egal aber dieses Mal eher nicht von Vorteil.
Ich erkundigte dann noch etwas die Gegend und die bestehenden Verbindungen per Zug, Bus und Pedes und so war der Zeitpunkt gekommen sich über die Gestaltung des Abends Gedanken zu machen. TeBe kickt nicht, dafür Union einen Test auf Kunstrasen (juchu) oder eben ein Bezirksklassenkick. Herr Borgs entschied sich für sein Bett und Pizza von Hallo Pizza, ich war erpicht auf Wandern, U-Bahn-Ticket nutzen und den Wettstreit Palästinenser gegen Nachwuchsrekordmeister *g*.
In Tempelhof angekommen hatte ich mir erst mal Abendessen verdient, bestand bei mir aus Bananenmilch und Fleischpflanzerl in der Semmel (ole).
Im Tempelhofer Sportzentrum Tempelhofer Weg 62 kam es dann also zum Knaller Al Quds gegen BFC II, das einzige Pflichtspiel an diesem Freitag Abend in ganz Berlin!
Mit mir fanden sich einige Herren mit diesen typischen Kopftüchern für Männer ein und der BFC-Fanbeauftragte + ein paar Dynamo-Edelfans. Mittels Pauke und Trompete wurde dem Nachwuchs des DDR-Rekordmeisters sogar recht lautstarke Unterstützung zuteil die auch relativ schnell in zwei Tore umgemünzt wurde. Den Rest des Kicks stand dann die Abwehrreihe des BFC II ganz ordentlich auch wenn die Gastgeber von Al Quds in den Schlussminuten zwangsweise gut aufkamen. Solche unterklassigen Kicks leben ansonsten natürlich von der Emotion der Akteure und an den Ballustraden, ganz witzig manchmal.
Der Ground selbst ein einfacher Kunstrasenplatz mit Gestänge drumrum und Flutlicht!
Hinter beiden Toren befindet sich nichts, wobei man in einem Fall eine schöne Aussicht auf malerische Schlingpflanzen, Bäume und die Gleise hat wo auch alle naselang ein Zug vorbeirauschte. Richtig bedenklich wird es aber da ich nicht der einzige Gestrandete in diesem Umfeld war, noch zwei weitere Hopper gesellten sich von Minute 10 an zu mir und verfolgten das Spiel mit der selben Ernsthaftigkeit wie meinereiner.
Mit Rolex am Ohr ging es nach Abpfiff dann zurück zur naheliegenden U-Bahn-Station und über Ring und Ostkreuz wieder zurück nach Dahlwitz-Hoppegarten ins etap nahe der brandenburgischen Grenze.
Zico