Löwen unterliegen im letzten Test Salzburg 0:1
Die weiße Vorbereitungsweste der Löwen hat einen Fleck bekommen. Im letzten Testspiel vor dem Punktspielstart 2012 gegen Energie Cottbus setzte es bei Red Bull Salzburg eine 0:1-Niederlage. Das Tor des Tages erzielte Jonatan Soriano in der 33. Minute. Beide Neuzugänge, Gil Vallori und Maximilian Nicu, kamen in Salzburg zum Einsatz.
3000 Zuschauer, darunter etwa 500 Löwen-Fans, wollten das Duell Österreich gegen Deutschland sehen. Die Sechzger legten los wie die Feuerwehr, erspielten sich Chance um Chance, ohne jedoch einen Treffer zu erzielen. Der überragende Alex Walke bewahrte Red Bull immer wieder mit tollen Paraden vor dem Rückstand. Salzburg kam in den ersten 45 Minuten zweimal vors 1860-Tor, erzielte dabei in der 33. Minute die glückliche Führung. Gonzalo Zarate hatte in zentraler Position aus 18 Metern abgezogen, Löwen-Keeper Gabor Kiraly ließ den Ball nach vorne abprallen, Jonatan Soriano war zur Stelle, staubte aus kurzer Distanz zur Führung für die Mozart-Städter ab. Diese hatte auch zur Pause Bestand.
Im zweiten Durchgang - auch bedingt durch die vielen Wechsel - war die Dominanz der Sechzger nicht mehr so groß. Trotzdem hatten sie noch einige Möglichkeiten. Dabei konnte sich Neuzugang Maximilian Nicu zwei-, dreimal gut in Szene setzen, ohne dass es mit dem Treffer klappte. Letztlich fehlte das Glück, um den Platz als Sieger zu verlassen.
Cheftrainer Reiner Maurer war nach der Niederlage enttäuscht: „Ich verliere ungern, auch wenn es nur ein Testspiel war. Wir haben viele Torchancen ausgelassen. Deshalb bin ich unzufrieden. Gegen Cottbus müssen wir uns deutlich steigern."
RB Salzburg - 1860 München 1:0 (1:0)
1860: 1 Kiraly - 2 Rukavina, 5 Vallori, 26 Schindler, 17 Buck - 15 Aigner, 4 Bülow, 7 Bierofka, 9 Rakic - 11 Lauth, 31 Volland.
Ersatz: 22 Ochs (Tor) - 6 Stahl, 8 Nicu, 19 Maier, 20 Benjamin, 25 Kotzke, 27 Feick, 34 Hofstetter, 36 Steinhart.
Wechsel: Ochs für Kiraly (46.), Stahl für Bierofka (46.), Nicu für Volland (46.), Benjamin für Bülow (63.), Maier für Lauth (63.), Feick für Aigner (68.), Kotzke für Vallori (83.), Ste43inhart für Buck (83.), Hofstetter für Rukavina (83.).
Tor: 1:0 Soriano (33.).
Zuschauer: 3.000 in Salzburg.
Schiedsrichter: Bernd Hirschbichler (Salzburg).
Gemeinsam nach vorne: Ziel ist der Aufstieg bis 2014
Löwen-Vermarkter H.I. Squared hatte ins Event-Zelt des Deutschen Theaters nach Fröttmaning die Sponsoren, Business Seat Partner und potentielle Kunden geladen. Etwa 250 waren gekommen. H.I. Squared-Geschäftsführer Hamada Iraki, 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer sowie Moritz Naumann, Head of Marketing & Sales, begrüßten die Gäste.
Anlass dieser Veranstaltung sei es, so erklärte Schäfer, „Insider-Informationen aus erster Hand an unsere Business-Kunden zu geben". Dies geschehe in regelmäßigen Abständen. Zunächst ließ der 35-Jährige die Zeit seit dem Einstieg von Investor Hasan Ismaik Revue passieren. „Natürlich wurde im Sommer alles mit heißer Nadel gestrickt, zumal die Saison bereits Mitte Juli - so früh wie noch nie - begonnen hatte. Aber es stand von Anfang an fest, dass wir dieses Jahr zur Konsolidierung nutzen."
Schäfer verwies darauf, dass der Einstieg des ausländischen Investors „einzigartig in Deutschland" sei. Den Löwen sei eine vielbeachtete Vorreiterrolle zugefallen. „Dadurch waren wir auf einen Schlag schuldenfrei." Trotzdem habe man bei der Kaderzusammenstellung im Sommer mit Bedacht gehandelt. „Wir haben keine teuren Altstars verpflichtet, sondern wollten unseren Kader zusammenhalten. Dabei konnten wir durch die fehlende Breite Verletzungen während der Vorrunde nicht kompensieren. Deshalb hat es auch nicht ganz zur Spitze gereicht." Trotzdem habe man im Vergleich zu früher die Ruhe bewahrt, auch nach einer Niederlagenserie am Trainer festgehalten. „Dafür wurden wir am Ende mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen belohnt."
