Berlinwochenende

  • Auf vielfachen Wunsch hier die Berichte vom letzten Wochenende in Berlin, ansonsten wie immer zu finden auf www.bembeltours.de.vu.
    Die 3 Texte haben mit Fussball rein gar nix zu tun, es lief eher naja anders...


    Bezirksliga Berlin 2.Abteilung – 19. Spieltag – Freitag 17.02.2006 – 50 Zuschauer
    SC Al Quds Berlin – BFC Dynamo Berlin II 0:2 (0:2)


    Aufbruch am Donnerstag Abend 18.30 Uhr zu einer Tour die im Vorfeld akribisch durchgeplant war und bei der dann plötzlich sämtliche geplanten Spiele abgesagt waren!
    Noch während der „Lord of War“ im Kino wütete stellte man sich die Sinnfrage, aber die Züge sind gebucht, halt der Nachteil der ganzen Sparangebote heutzutage.
    Um die freundschaftlichen Bande nicht zu belasten bestieg man dann doch den Zug, noch filmisch und auf Foto festgehalten von Herrn Gross. Bis Neumarkt hatte man noch Begleitung in Person eines Jahnfans, dann noch schnelles Zughopping und in Fürth rein in den Nachtzug nach Berlin. Dieser besitzt äußerst komfortable Sitze und auch sonst hatte man seine Ruhe und konnte nun wesentlich besser gelaunt um 7 Uhr morgens in der Bundeshauptstadt aussteigen. Herr Borgs sollte gegen 13 Uhr Berlin erreichen, mal sehen was sich so findet.
    Am Zoo erste Grundbedürfnisse erledigt (Tasche ins Schließfach, Preise des Zoos gecheckt, Frühstück bei MCD, easyInternetcafe, 48 Stunden-Ticket besorgt). Ein Spaziergang durch die Gegend gemacht und Wandern ist des Zicos Lust. Auf dem Kurfürstendamm noch ein paar besondere Einkäufe getätigt und schon hatte die Stadt mit Ihrem Flair und Ihrem hohen Puls einem im Griff. Es war bei Weitem nicht der erste Trip nach Berlin aber bestimmte Highlights wirken auch noch beim x-ten Mal und heute war auch mal keine störende weibliche Begleitung dabei. Potsdamer Platz, Brandeburger Tor, Reichtstag, Jüdisches Denkmal, Unter den Linden usw… alles zu Fuss und mit wachsender Begeisterung absolviert. Die Stadt ist einfach der Hammer! So vergingen die Stunden, das U-Bahn-Ticket wurde auch kräftig genutzt und bei einer Verschnaufpause abermals im Internetcafe (Recherche war nach den ganzen Absagen die wichtigste Tätigkeit) reifte die Idee meinen Mitstreiter gleich am Ostbahnhof abzuholen. Gesagt, getan. Noch kurz gestärkt und auf nach Mahlsdorf wo die Beschreibung im etap-Führer schon eine eher abseitigere Lage vermuten liess.
    Wir landeten in einer Gegend die noch recht Original Oststyle war, ziemlich rabiate Strasse und sämtliche Gehwege eher Schlammwüsten. Idyllisch sagt man dazu wohl *lol*
    Letztendlich waren es dann wohl gute 1,5 km die stets zur S-Bahn zu absolvieren waren, ein Zustand dem Herr Borgs nun wenig Vorteilhaftes abgewinnen konnte.
    Im etap dann der Hochgenuss an deutscher Servicementalität als der Herbergsvater just vor unseren Augen die Eingangstür zuschloss und wir so per Automat einchecken durften.
    Zimmerausstattung wie gehabt, leider auch dieses Mal wieder ohne Videotext, sonst egal aber dieses Mal eher nicht von Vorteil.
    Ich erkundigte dann noch etwas die Gegend und die bestehenden Verbindungen per Zug, Bus und Pedes und so war der Zeitpunkt gekommen sich über die Gestaltung des Abends Gedanken zu machen. TeBe kickt nicht, dafür Union einen Test auf Kunstrasen (juchu) oder eben ein Bezirksklassenkick. Herr Borgs entschied sich für sein Bett und Pizza von Hallo Pizza, ich war erpicht auf Wandern, U-Bahn-Ticket nutzen und den Wettstreit Palästinenser gegen Nachwuchsrekordmeister *g*.
    In Tempelhof angekommen hatte ich mir erst mal Abendessen verdient, bestand bei mir aus Bananenmilch und Fleischpflanzerl in der Semmel (ole).
    Im Tempelhofer Sportzentrum Tempelhofer Weg 62 kam es dann also zum Knaller Al Quds gegen BFC II, das einzige Pflichtspiel an diesem Freitag Abend in ganz Berlin!
    Mit mir fanden sich einige Herren mit diesen typischen Kopftüchern für Männer ein und der BFC-Fanbeauftragte + ein paar Dynamo-Edelfans. Mittels Pauke und Trompete wurde dem Nachwuchs des DDR-Rekordmeisters sogar recht lautstarke Unterstützung zuteil die auch relativ schnell in zwei Tore umgemünzt wurde. Den Rest des Kicks stand dann die Abwehrreihe des BFC II ganz ordentlich auch wenn die Gastgeber von Al Quds in den Schlussminuten zwangsweise gut aufkamen. Solche unterklassigen Kicks leben ansonsten natürlich von der Emotion der Akteure und an den Ballustraden, ganz witzig manchmal.
    Der Ground selbst ein einfacher Kunstrasenplatz mit Gestänge drumrum und Flutlicht!
    Hinter beiden Toren befindet sich nichts, wobei man in einem Fall eine schöne Aussicht auf malerische Schlingpflanzen, Bäume und die Gleise hat wo auch alle naselang ein Zug vorbeirauschte. Richtig bedenklich wird es aber da ich nicht der einzige Gestrandete in diesem Umfeld war, noch zwei weitere Hopper gesellten sich von Minute 10 an zu mir und verfolgten das Spiel mit der selben Ernsthaftigkeit wie meinereiner.
    Mit Rolex am Ohr ging es nach Abpfiff dann zurück zur naheliegenden U-Bahn-Station und über Ring und Ostkreuz wieder zurück nach Dahlwitz-Hoppegarten ins etap nahe der brandenburgischen Grenze.


