U19: Leitner überragend beim 2:1 über Nordirland
Die deutsche U19 hat mit dem Löwen-Trio Daniel Hofstetter, Kevin Volland und Moritz Leitner vorzeitig den Einzug in die Eliterunde der EM-Qualifikation geschafft. Dank eines Last-Minute-Treffers von Shkodran Mustafi in der Nachspielzeit gewann das Team von Trainer Ralf Minge mit 2:1.
Zum „Spieler des Tages" im Joachim-Hopp-Stadion avancierte allerdings der erst zur Pause eingewechselte Löwe Leitner, der die deutschen Junioren in der 59. Minute mit einem satten Fernschuss zunächst in Führung gebracht hatte, und zum entscheidenden Treffer von Mustafi per Freistoß die Vorarbeit leistete. Die Nordiren waren durch Liam McAlinden in der 87. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 gekommen, zuvor hatte Reinhold Yabo in der 74. Minute einen an Lennart Thy verursachten Foulelfmeter verschossen.
In der Tabelle führt Deutschland damit nach zwei Spielen mit der Maximalausbeute von sechs Punkten und kann nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden. Auf Rang zwei folgt die Schweiz mit einem Punkt aus einem Spiel, vor Nordirland mit einem Punkt aus zwei Partien. Letzter ist Andorra nach dem 0:10 zum Auftakt gegen Deutschland.
Am dritten Spieltag trifft Deutschland am Mittwoch ab 17 Uhr in Mannheim auf die Schweiz, zeitgleich stehen sich in Sandhausen Nordirland und Andorra gegenüber.
Die deutsche Aufstellung: Ter stegen - Korb, Mustafi, Hofstetter, Plattenhardt - Yabo, Zimmermann, Cigerci (60. Thomalla) - Volland (82. Malli), Thy, Buchtmann (46. Leitner).
Tore: 1:0 Leitner (59.), 1:1 McAlinden (87.), 2:1 Mustafi (90.).
Schiedsrichter: Mattias Gestranius (Finnland).
Cracovia besiegt die Löwen in der Nachspielzeit
Die Löwen erwiesen sich bei Cracovia Krakau als gute Gäste, unterlagen dem polnischen Erstligisten mit 1:2. Mateusz Klich hatte die Gastgeber in Führung gebracht (54.). Nach dem Ausgleich durch ein Eigentor von Milos Kosanovic (67.) erzielte Radoslaw Matusiak in der Nachspielzeit den Siegtreffer.
Personal: Neben den A-Nationalspielern Gabor Kiraly (Ungarn) und Mate Ghvinianidze (Georgien) musste Trainer Reiner Maurer auf die Nachwuchs-Nationalspieler Stefan Bell, Björn Bussmann, Kevin Volland, Moritz Leitner und Daniel Hofstetter wegen internationaler Verpflichtungen verzichten. Verletzungsbedingt fehlten Kenny Cooper, Benjamin Schwarz (beide Aufbautraining), Aleksandar Ignjovski (Adduktorenprobleme) und Dominik Stahl (Muskelfaserriss). Alexander Ludwig musste wegen einer Grippe passen und Savio Nsereko fehlte aus privaten Gründen. Daniel Halfar (Adduktorenprobleme) und Juan Barros (Erkältung) saßen zwar auf der Ersatzbank, wurden aber geschont. Am Samstag war deshalb noch A-Junior Bobby Wood eingeflogen.
Spielverlauf: Es herrschte Länderspielatmosphäre im neuen, schmucken Cracovia-Stadion. Unter den 4.500 Zuschauern waren etwa 200 Löwenfans, die sich lautstark bemerkbar machten. Nach dem Einlaufen wurden zunächst Hymnen für beide Teams abgespielt: das Cracovia-Lied für die Gastgeber, „57, 58, 59, 60" für die Löwen. Danach pfiff Schiedsrichter Pawel Ploskonka die Partie an. Beide Mannschaften spielten sehr diszipliniert, wodurch wenig vor den jeweiligen Toren passierte. Die beste Löwenchance in der ersten Halbzeit besaß Benjamin Lauth, der nach einem Querpass von Sandro Kaiser aus acht Metern abzog, aber über das Tor zielte (16.). Die Polen ihrerseits strahlten nur Gefahr bei Distanzschüssen aus. Die beste Möglichkeit besaß Bartlomiej Dudzic in der 45. Minute. Nach einem Konter kam er freistehend aus 15 Metern zum Abschluss, schoss aber mit links knapp am langen Pfosten vorbei.
