Erlebnisbericht: "Kultur-Wochenende" - Technikmuseum Sinsheim / Fußballerlebniss Hoppenheim

  • Hinter mir liegt ein ereignisreiches Wochenende, welches ich mit meinem Kumpel Ernie im Kraichgau am Südrand des Odenwaldes verbrachte – genau genommen in Sinsheim.
    Für die Geographie-Nieten: Das liegt in etwa auf halber Strecke Zwischen Heidelberg und Heilbronn, direkt an der A6, was ich aber im Normalfall auch nicht gewusst hätte.
    Diese Region wird wohl aber schon bald Bundesligaluft schnuppern, denn nur 2 bis 3 km westlich von Sinsheim liegt das idyllische Dörfchen Hoffenheim, wo ein gewisser Dietmar Hopp gerade versucht dem deutschen Fußball einen riesigen Gefallen zu tun. Es ist übrigens echt nur ein Dorf!
    Geplant war schon seit Langem, die Auswärtsfahrt nach Hoffenheim mit einem Besuch des Technikmuseums in Sinsheim zu verbinden. Als wir im Endspurt der letzten Saison, auf dem Weg nach Freiburg, auf der A6 an Sinsheim vorbei fuhren, bot sich uns ein Blick des Entzückens auf dieses Areal. Da prangten u.a. eine Concorde und eine TU 144 als Blickfang in luftiger Höhe, aufgestellt auf Stahlkonstruktionen.
    Nun war es also so weit und so wurde diesmal also auch nicht mit dem Bus, sondern mit´m Auto gefahren. Wir fuhren Samstag gegen 07:30 Uhr in Jena, bei meinem Kumpel los und waren ca. 12:00 Uhr am Museum. Dieses konnte man nun allerdings nicht mehr von der Autobahn aus sehen (eine Schallschutzwand verhinderte dies mittlerweile). Dafür bot sich genau gegenüber, auf der anderen Seite der A6 der Blick auf das, im Rohbau befindliche, neue Stadion der TSG 1899 Hoffenheim. Auf die 4 Ziffern in ihrem Namen, legen die ja seit einiger Zeit beträchtlichen Wert, weil diese ja die Tradition des Vereins wieder spiegeln!
    Samstag war also, von mittags bis abends Museumstag.
    Das Sinsheimer Museum kann ich jedem Auto-, Flugzeug- und sonstigem Technikfan nur wärmstens an Herz legen – ehrlich !!!
    Parken ist kostenlos und für die Tageskarte als Vollzahler löhnt man ca. 11,- Euro. Unterkunft hatten wir schon im Vorfeld im Sinsheimer Ortsteil Rohrbach für 20,- Euro pro Nase (DZ mit Halbpension) via Internet und Telefon gebucht.
    Zu den Highlights des Museums:
    Begehbar/ besteigbar sind die Concorde, die Tupolew 144, eine IL 18, eine IL 14, die „alte Tante Ju“ (Junkers 52), eine DC 3, eine Vickers und ein kanadisches Löschflugzeug zur Waldbrandbekämpfung. Die beiden Überschall-Jets sind im orig. Startwinkel aufgestellt (15°) und wenn man die engen Rümpfe von hinten betritt (da drin ist nicht mehr Platz, als in einem Bus), bekommt man auf Grund der Neigung und der Enge, fast Gleichgewichtsprobleme. Irgendwie glaubt man sich auf hoher See zu befinden. Die Seitenfenster sind übrigens nur geringfügig größer als Toastscheiben. Aber auch Autofreaks oder Militarys kommen in den zwei riesigen Austellungshallen voll auf ihre Kosten, wo u.a. auch Uniformen aller Colleur und Waffen zu bewundern sind. Nicht zu vergessen, die nervenden Arnold-Orgeln, die ständig von irgenwelchen unvernüftigen Passanten, mittels Euromünzen in Gang gebracht werden. Ja der Euro sitzt in dieser Region etwas lockerer, als andernorts in Deutschland! Autos der Marken Porsche oder Ferrari sind auf hiesigen Straßen keine Seltenheiten. Allein auf dem sonntäglichen Weg von Sins- nach Hoffenheim, welcher ca. 3 km lang ist, überholte ich einen gelben Ferrari und einen ebensolchen Lamborghini!!! Nein sie kamen mir natürlich entgegen, aber das jetzt ungelogen!
    Auf Grund dessen, dass wir schon am späten Vormittag vor Ort waren, hatten wir einen der 600 ausgewiesenen Parkplätze frühzeitig sicher. Wo die restlichen Besucher ihre Gefährte später abgestellt haben mögen, möchte ich gar nicht erst mutmaßen. Zuvor waren wir schon einem Parkplatzwegweiser gefolgt, der uns auf eine taunasse Wiese führte, die aber dieses Jahr noch kein Rasenmäher befahren hatte. Folglich hatte das schnell sprießende Frühlingsgrün eine Höhe von vielleicht 15 bis 20 cm. Wir konnten nicht glauben, dass diese Wiese der Parkplatz sein sollte, fuhren weiter und fanden so besagte 600 befestigten Parkmöglichkeiten. Der frühe Vogel fängt den Wurm!