    Zico

  • Und hier Teil 2...


    Landesliga Berlin 1.Abteilung – 19. Spieltag – Samstag 18.02.2006 – ca. 300 Zuschauer
    Adlershofer BC 08 – FC Spandau 06 0:3 (0:2)


    Die Ausbeute des Freitags also viel Kultur und ein Spiel der 7.Liga Berlins. Auch für heute zeigt die Bilanz lediglich ein Spiel der NOFV-Nord in Wismar. So gab es Bestrebungen mir St.Pauli-Düsseldorf anzusehen und so klingelte 5.45 Uhr der Wecker während Junior Hofer weiterschlief. Ich unternahm wieder einen Spaziergang zur Station Mahlsdorf und bestieg die S-Bahn bis Ostkreuz. Dabei hätte ich besser mal das Handy angemacht, im Zug zum Bahnhof Zoo erreichte mich nämlich die SMS dass St. Pauli ausverkauft ist die Rolex liebenswerterweise mir zukommen ließ. Was nun tun? Hamburg erschien so zu riskant, Vorletzter gegen Letzter in der NOFV Nord erweckte auch nicht unbedingt gesteigertes Interesse. So erstmal beim MCD-Breakfast Gedanken sammeln und Hofer um 8.30 Uhr per Handy zu seinen Tagesplänen befragt. Nachdem dieser meinte erst später in die Stadt zu fahren war meine Intention mich zum Alexanderplatz zu begeben, bissl Kultur wieder, dann die Tiere im Zoo zu besuchen und dann nachmittags die einzige Begegnung der Verbandsliga Brandenburg bei SV Babelsberg II zu besuchen um dann Junior Hofer abends wieder in der Stadt zu treffen. Den Alex habe ich auch mehr als gründlich erkundet, ebenso den Hackeschen Markt, ganz Berlin Mitte halt. Langsam zeigten sich aber dann Schlafmangel und Frost, es war einfach ein Stück weit zu kalt um stundenlang rumzuasseln. Da musste es der Biss in den sauren Apfel sein, zurück in die Prärie wo mich wenigstens der Bus vom Bahnhof bis kurz vors etap brachte. Auf den letzten Metern kam mir dann mein Mitstreiter entgegen so dass man bereits präzisere Verabredungen für heute Abend treffen konnte. Noch kurz etwas eingekauft (ja Supermarkt gab es da draußen sogar), die Putzfrau aus dem Zimmer geschmissen und eine Mütze Schlaf genommen. Gegen 12.30 Uhr dann aufgestanden und bei ABC angerufen. Dort bekam ich die Auskunft dass der Linienrichter den Platz für bespielbar hält und die Partie zu 90% stattfindet. So eine Prozentzahl muss uns in diesen Tagen reichen, auf zum Zug und ab nach Adlershof dass ebenfalls etwas weiter in der Peripherie Berlins liegt. Soweit ganz nette Gegend, man durfte noch ein gutes Stück die Dörpfeldstrasse ablaufen bis man schließlich den Lohnauer Steig erreichte wo ABC seinen Ground inmitten einer Wohngegend hat. Auch hier natürlich Kunstrasen, dafür gab es sogar ein Programm. Auch hier gesellte sich dann eine weitere gestrandete Gestalt zu mir und die Würste brutzelten eifrig auf dem Freiluftgrill. Die Partie (in Berlins 6.Liga) hatte locker unser bayrisches Landesliganiveau, schnell gelangen auch hier dem Gast 2 Tore und so befindet sich Spandau auf dem besten Weg zurück in die Verbandsliga Berlin. Hier wurde es im Laufe des Spiels besonders interessant da sich immer kontroversere Diskussionen zwischen Schiedsrichtergespann und Publikum bzw. Ersatzspielern entwickelten. Ein Auszug:
    Spieler der 2.Mannschaft von Adlershof: Schiri geh mal zu Fielmann
    Schiriassistent: Lern’ Du erst mal Fussballspielen.
    Auch zwei Besucher betitelten sich dermassen heftig untereinander wie ich es seit der Ulmer U19 nicht mehr erlebt habe. Ein grosser Spass für Gross und Klein also. Spandau gelang dann in der 2. Halbzeit noch das 0:3, eine nette Kneipe hinter einen Eisentür gibt es am Lohnauer Steig auch und auf das anschließende Spiel ABC II gegen Bielsdorf II habe ich dann doch verzichtet… Auf dem Weg zurück zur Bahn meldete sich der kleine Hunger und so hielt ich an einem Imbiss der Dönercity Berlin. Ein Prachtexemplar namens Schülerdöner für 1,50.
    Dabei befand sich viel mehr Fleisch im Döner als hier (zum doppelten Preis) gewohnt, dazu lecker Soss und als Bodenbelag Ketchup, einfach himmlische Genüsse hehe. Das sind so die kleinen Highlights solcher Ausflüge. Mich würde ja mal interessieren welche Dimensionen dann dort der Big Döner mit extra Fleisch hat.
    Nun ging es wieder in die Mitte Berlins, schnell BL-Ergebnisse im easyInternet gecheckt und dann war auch schon das Treffen mit Rolex und Hofer am Hackeschen Markt anberaunt.
    Roland ließ uns noch kurz warten weil seine U-Bahn irgendeinen Unfall auf dem Weg hatte, dann ging es in eine Trattoria am Ort wo lecker gespeist wurde und diverse Alsterwasser unsere Kehlen befeuchteten. Dabei wurde auch eine ganz besonders perfide Idee für den Sonntag geboren, gleich am Alex ein WET besorgt und wieder zurück ins Vorortghetto.
    Dieses Mal fuhren wir auf Wunsch von Hofer bis zur Station Birkenstein um von dort den Weg zur Unterkunft mal auszutesten. Dieser führte uns in kompletter Dunkelheit über eine Bundesstrasse, aber lieber überfahren werden als dreckige Hosen kriegen.
    Durchs Industriegebiet wo sich auch noch eine Disse befand die angeblich die größte in Deutschland sein soll (laut Aushang, aber vergesst es) und noch eine Frage aufgeworfen:
    Hoppegarten liegt nun eindeutig im Ostteil der Stadt, hier befindet sich dann auch die weltberühmte Galopprennbahn. Wie aber kamen nun vor der Wende die ganzen westdeutschen Zuseher zu den Pferderennen im tiefsten Osten der Stadt?
    Im Zimmer gaben wir uns dann noch das ZDF-Sportstudio bevor unsere Augen zufielen.