Durch den Abgang von einigen Spielern „haben wir uns einen Puffer geschaffen", erklärte der Jurist, „wodurch wir jetzt mit Vallori und Nicu noch zwei Spieler verpflichten konnten." Schäfer sprach in diesem Zusammenhang vom Plan B, „nachdem klar war, dass der Investor kein neues Geld zur Verfügung stellen wird. Aber ich sehe das sportlich: Wir wollen das Maximale erreichen, schön wäre ein Relegationsspiel gegen Augsburg." Diese mutige Aussage brachte dem Geschäftsführer lang anhaltenden Applaus ein.
Derzeit, so Schäfer, gehe man intern die strukturellen Probleme im Verein an. „Das ist ein schmerzhafter Weg, den wir einschlagen müssen, der aber hoffentlich zur Gesundung führt." Der Löwen-Geschäftsführer räumte ein, dass in der jüngsten Vergangenheit nicht alles optimal gelaufen sei, „aber jeder kann mit gutem Gewissen sagen, dass er das Beste für Sechzig gegeben hat. Das, was wir bisher geschafft haben, hätte uns vor einem Jahr keiner zugetraut."
Die Lacher hatte Hamada Iraki gleich auf seiner Seite, als er scherzte: „Beim letzten Treffen waren 30 Business-Kunden da. Deswegen habe ich mir mit Herrn Schneider etwas einfallen lassen", spielte er auf die über die Medien ausgetragenen Differenzen mit dem Präsidenten an. In seiner eloquenten Art stellte der 38-Jährige jedoch klar. „Wir haben Respekt voreinander, verstehen uns sehr gut und reden regelmäßig miteinander." Natürlich gibt es unterschiedliche Auffassungen. „Die wird es auch in Zukunft geben", sagte Iraki, „aber ich von meiner Seite aus werde alles tun, dass es nicht mehr so wie zuletzt eskalieren wird. Ich verspreche ihnen, dass wir in einem Jahr ganz woanders stehen, keine negativen Schlagzeilen mehr produzieren und harmonisch miteinander arbeiten."
Der Weg, so Iraki, sei klar skizziert. „Der Investor und der e.V. haben gemeinsam erklärt, dass wir uns im ersten Jahr konsolidieren wollen, schauen, was gut ist und was man verbessern muss. Im zweiten Jahr wollen wir dann agieren, in die Mannschaft investieren, um bis 2014 den Aufstieg zu schaffen. An diesem Plan halten wir fest." Dieses Ziel könne der Investor aber nur gemeinsam mit dem Verein angehen. „Wenn der e.V. als Lieferant nicht gut funktioniert, dann haben wir keine Ware. Das weiß auch Herr Ismaik."
Befürchtungen, der Investor könne die Lust am TSV 1860 verlieren, erteilte Iraki eine klare Absage. „Herr Ismaik ist Geschäftsmann, er hat 23 Millionen Euro investiert." Man müsse aber im Umgang mit dem e.V. lernen, „geduldiger zu sein. Das ist für einen Araber nicht leicht. Auf der anderen Seite muss der Verein akzeptieren, dass er jetzt einen ausländischen Investor hat." Iraki bekräftigte, dass Hasan Ismaik an seinem Plan festhält, zukünftig in die Mannschaft zu investieren. „Das Geld wird kommen, um den Kader zu verstärken, aber nicht um andere Löcher zu stopfen", so sein Credo.
Moritz Naumann, Head of Marketing & Sales, wertete das Interesse an der Veranstaltung als Beweis dafür, dass der Klub auf dem richtigen Weg ist. „Wir haben es geschafft, 90 Prozent unserer Business Partner im Vergleich zur Vorsaison zu halten. Gleichzeitig haben wir Neue dazu gewonnen. Damit stehen wir keinesfalls schlechter da als im Vorjahr."
Eine Umfrage unter den Business-Seat-Kunden hätte zudem zu einem positiven Ergebnis geführt. Trotzdem sei man bestrebt, sich in allen Bereichen zu verbessern. Die Preise, die seit 2008 stabil sind, sollen sich auch in Zukunft nicht ändern. Lediglich bei einem Aufstieg würden diese steigen. Doch auch hier konnte Naumann den „Kunden, die uns auch in schweren Zeiten die Treue gehalten haben", ein interessantes Angebot unterbreiten: „Wer jetzt für die nächsten drei Jahre bucht, zahlt den Zweitliga-Preis, auch wenn wir in der Ersten Liga spielen." Dabei erfolgt die Zahlung jeweils vor der Saison, also in drei Raten.
Am Ende der Veranstaltung kam es noch zu einer Frage-/Antwortrunde, in der nochmals an die handelnden Personen beim TSV 1860 appelliert wurde, zukünftig die Dinge intern zu regeln. Auch Präsident Dieter Schneider, der als Business-Kunde anwesend war, wurde aufgefordert, sich zu äußern. „Das, was hier gesagt wurde, lässt uns alle hoffen, dass wir zukünftig an einem Strang ziehen und gemeinsam nach vorne gehen."