    Gegen 13:00 Uhr setzten wir uns in Richtung Dietmar-Hopp-Stadion in Bewegung – über entzückende Wald-Serpentinen eine beträchtlichen Hang empor.
    Oben angekommen, war ich positiv beeindruckt! Ich hatte ja schon gehört, dass man das kleine Stadion mal schnell noch für ein paar Millionen zweitligatauglich gemacht hätte, um die Zeit bis zur Nutzung der neuen Arena, DFL-gerecht zu überbrücken. Also rechnete ich eigentlich mit reichlich Stahlrohr alá Fürth, Mainz oder Koblenz (oder Jena). Doch Pustekuchen!!! Die Haupttribüne und die beiden Hintertorgeraden waren ordnungsgemäß aus Beton gegossen und mit massiven Stahlkonstruktionen überdacht. Hinter der Gegengerade, die vlt. aus 3 bis 4 Stufen bestand, befand sich eine hohe Wellblechwand. Ich nehme an, um irgend etwas hässliches Altes dahinter zu verbergen.
    Zu Verpflegungszwecken wurden die üblichen „Stadionwürste“, „Roten Würste“ und „Feuerwürste“ dargereicht (je 2,50 Euro), wie sie im gesamten Südwestdeutschen Raum verbreitet sind. Für 4,- Euro konnte man aber auch Steak mit Zwiebeln im Brötchen erwerben, was ich auch tat. Naja, es war kein Steak, sondern ein unpaniertes Schnitzel, aber Fleisch, Zwiebeln und Brötchen waren recht schmackhaft. An Getränken gab es Bier und andere alkoholfreie Sachen – habe ich aber nicht probiert. Anschließend untersuchte ich den Sanitärtrakt und erlebte einen Kulturschock vom wirklich allerfeinsten! Der ganze Raum reinst weiß, pikobello sauber, geschätzte 12 Waschbecken, 20 Urinale und 2 Reihen zu je 8 „Boxen“. Das Ganze offensichtlich klimatisiert oder zumindest maschinell mit ständig frischer, kühler Luft versorgt und in den Boxen offensichtlich Papierspender von Rolls Royce, welchen man Blatt, für Blatt edelstem, feuchten Toilettenpapieres entnehmen konnte. Wer evt. die Sanitärtrakte in den Gästekäfigen von Offenbach, Fürth oder auch Jena kennen sollte, wo weitestgehend "Dixi" dominiert, weiß was ich mit Kulturschock meine.
    Nachdem sich die Mannschaften nach dem Aufwärmen vom Platz entfernt hatten, fuhren automatische Beregner aus dem Boden und bewässerten den Rasen Stück für Stück. Schaute man seitlich aus dem Gästeblock, konnte man eine Nobelkarosse nach der anderen auf den VIP-Parkplatz zusteuern sehen. Okay, es war auch ein Golf dazwischen, aber überwiegend waren es schwäbische und bayerische Fabrikate. Der Teufel sch… doch wirklich immer wieder auf den eh schon größten Haufen!
    Dann begann das Spiel und ein Unterschied von mind. 1,5 bis 2 Klassen tat sich von Beginn an auf. Reden wir nicht weiter darüber! Der Pausenstand von 4:0 ermöglichte eine unverkrampfte zweite Halbzeit für die Gäste und deren Anhängerschar. Die Kids von der Jenaer Ultra-Fraktion hatten die ganze erste Hz geschmollt. Sie waren per Bahn angereist und hatten auf dem Weg zum Stadion wiedermal „bitterböse“ Erfahrungen mit der Staatsmacht sammeln müssen. Da waren sicher wieder nur die Bullen dran Schuld!
    Ab der zweiten Hälfte beteiligten sich die „Kleinen“ dann wieder und hatten sich auch paar ganz nette Schmähgesänge zurecht gelegt, wie: „… Fußballhure Hoffenheim …“ oder „… und Ihr macht unseren Sport kaputt …“.
    Dann wurde die Zuschauerzahl präsentiert, 5.700 !!! Der Tabellenzweite hatte sein klitzekleines Stadion nicht voll bekommen, am Sonntag, bei schönstem Wetter!!! Naja, okay gegen den Vorletzten! Aber dieser Vorletzte hatte andererseits vlt. 700 bis 800 Leute dazu beigesteuert (meine persönliche Schätzung)!
    Fakt ist: Wenn Hoppenheim aufsteigt (und das wünsche ich der BL von ganzem Herzen!!!), können die unmöglich weiter in diesem Dorf spielen, solange das neue Stadion noch nicht fertig ist! Ehe wir vom Parkplatz wieder auf der A6 waren, war fast eine Stunde vergangen und da wurden die Gästefans schon noch eine halbe Stunde im Block festgehalten. Im Aufstiegsfall werden die wohl erstmal nach Mannheim oder was ich wohin ausweichen müssen. Ich will jetzt keinem Meuselwitzer zu nahe treten, aber die Infrastruktur rund um das Stadion in Hoffenheim entspricht in etwa Meuselwitzer Verhältnissen, nur das hier eine Spitzenmannschaft der zweiten Liga (und das sind sie) ihr Werk verrichtet und in Meuselwitz ein Oberligist. Das Stadion selbst hat, bis auf die Kapazität, absolutes Zweitliganiveau!