    Zico

  • Dritter und schlimmster Teil folgt dann im Laufe der Nacht/des Donnerstags... könnt ja schon mal rätseln was unsere "geniale" Idee war...


    Zico

  • 2.Bundesliga – 22. Spieltag – Sonntag 19.02.2006 – 6850 Zuschauer
    SC Paderborn 07 – FC Hansa Rostock 3:0 (3:0)


    Hoffentlich bemerkt niemand wie bescheuert wir sind. Um 4.30 Uhr klingelte unser Wecker. Der Grund für unseren frühen Check-Out war die Schnapsidee mit dem WET heute nach Paderborn zu fahren. Da brauchte Junior Hofer erstmal ein paar Kaffee zum Wachwerden.
    Und während die Nachtschwärmer den Weg in Ihre Betten antraten trotteten wir schwerbeladen zur Bahnstation Mahlsdorf und bestiegen den Zug zum Ostbahnhof. Im Zug liefen wir bei einer Reisegruppe auf die uns fragte ob wir mitkommen wollen, da man uns aber vorenthielt wohin es gehen sollte lehnten wir dankend ab. Unser Angebot nach Paderborn mitzukommen wurde komischerweise auch abgelehnt. Obskures Volk das.
    Im Regionalexpress wurden wir gleich freudig begrüsst, aber nicht von Rolex, der stieg erst wenig später zu, sondern von einem Mann mit saarländischem Akzent der sich lauthals über Punker muckierte die laut seinen Angaben im Saarland vergast würden? Außer in Saarbrücken, da laufen die auch so rum… Auch Ihnen einen Guten Morgen J
    Wenn wir ihn richtig verstanden haben hatte er gestern das Spiel Hannover 96 – Bayern München besucht, kam aber gerade aus Frankfurt/Oder und saß im Zug der aus Cottbus kam… Ab jetzt wird es linearer, versprochen.
    Zu dritt macht Reisen Spass, so vergingen die Fahrten bis Magdeburg und Sonderhausen flux, Hofer musste dabei stets Kaffee nachlegen. In Sonderhausen war dann auch meine Mütze die größte Attraktion und schon weiter über Kassel und Warburg nach Paderborn. Über 7 Stunden Zugfahren in wenigen Zeilen. Dort in Paderborn wurden wir dann ausgespuckt, Koffer ins Schließfach und gleich die ersten Rostocker erkannt. Nun begann die fieberhafte Suche nach einem Bus der uns zum Hermann-Löns-Stadion bringen sollte. Irgendwie kam aber nix und so suchten alle irritiert in der Gegend rum. Irgendwann dann der entscheidende Hinweis auf einen Bus der eher abseits vor sich hin wartete. Diesen betreten und jeder Fahrgast hatte seinen eigenen Schutzmann, die wollten aber auch nur zum Stadion fahren, wohl keinen Platz im Polizei-Sonderbus zuvor bekommen *g*
    Die Fahrt zum Ground dann relativ langwierig, befindet sich im Stadtteil Schloß Neuhaus (selbiges konnte auch erspäht werden) und die Fahrt führte durch manch enge Strasse.
    Der Einsatzleiter offenbarte uns auch noch seine Seelenqual, der Verein würde den Einsatzkräften ganz schön Angst mit der Erfolgsserie machen. Dass Paderborn schon mit Liga 2 überfordert ist war offensichtlich, man stelle sich mal vor Köln,Frankfurt,Dortmund&Co fallen hier ein. Das neue Stadion ist essentiell für Paderborn.
    In Schloss Neuhaus noch eine kurze Waldwanderung, dann konnte man Eintrittskarten lösen und sich ein Programmheft nehmen. Drinnen dann vorzügliche Bratwürste und (wohl extra für die Rostocker) Fischsemmeln. Somit war alles angerichtet, der Gästeblock konnte betreten werden, die mitgereisten Ostseeanrainer glänzten schon durch lustiges Liedgut (dazu gleich mehr) und der Heimbereich war so ziemlich proppevoll.
