Spanien, 23. Spieltag, Überblick: Pokalsieger Saragossa empfängt die Rijkaard-Elf - Real bei Osasuna im Einsatz - 11.02.2005 09:10
Geht Barça die Luft aus?
--------------------------------------------------------------------------------
Zur Winterpause schien die Titelfrage in der spanischen Primera División bereits beantwortet. Der FC Barcelona führte - bei einem Spiel mehr - mit 13 Punkten vor dem Erzrivalen Real Madrid das Klassement an. Nach der ersten Heimniederlage der Katalanen gegen Atletico am vergangenen Sonntag ist der Vorsprung auf vier Zähler geschrumpft.
--------------------------------------------------------------------------------
Warm anziehen für Pamplona: Reals Neuzugang Thomas Gravesen.Das neu formierte Barça-Team spürt den Atem des eingespielten und routinierten Real-Starensembles vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Real Saragossa also deutlicher denn je. Im sicher gut gefüllten "La Romareda" werden die Fans der Hausherren zunächst mit einer Protestaktion auf die 1:2-Niederlage in Albacete reagieren, als dem Gegner zwei Strafstöße zugesprochen wurden und Saragossa am Ende mit nur acht Feldspielern chancenlos war. 8000 Rote Karten verteilen die Fanclubs vor dem Top-Spiel gegen Barcelona, um gegen die vermeintliche Benachteiligung durch den Unparteiischen zu demonstrieren. Durch die Niederlage verschwand das Team aus Aragon vorerst im Niemandsland der Tabelle.
Barcelonas Coach Frank Rijkaard hat für die sportlich durchwachsene Bilanz 2005 - drei Siege, zwei Niederlagen - nur ein Achselzucken übrig: "So etwas kommt vor." Seine Mannschaft habe gegen Atletico nicht schlecht gespielt, kein Grund zur Panikmache also.
Meister FC Valencia dürfte indes aus dem Titelrennen ausgeschieden sein. Die vereinsinterne Kritik an Trainer Claudio Ranieri wächst nach dem 3:3 bei Real Sociedad und vor dem samstäglichen Heimspiel gegen Ex-Champion Deportivo La Coruña. Seit vier Spielen ist der UEFA-Cup-Sieger ohne "Dreier" - gegen die auswärtsstarken Galizier (nur zwei Niederlagen in zehn Spielen) hilft nur ein Heimsieg, um Fans und Klubverantwortliche zu besänftigen.
Am Sonntagnachmittag steigt im "Estadio Sanchez Pizjuan" das mit Spannung erwartete Verfolgerduell zwischen dem FC Sevilla und dem FC Villarreal. Die Andalusier kehrten mit einem 3:0-Auswärtserfolg von UD Levante heim und unterstrichen damit ihre Ambitionen. Ebenfalls in Richtung Champions-League-Plätze schielt der Gast von der Ostküste Spaniens. Die Pellegrino-Elf hat ebenso wie Real Madrid alle Spiele im Jahr 2005 gewonnen, nur noch ein Zähler trennt Villarreal von Rang drei. Besonders achten müssen die als besonders "hart" bekannten Abwehrspieler der Hausherren auf den Uruguayer Diego Forlan, der in den vergangenen acht Partien sage und schreibe zehn Mal traf und somit am Höhenflug der "Yellow Submarine" entscheidenden Anteil hat.
Ebenfalls wieder nach oben blickt Atletico Madrid nach dem Überraschungserfolg im Camp Nou. Die Ferrando-Schützlinge wollen ihre gute Heimbilanz im Vicente Calderón (7/2/1) gegen Bernd Schusters Levante natürlich ausbauen. Dem deutschen Coach bläst nach nur einem Sieg aus zwölf Partien derzeit ein eisiger Wind ins Gesicht, die spanische Sportzeitung Marca schreibt gar davon, dass bei einer Niederlage bei Schusters Ex-Klub die Zeit für einen Trainerwechsel gekommen sei.
Am Sonntagabend hofft Real Madrid seine Erfolgsserie bei CA Osasuna ausbauen zu können. Das Team aus Pamplona ist jedoch im engen Stadion "El Sadar" nur schwer zu bezwingen (6/4/1), Trainer Javier Aguirre glaubt, dass "einige Spieler von Real sich hier nicht sehr wohl fühlen werden" und fordert von seiner Mannschaft, "auch den Ball zu kontrollieren". Kampfkraft allein wird nach Meinung des Mexikaners nicht reichen, um den "Königlichen" die sechste Saisonniederlage beizubringen.
Reals Sportdirektor Emilio Butragueño weiß natürlich von den Qualitäten der gegnerischen Mannschaft und fordert seine Stars auf, den Kampf aufzunehmen. Nach dem hoch verdienten 4:0-Erfolg gegen Espanyol fährt die Luxemburgo-Elf jedoch mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in die Stierkampf-Hochburg