    Forza FCC !!!


    Anmerkung: Dieser Beitrag wurde von mir eigentlich für das Nordostfußball-Forum verfaßt und dort auch eingestellt. Ich bin mir bewußt, daß die meißten hier Lesenden z.B. mit "Meuselwitz" nichts anfangen können (eine Kleinstadt in Ostthürigen). Aber ich wurde von einem unserer Admins darum gebeten, den Bericht doch auch hier rein zu stellen. Vermutlich um ,die doch recht dürftige Resonanz, im Süd-Forum etwas aufzupeppen. Schade eigentlich, daß hier so wenig los ist!

    ... ich kann auch nur vermuten, was ich damit sagen will !

  • Tja, dein Bericht zeigt nur einmal mehr, dass dies zwar eine starke Kultur- und Industrieregion ist, aber nun mal keine, in der ein Fußballverein dieses Kalibers hinpasst. Dies ist dort einfach nie auf natürliche Weise erwachsen.



    Zitat

    Ab der zweiten Hälfte beteiligten sich die „Kleinen“ dann wieder und hatten sich auch paar ganz nette Schmähgesänge zurecht gelegt, wie: „… Fußballhure Hoffenheim …“ oder „… und Ihr macht unseren Sport kaputt …“.


    Womit sie auch absolut Recht haben!!



    Zitat

    Die Kids von der Jenaer Ultra-Fraktion hatten die ganze erste Hz geschmollt. Sie waren per Bahn angereist und hatten auf dem Weg zum Stadion wiedermal „bitterböse“ Erfahrungen mit der Staatsmacht sammeln müssen. Da waren sicher wieder nur die Bullen dran Schuld!


    Wenn du deine Kulurreise nicht gemacht hättest und auf "normalem" Wege zum Auswärtsspiel gekommen wärst, dann hättest du das ja mitbekommen, wie man in dem Kaff behandelt und wie Freiwild den Hang hoch und wieder runter getrieben wird. Das Fanprojekt Jena hat ja auch nun Strafanzeige gegen die Polizei und den Ordnungsdienst dort gestellt!! Also was soll das hier????

