„Antifaschisten“ besitzen meist eine einseitige Anti-Rechts-Haltung. Warum nennen sie sich jedoch nicht „Anti-Nationalsozialisten“? Das liegt daran, dass sie das Wort „Sozialismus“ möglichst rein halten wollen und daher den Terminus „Faschismus“ bevorzugen. Weiterhin leugnen sie die strukturellen Gemeinsamkeiten zwischen Faschismus und Kommunismus.
Jedoch genau diese beiden „politischen Religionen“ brachten im 20. Jahrhundert Unfreiheit, Unterdrückung, Mord, Terror und Krieg über Europa und die Welt. Und dabei ist es unerheblich, ob der eine faschistische oder kommunistische Staat etwas softer als der andere war. Sie haben alle gemeinsam, den Menschen in ein scheinbar ideales System reinzupressen, und falls das mit Indoktrination allein nicht gelingt, nehmen sie billigend Gewalt in Kauf. Genau das ist das menschenverachtende an diesen Ideologien. Es ist auch unerheblich, wie die Ideologien in der reinen Theorie ausschauen, entscheidend ist die Praxis - und dabei genügt ein nüchterner Blick auf die Opferzahl und man kann sich jede weitere Diskussion über „Systemexperimente“ sparen.
Der aufrechte Demokrat lehnt daher extremistische bzw. totalitäre Züge in all ihren Facetten ab und hat nicht nach links hin ein relatives und nach rechts hin ein absolutes Demokratieverständnis. Es kann nicht andauernd mit zweierlei Maß gemessen werden.
Die Verfassungsväter der Bundesrepublik Deutschland einigten sich daher auf einen antitotalitären (nicht auf einen einseitig antifaschistischen wie die DDR) Grundkonsens, laut dem alle Links- und Rechtsaußenparteien gleicher Maßen geächtet werden sollen. Dieser hielt auch bis Mitte der 90er Jahre stand.
Anhand der Geschichte sollte klar sein: Politische Extreme haben der Menschheit nur Übel gebracht. Es waren Demokratie und Marktwirtschaft, die Frieden, Freiheit und Wohlstand für die Menschen bedeuteten. Für mich ist es daher nicht schwer, hier - mit großer Überzeugung - Farbe zu bekennen.
Aber nicht vergessen: Fußball ist Fußball und Politik bleibt Politik.