    Der Ground ist ja bekannt für die Hochspannungsleitungen die darüber hinwegführen und auch sonst ein klasse Ground, nur halt für 2.Liga absolut ungeeignet.
    Der Stadionsprecher versteht sein Handwerk und die Singing Area der Paderborner erpichte sich am Schmeissen von Papierkonfetti, nur stets hintereinander und nicht einmalig?
    Anpfiff und den Heimfans steht der Sinn schnell nach Ihrem Wechselgesang. Nur dass dieser heute höchst orginell aus dem Gästeblock gekontert wird, schallt Ihnen doch auf Ihr langgezogenes „Paderborn“ ein donnerndes „Hooligans“ entgegen.
    Dann klettert der Capo der Rostocker auf den Zaun und nun geht die Luzie richtig ab. Während auch die Paderpatrioten zu überzeugen wissen animiert den Mann an der Front den gesamten Block. Wer die Hände nicht schnell genug oben hat wird sofort ermahnt, auch wie mir passiert, über den ganzen Block hinweg. Tolle Wurst, vor 14 Jahren verspielt mein Lieblingsclub die Meisterschaft gegen Hansa und nun darf ich so tun als würde ich den FCH unterstützen *g*
    Mein Support hilft den Jungs aus MV aber nicht wirklich viel, denn nun fallen die Tore hinter Schober wie reife Früchte. Die Rostocker Abwehrreihen absolut indisponiert und so kassiert man zwischen der 13. und 19. Spielminute 3 Tore und das Spiel ist gelaufen.
    Leider schadet dass auch dem Support im Gästeblock, ansonsten nimmt man es aber nicht weiter tragisch. Auch Hansafans sind das Leiden gewöhnt, so scheint es. Leider bleibt den weitgereisten Fans sogar das Ehrentor für Ihre Mannschaft während des ganzen Spiels verwährt. So kann man sich aber noch toll in Szene setzen, hüpft man doch in pantomimischer Perfektion durch den Block, macht den Flügelschlag von Gefiedertier nach und lässt die Paderborner wissen dass man Ihnen was mitgebracht hätte, nämlich die Vogelgrippe.
    Heute kommt es dann noch richtig dicke für das Team von Frank Pagelsdorf. Mitten in der eigene Hälfte stössen Bülow und Tim Sebastian in der 68. Minute bei einem Klärungsversuch mit den Köpfen zusammen. Tim Sebastian zieht sich dabei eine Schädelverletzung zu und trägt ab sofort den Hoeness-Gedächtnisturban, Bülow verliert bei der Aktion ein paar Zähne!
    Erlösung schafft da letztendlich nur der Schlusspfiff, vorher noch lieb umsorgt von den Paderborner Gastgebern die bis zum Exzess durchgeben wo die Gastanhänger die Busse vorfinden die sie wieder zurück zum Bahnhof und den dort wartenden Sonderzug bringen.
    Dieses Angebot nehmen auch wir dankend an und Rolex knüpft dabei sogar freundschaftliche Bande nach Rostock und wird zum rasenden Roland. Außerdem schnappen wir dort unser neues Lieblingswort auf „stendalisieren“.
    Am Bahnhof passiert dann genau dass was ich befürchtet habe, man tritt mir in den Weg als ich den Polizeikessel aus dem Bus raus verlassen will, möchte uns in den Sonderzug nach HRO verfrachten..Entspannt wie ich bin brülle ich die Polizeibeamtin gleich mit einem markerschütternden „Nein“ an. Sofort wird sich aber rührend psychologisch um mich gekümmert, den Dialog sollte man für die Nachwelt festhalten.