  • Ich hab selbst schon genug Erfahrungen jeglicher Art mit der Buzzelei gesammelt, da brauchste Dir keine Sorgen zu machen!
    Unsere Ultras haben aber zuletzt mehrfach Stress mit der jeweils örtlichen Buzzelei gehabt und mir kann keiner weiß machen, daß da jedesmal 50 bis 100 Unschuldslämmer immer nur von der bösen Polizei provoziert wurden. Es steht für mich außer Zweifel (aus eigener, jahrelanger Erfahrung), daß unter den Einsatzkräften reichlich junge Heißsporne sind, die nur allzugerne, die ihnen gegebene Staatsgewalt, mal zum Ausdruck bringen wollen. Die werden sich sicher auch freiwillig für solche Einsätze melden - man will ja schließlich was erleben!
    Übrigens habe auch ich, wie der gesamte restliche Block, mitgegrölt "Fußballhure Hoffenheim" und "... ihr macht unseren Sport kaputt...". Ich habe nichts gegen die "Horda", aber es ist absolut unglaubwürdig, daß immer nur die Staatsmacht die armen Unschuldslämmer Ultras als Erstes provoziert!
    Meine persönliche Meinung ist, daß sich die Ultras im Allgemeinen viel zu sehr selbst beweihräuchern, sich viel zu wichtig nehmen. Z.B. hing in Hoffenheim am Gästeblockes eine Zaunfahne eines FCK-Fanclubs, als die Horda 10 Minuten nach Anpfiff eintraf, wurde diese entfernt und deren Banner angebracht. Mit welchem Recht? Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben - normalerweise !
    Und das sie zu spät kamen lag nur an ihnen selbst (provozierter Polizeieinsatz nach Attacke gegen ein sensationslüsternes Fernsehteam eine Privatsenders und darauffolgende Sitzblockade auf der Straße, durch die noch viele andere Fans den Anstoß verpaßten) !!!

    ... ich kann auch nur vermuten, was ich damit sagen will !

  • TSG Hoffenheim – FC Carl Zeiss Jena (27.04.2008)
    Dienstag, 29. April 2008


    Zum Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim startete am Morgen des Spieltags ein Zug mit ca. 100 Jenaer Fußballfans, die teilweise im Laufe der Fahrt zustiegen.


    Schon während der Fahrt wurde man aufmerksam auf das provokante und zum Teil aggressive Auftreten von Seiten der Polizei, welche stets und ständig nur auf einen Anlass wartete, um ihre Macht zu demonstrieren. So geschehen als mehrere Fans polizeikritische Lieder einer nicht indizierten Gruppe aus einem eigens mitgebrachten Radio mitsangen und dafür ihre Personalien abgeben mussten, stets mit dem freundlichen Hinweis, dass nun bald Post vom Staatsanwalt folgen werde. Menschen die sich darüber beschwerten (Berufsgruppen können nicht beleidigt werden, siehe „Alle Soldaten sind Mörder“) wurden ebenso vermerkt, um diese wahrscheinlich abzuschrecken oder gar mundtot zu machen. Des weiteren konnte sich ein Fan aufgrund einer vergessenen Geldbörse sich nicht ausweisen. Dieser müsste aufgrund der Tatsache, das er der einzige Stadionverbotler im Zug war, den Szenekundigen Beamten hinlänglich bekannt sein, was aber von den Polizisten dementiert wurde. Wer hier nun den Lügner mimt, wird wohl ein Rätsel bleiben. So kam es, dass am Mittag sogar Beamte mit Foto des „Verdächtigen“ bei den Eltern des Jugendlichen erschienen, um damit die Existenz bzw. die Richtigkeit der Personalien zu überprüfen.


    In Hoffenheim wurde man von einem sehr großen Polizeiaufgebot in Empfang genommen, welches die Fans direkt am Bahnhof einkesselte. Da Hoffenheim nicht sehr groß ist und noch genügend Zeit vorhanden war, entschieden sich die Zugfahrer zum Stadion zu laufen, was eine bereitgestellte Möglichkeit der Polizei war (Eine größere Gruppe Jenafans aus dem Rhein-Neckar-Gebiet hingegen fuhren mit einem Shuttlebus, welchen sie bei einem Stau kurz vor Anpfiff und akuter Hitze nicht verlassen durften, um nicht auf heimische Fans zu stoßen).