Etwas überraschend gingen die Polen in der 54. Minute in Führung. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung traf Mateusz Klich mit einem Linksschuss aus 18 Metern flach ins rechte untere Eck zum 1:0. Philipp Tschauner im 1860-Tor hatte keine Chance. Die Cracovia- Fans feierten den Treffer, als ob sie ein entscheidendes Tor in der Meisterschaft geschossen hätten. Aber der Löwenanhang hielt dagegen. Nur knapp strich der Ball über den Querbalken bei einem Knaller von Florin Lovin aus 25 Metern (63.). In der 67. Minute gelang den Löwen auf etwas kuriose Weise der Ausgleich. Emanuel Biancucchi hatte sich im Krakauer Strafraum verdribbelt, die Situation schien geklärt, Verteidiger Milos Kosanovic passte zurück zu seinem Torwart Lukasz Merda, doch das Leder kullerte am verdutzten Keeper vorbei und landete zum 1:1 im Netz der Polen. Vom Spielverlauf bis zu diesem Zeitpunkt war der Ausgleich aber verdient. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Erst traf Radoslaw Matusiak mit einem Hammerschuss aus 22 Metern zum 2:1 für Krakau unter die Latte. Kurz danach sah Stefan Buck seine zweite Gelbe Karte, musste vorzeitig zum Duschen. Noch zweimal musste in der Folge Löwen-Keeper Tschauner bei gefährlichen Fernschüssen der Gastgeber klären. Krakau gewann am Ende verdient, weil sie in der Schlussphase die besseren Chancen besaßen.
„Der Sieg von Cracovia geht in Ordnung", bilanzierte Löwen-Chefcoach Reiner Maurer, „dennoch war es ein guter Test für uns in einem schönen Stadion mit toller Atmosphäre und auch einer super Unterstützung unserer Fans. Personell konnten wir nicht gerade aus dem Vollen schöpfen." Aber gerade für Eke Uzoma, Sandro Kaiser und Emanuel Biancucchi sei die Spielpraxis wichtig gewesen. „Einige Spieler hatten heute Licht und Schatten. Offensiv haben wir nicht so gespielt, wie ich mir das vorgestellt hatte, da war wenig Entlastung dabei. Djordje Rakic ist zurzeit etwas müde und Benny Lauth hat zuletzt auch alle Spiele gemacht. Wir müssen jetzt schauen, dass sie bis Oberhausen wieder frisch sind. Bobby Wood haben wir aufgrund der Personalprobleme heute einfliegen lassen. Er kam so zu seinem ersten Einsatz, obwohl er noch nie bei uns trainiert hat."
Cracovia Krakau - 1860 München 2:1 (0:0)Cracovia: 33 Cabaj - 23 Janus, 4 Jarabica, 3 Kosanovic, 5 Wasiluk - 9 Pawlusinski, 6 Radomski, 66 Klich, 21 Szeliga, 8 Suart - 37 Dudzic.
Ersatz: 35 Merda (Tor) - 7 Matusiak, 10 Luczak, 13 Slusarski, 14 Sacha, 15 Sasin, 11 Krzywicki.
1860: 12 Tschauner - 2 Rukavina, 4 Bülow, 13 Aygün, 17 Buck - 24 Lovin, 22 Uzoma - 21 Kaiser, 25 Biancucchi - 9 Rakic, 11 Lauth.
Ersatz: 41 Wittmann - 14 Barros, 15 Aigner, 28 Halfar, 32 Wood, 37 Dinkelbach.
Wechsel: Merda für Cabaj (46.), Sacha für Pawlusinski (63.), Krzywicki für Suart (63.), Matusiak für Klich (70.), Sasin für Dudzica (77.) - Aigner für Rakic (46.), Wood für Lauth (46.), Dinkelbach für Rukavina (77.).
Tore: 1:0 Klich (54.), 1:1 Kosanovic (67., Eigentor), 2:1 Matusiak (90.).
Gelbe Karten: Radomski, Kosanovic - Uzoma.
Gelb-Rote Karte: Buck (90.).
Zuschauer: 4.500 im Cracovia-Stadion.
Schiedsrichter: Pawel Ploskonka (Tarnow).