Rauf in die Regionalliga: SVW unter Druck
SV WALDHOF: Trainer Steffen Menze will unbedingt viertklassig bleiben
Von unserem Mitarbeiter Roland Bode
Beim SV Waldhof ist das Saisonziel so klar wie die viel zitierte "Kloßbrühe". Minimal Platz vier soll in der Abschlusstabelle stehen. Alles andere als die Qualifikation für die neue dreigleisige - und dann viertklassige - Regionalliga wäre für die Blau-Schwarzen der Super-Gau.
"Wir müssen sogar etwas mehr anpeilen. Bei den hohen Investitionen haben wir gar keine andere Wahl", stellt Präsident Hans Joachim Bremme klar. Rund 1,5 Millionen Euro hat der Traditionsklub ins Unternehmen "Aufstieg" gebuttert. Deutlich mehr als die zunächst verkündete eine Million. Knapp 2,2 Millionen beträgt damit der Gesamtetat des Traditionsklubs für die bevorstehende Spielzeit. Eine gewaltige Hypothek. Trotzdem herrscht in diesen Tagen viel Zuversicht in Mannheims Norden. Zu-mal der Business-Club inzwischen auf 130 Mitglieder angewachsen ist und in den ersten zwei Tagen seit Beginn des Dauerkartenverkaufs schon 400 Saison-Tickets ihre Abnehmer fanden - Sponsoren nicht eingerechnet.
CEG-Vorsitzender Hans-Jürgen Pohl formuliert noch klarer, was die blau-schwarze Seele ab kommenden Sonntag, wenn es im ersten Punktspiel zum SSV Ulm (15 Uhr) geht, fordert: "Ich erwarte von der Mannschaft einen permanenten Führungsanspruch in dieser Liga. Das heißt: Kontinuierlich muss das Team zwischen Platz eins und drei stehen. Wenn dies eintrifft, kann ich mir vorstellen, dass wir unseren angestrebten Zuschauerschnitt von 3500 erreichen. In Ulm kann man sicherlich immer verlieren. Aber danach müsste sofort eine Serie her. Platz vier ist zu wenig", stellt Pohl klar.
Trotz der schwachen Vorstellung im Pokalspiel bei der TSG Weinheim zieht Trainer Steffen Menze ein positives Fazit, was die am 1. Juli begonnene Vorbereitung anbetrifft: "Das Pokalspiel war sicher nicht gut. Aber wir hatten andere ordentliche Partien in der Vorbereitung. Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet. Wir sind gerüstet", erklärt Menze, der sich unterdessen auf Daniel Tsiflidis als neue Nummer eins im Tor festgelegt hat: "Es ist mein Wunsch, dass er es packt und uns zeigt, dass er uns Sicherheit geben kann. Nun kann er es unter Beweis stellen." Offen bleibt weiter, wer der zweite Mann zwischen den Pfosten sein wird. SVW-Berater Rüdiger Lamm: "Wir machen sicher keinen Schnellschuss. Es kann heute passieren oder später." Da Lamm aber bis spätestens 31. August auch noch einen Stürmer verpflichten will und die Frage nach der "Nummer zwei" derzeit Priorität besitzt, steht eine zeitnahe Entscheidung an.
Gleich 15 neue Namen stehen im Team: Dennis Weiland und Neu-Kapitän Christof Babatz sind die prominentesten Zugänge. "Wir sind in allen Mannschaftsteilen gut besetzt. Jetzt muss die Qualität abgerufen werden. Ich hoffe, dass wir in Ulm von Beginn an in die richtige Spur kommen", setzt Menze gegenüber 2006/07 verstärkt auf Offensive: "Hinten steht die Viererkette. Vorn werden zwei oder sogar drei Angreifer antreten. Da sind wir variabel."
Allerdings hat der Trainer gerade im Sturm derzeit Probleme: Abedin Krasniqi droht schlimmstenfalls sogar eine Operation. Er fällt für längere Zeit aus. Talent Giuseppe Burgio plagt eine Sehnenentzündung. So bleiben Daniel Reule und Ermin Melunovic vorerst auf sich gestellt.
Der Kader, Tor: Daniel Tsiflidis. Abwehr: Echendu Adiele, Matthias Örüm, Daniel Schommer, Daniel Bühler, Patrick Geissinger, Rene Schwall, Janis Crone, Christian Katins, Daniel Bogdanovic. Mittelfeld: Christof Babatz, Dennis Weiland, Stephan Maas, Thomas Ollhoff, Marco Laping, Emin Ismaili, Dominik Groß, Kevin Wittke. Angriff: Daniel Reule, Ermin Melunovic, Abedin Krasniqi, Giuseppe Burgio.
Mannheimer Morgen
07. August 2007
http://www.morgenweb.de/nachri…807_srv0000001183814.html