    Polizist: Was ist Ihr Begehr?
    Ich: Ich will hierbleiben
    Polizist: Wie sind Sie denn hergekommen?
    Ich: Mit dem Zug (überraschende Antwort gelle)
    Polizist: Dann besteigen Sie nun bittte den Sonderzug
    Ich: Ich komme aber aus München
    Polizist: Das erklären Sie dann bitte den Bundesbeamten auf dem Bahnsteig.


    Auf dem Bahnsteig konnten wir dann unsere Ausweise herzeigen und wurden wieder in die Freiheit entlassen. Dies machten übrigens etliche Leute, erstaunlich flexibel die Polizei.
    Nachdem wir Rolex in den nächstbesten Zug zurück nach Berlin gesteckt hatten stand uns der Sinn nach Currywurst und so führte unser Weg in die Paderborner Fußgängerzone (hui) und in den Kochlöffel. Nun hatte uns endgültig ein gewisser Grad an Wahnsinn gepackt und wir wollten prinzipiell alles „stendalisieren“ oder sagten Homer Simpson-like „Nein“.
    Zurück am Bahnhof noch kurz die russische Toilettenmafia unterstützt und dann wurden wir auch schon in den Zug zurück nach Warburg gesteckt. Ausgerechnet dort verspätete sich dann unser Zug um ein paar Minuten, blieben uns doch nur deren 5 in Kassel zum Umsteigen.
    Also kurzer Sprint durch Kassels Hauptbahnhof und weiter nach Nordhausen.
    Dort wieder Zugwechsel (langsam wird’s hart oder?) und weiter nach Halle/Saale. Der Sachsen-Anhalt-Express setzte uns dort um kurz nach halb Zwölf ab und um 00.43 Uhr sollte von dort unser ursprünglich gebuchter Nachtzug von Berlin nach München Halt machen.
    Im Bahnhof war zu dieser Zeit nichts mehr los und kein Geschäft geöffnet so dass die Nahrungsmittelbeschaffung eher größeres Ausmaß nahm. Wenigstens konnte man etwas Stadtplankenntnis aus dem Aufenthalt rausholen, kann ja nie schaden sowas.
    Im Wartesaal war es uns auch nicht so genehm, so schlenderte man gelangweilt durch die Bahnhofshallen bis endlich unser Nachtzug einfuhr.
    Dort wurde dann noch schnell das Ticketproblem gelöst, hatte doch Junior Hofer für mich mitgebucht so dass alles auf seinen Namen lief. Dann wurde das Licht im Abteil gelöscht und bis kurz vor München durchgedöst. Klar hat man in solchen Zügen einen eher seichten Schlaf, rennt doch immer mal wieder jemand über den Gang oder schlägt eine Tür zu, aber insgesamt kann man eine Nachtzugfahrt nur weiterempfehlen.
    Am Münchner Hauptbahnhof verabschiedete ich mich von meinem Kameraden, der dann gleich zum Ostbahnhof zum Arbeiten weiterfuhr(!). Ich gönnte mir ein Frühstück bei BK mit kicker-Lektüre, musste doch die Niederlage der SGE gegen den HSV analysiert werden.
    Für den Zug von München nach Regensburg habe ich dann nochmal so viel gelöhnt für die gesamte Strecke am Sonntag, eine junge Mitfahrerin stolperte noch bemitleidenswert über die Regelung dass das Bayernticket erst ab 9 Uhr gilt und Bettler in Zügen sind viel aufdringlicher als in der Berliner U-Bahn.
    In Regensburg dann den Astra wieder am Galgenberg abgeholt und nix wie heim.