    Die Zugfahrer wurden eng zusammengepfercht in Richtung Stadion geführt, allerdings in einer so langsamen Geschwindigkeit, dass das rechtzeitige erscheinen zum Anpfiff nicht mehr selbstverständlich war. Statt deeskalierend nun das Tempo etwas anzuziehen wurden die Fans vorsätzlich gebremst. Als kurz vorm Stadion ein Kamerateam des RTL/Premiere das eintreffen der Zugfahrt filmen wollte, versuchten mehrere Fans, diese darauf hinzuweisen, das dies nicht erwünscht ist. Bis dato ging allerdings seitens der Zugfahrer keinerlei Konfliktpotential oder ähnliches aus, trotzdem filmte die Polizei den Marsch teilweise mit vier Kameras gleichzeitig. Die dann entstandene Situation nutzte die Polizei um die Lage eskalieren zu lassen, so wurde auf alle die in den ersten Reihen standen mit Fäusten aber auch Schlagstöcken eingeschlagen, wohlgemerkt hat das Kamerateam im nachhinein bestätigt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt bedroht gefühlt haben. Wieso aber pünktlich zur Eskalation der Situation durch die Polizei die Kamera ausgeschalten wurde ist mehr als fraglich.


    In dieser Situation wurden 2 Personen in Gewahrsam genommen und auf der nebenliegenden Wiese mit Kabelbindern gesichert. Als einer der am Boden liegenden sich umblickte wurde er mit dem Schlagstock ins Gesicht geschlagen, dabei zog er sich eine Fleischwunde am Mund zu und kann von Glück reden, dass die Zähne keinen Schaden genommen haben. Diese Person musste trotz starker Blutungen mindestens 10 Minuten auf ärztliche Behandlung warten, man kann daher auch von Unterlassung der Ersten Hilfe sprechen. Im Kessel selber erlitt eine Person einen Nervenzusammenbruch aufgrund von Hyperventilation und Unterzuckerung. Auch hier ließen die Sanitäter über eine halbe Stunde auf sich warten. Einige Polizisten beobachteten die Szenerie mit gezogenem Schlagstock aus erster Reihe, machten teils provokante Gesten mit diesen und fielen allgemein durch teilweise sehr martialisch wirkend wollendes Auftreten auf.


    Die aufgebrachten Fußballfans, welche mittlerweile auf dem Boden sitzend verweilten, beruhigten sich langsam, nachdem verkündet wurde, dass beide Festgenommenen in kürze frei gelassen würden, und man den Weg zum Stadion fortführen könne.


    Dort wollte man auf die Beiden warten, als wiederum 2 Personen festgenommen wurden, beide angeblich wegen versuchter schwerer Körperverletzung. Trotz alledem gingen die Fans zur Halbzeit ins Stadion, die Festgenommenen waren in Zwischenzeit wieder freigelassen worden, um dort wenigstens eine Halbzeit die Mannschaft unterstützen zu können. Am Einlass fielen Ordner auf, welche Totschläger mit sich führten. Dies wurde umgehend über das FP Jena dem DFB mitgeteilt. Auch bei den früher angereisten Jenafans fielen die Ordner durch übertrieben penible Kontrollen auf. Dabei mussten sich sogar Neun-jährige Kinder teilweise entkleiden.


    Im Stadion wurde während des Spiels unter anderem der Schlachtruf „Fußballhure Hoffenheim“ angestimmt, was dazu führte, dass dem Vorsänger angedroht wurde, dass er aus dem Stadion entfernt werden würde, sollte er den Gesang wiederholt anstimmen.


    Nach dem Spiel ordnete die Polizei eine ca. 20 Minuten lange Blocksperre an, die Zeit wurde zum intensiven Filmen, wie schon den ganzen Tag, genutzt. Dass der Einsatzleiter (Herr Himmelhahn von der Polizeidirektion Heidelberg von der Abteilung Revierdienste/Zentraldienste) nicht den besten Ruf genießt machten die Ortsansässigen Polizisten, welche die Anzeigen aufgaben bzw. Gegenanzeigen entgegennahmen, in Gesprächen deutlich. Zudem war noch eine überaus aggressive BFE Einheit aus Karlsruhe anwesend.


    Auf dem Rückweg zum Bahnhof wurde man wiederholt eingekesselt und zum Bahnhof begleitet, ohne die Möglichkeit, sich bei starken Sonnenschein und Hitze in einem Kiosk mit Getränken zu versorgen.


    Die restliche Rückfahrt mit neuer Polizeilicher Begleitung verlief ohne Vorkommnisse. Warum nicht immer so?



    Fansmedia Jena


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