Dank dem Billigflieger Easyjet flog ich mal wieder ins Mutterland des Fussballs. Von Berlin-Schönefeld flog ich nach Luton! Wie günstig, dass ich nicht wie der Rest der Reisenden nach London wollte/musste, sondern Luton mein eigentliches Ziel war. Die 185.000-Seelen Stadt, 30 km nördlich von London gelegen, beheimatet den Footall League One Club Luton Town. Der Club blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück, wurde 1885 gegründet und war viele Jahre erstklassig. Der grösste Erfolg war der Gewinn des Ligapokal 1988 (3:2-Finalsieg gegen Arsenal im Wembley Stadion). Heutzutage spielt der Club seit dem Aufstieg 2007 wieder in der League One, der dritten englischen Liga. Seit 1905 trägt der Verein seine Spiele an der Kenilworth Road aus. Aber ein Neubau an der Autobahn ist schon beschlossene Sache, auch deswegen wollte ich unbedingt nochmal hin! Vom Flughfafen fuhr ich mit dem kostenlosen Shuttle Bus zum eigens für den Flughafen errichteten Bahnhof Luton Airport Parkway, von dort aus lief ich die knapp 2 km bis zum Stadion, vorbei an der Uni und am Zentrum, das man nicht als Zentrum wahrnehmen konnte, der Hauptbahnhof war total runtergekommen und total dreckig. Das einzige was einen ins Zentrum locken könnte ist das Arndale Shopping Centre, wo aber als ich kurz vor 18 Uhr da eintraf, schon alle Geschäfte bis auf TESCO geschlossen hatte. Von kundenfreundlichen Ladenöffnungszeiten haben die in England eh noch nichts gehört. also ging ich dann schnellstens zum Stadion, wobei die Gegenden, alles andere als einladend sind.
Da die Flutlichtmasten noch nicht an waren, konnte man den Ground nicht ganz so einfach ausmachen, aber ich stapfte einfach den Leuten mit Fanutensilien hinterher. Erst 1 Stunde vor Anpfiff wurde reingelassen. Das Spiel gegen den Tabellenführer aus Carlisle (begleitet von 408 Auswärtsfans) blieb torlos, trotz bester Möglichkeiten, einmal hatten alle den Ball schon im Tornetz zappeln sehen, aber es war wohl nur ein Spieler der sich daran festhielt, als er den Ball von der Linie kickte. Das Spiel wurde sogar kurzzeitig unterbrochen, da von ausserhalb des Stadions Feuerwerkskörper hineingeschossen worden und die in den Business-Logen explodierten. Danach stürmte die gesamte Security raus. Am Abend war wohl irgendein Fest und in de ganzen Stadt gingen Böller und Raketen los.
Nach dem Spiel ging es durchs nächtliche Luton, solange man sich in der Nähe der Uni aufhält ist ja alles in Ordnung, da dort immer viele Menschen unterwegs sind, aber in den Seitenstrassen und dunklen Gassen war es mir nicht so geheuer. Da würde ich je lieber in Halle-Neustadt oder im Frankfurter Bahnhofsviertel spazieren gehen als nochmal durch Luton zu laufen. Doch ich kam wieder gut am Luton Aiport Bahnhof an, bestieg wieder den Shuttle Bus und nächtigte dann in der Wartehalle des Flughafens und war am nächsten morgen um 4:40 Uhr der erste am Einchecken. Um 09:30 Uhr betrat ich wieder Berliner Boden und begab mich auf den Heimweg. Wieder mal ein Tagestrip dank Billigfliegern.