    Zico

  • Bei realistischer Nachbetrachtung muß man sagen,dass die Tour ohne den kranken Sonntag total gefloppt hätte.Aber so:
    Paaaaderboooorn!-Hoooooligaaaannns! :D

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    PRO MITTELDEUTSCHE VERHÄLTNISSE IN BAYERNS STADIEN!!!

  • Na da habt ihr bei dieser Tour leider ganz schön in die Sch.... gegriffen.
    Da bin ich ja froh, dass bei unserer Tour dann doch alle Spiele stattgefunden haben.
    Aber Berlin ist ja wie leidlich bekannt um diese Jahreszeit immer ein Risiko.

    Als Gott den Menschen erschuf, war er bereits sehr müde, das erklärt manches.
    Mark Twain (1835 - 1910), US-amerikanischer Erzähler und Satiriker, eigentlich Samuel Langhorne Clemens

  • Hafermann:
    bei mir war's ja letzten Endes halb so schlimm,weil am Samstag Hertha-Schalke ja stattgefunden hat.Also 1*1.Liga+1*2.Liga.
    Und für nen Aufpreis von 10 € komm ich nie wieder auf Paderborn 8)
    Obi:
    natürlich hab ich auch Kultur gemacht:zum x-sten Mal Brandenburger Tor+Reichstag,und dazu das jüdische Schandmal.Muß man echt gesehen haben...

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    PRO MITTELDEUTSCHE VERHÄLTNISSE IN BAYERNS STADIEN!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Junior-Hofer ()

  • Zitat

    Original von Hafermann
    Aber Berlin ist ja wie leidlich bekannt um diese Jahreszeit immer ein Risiko.


    Wo ist denn um diese Jahreszeit kein Risiko?
    War vor zwei Wochen im fränkischem Raum und dort waren auch viele (Test-)Spiele abgesagt worden.


    So ganz kann ich die ABsagenflut letztes Wochenende in Berlin nicht nachvollziehen, es sei denn die wollten einige Leute aus Bayern ärgern!


    Und zumindest aus meiner sicht war der Sonntag schön.

    100% Anti DFB
    100% für den "modernen" Amateurfussball!

  • Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist:


    Zu verkaufen: 1x Stehplatz Block H Paderborn-Dynamo Dresden am Sonntag 5.3.2006. Abzugeben zum Selbstkostenpreis.


    Zico

  • Aha, und Testkicks auf Kunstrasen (in Berlin ja verbreitet) ist besser als Pflichtspiel der 2.Liga?
    Zumal WET pro Person 10 Euro gekostet hat, die ich beim "abasseln" in Berlin wohl auch locker benötigt hätte...


    Zico

  • Zitat

    Original von ASYLTÖLZER 76


    ..der ist geil!! 8)


    Bist ja nur neidisch, dass du nicht am Ohr warst. Oder muss ich dich jetzt mal anrufen? Hättest ja meine PN vor dem Wochenende beantworten können!



    Zico: Ich frage mich die ganze Zeit wer die anderen beiden Hopper bei BFC II waren. Kannst du da was sagen?

    100% Anti DFB
    100% für den "modernen" Amateurfussball!