Euphorie und Vorfreude vorerst gedämpft
Dabei waren die Euphorie und Vorfreude vor Saisonstart so groß wie selten zuvor. Leistungsträger wie der französische Weltmeister Benjamin Pavard konnten – vorerst – gehalten werden, zudem wurden mehr als 30 Millionen in neue Spieler investiert. Für die Zusammenstellung des seit Jahren besten und breitesten Kaders hatte es viel Lob für Sportvorstand Michael Reschke gegeben. Der Sportvorstand wurde von vielen Seiten für die Zusammenstellung des seit Jahren besten und breitesten Kaders gelobt.
Die überragende Rückrunde der vergangen Saison sowie die bereits erwähnten Kaderveränderungen im Sommer hatten die Erwartungshaltung beim VfB und besonders im Umfeld deutlich ansteigen lassen. Wenig war zu dieser Zeit von der Skepsis und Kritik zu spüren, die Trainer Tayfun Korkut bei seinem Amtsantritt Ende Januar dieses Jahres entgegengebracht worden war.
Nichtsdestotrotz ist es kein Geheimnis, dass Erfolge aus der Vergangenheit – auch wenn diese nur wenige Monate zurückliegen – schnell vergessen werden. Bleiben die Ergebnisse aus, werden jene Stimmen, die Korkut vor seiner ersten Trainingseinheit als VfB-Trainer schon zum Scheitern verurteilt hatten, sicherlich wieder lauter werden.
Ruhe bewahren vor richtungsweisenden Spielen
Trotz des schnelllebigen Profigeschäfts, sollte man nach nur drei Ligaspielen Ruhe bewahren und keine voreiligen Schlüsse ziehen. Die Auftaktniederlage in Mainz war mehr als vermeidbar, wenn man bedenkt, wie chancenarm die Partie war und dass der Mainzer Siegtreffer ganz wesentlich durch Holger Badstubers unglückliches Abwehrverhalten begünstigt wurde.
Dazu kommt, dass beim bisher einzigen Heimspiel der Saison der deutsche Rekordmeister Bayern München zu Gast war. Dieser gilt auch dieses Jahr wie so oft als haushoher Favorit auf den Meistertitel in der Bundesliga. Egal, ob Heimspiel oder nicht: Um die Bayern dieser Tage zu besiegen, bedarf es eines perfekten Tages. Diesen hatte der VfB nicht, auch wenn man den Münchnern das Leben über weite Strecken schwer machte. Hoffnung sollte den VfB-Fans jedoch die Tatsache machen, dass – inklusive der Niederlage im DFB-Pokal gegen Rostock – nach drei Spielen ohne eigenen Treffer zumindest aus offensiver Sicht in Freiburg der Knoten platzte.
Offensive Durchschlagskraft wird auch in den kommenden Spielen von Nöten sein. Im Heimspiel gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ist ein Sieg schon fast ein Muss. Die Favoritenrolle des VfB wird auch beim Blick auf die Quoten deutlich. Wettanbieter halten bei den Bundesliga-Wetten einen Heimsieg mit 1,72 für wahrscheinlich. In der folgenden Englischen Woche bei RB Leipzig gehen die Stuttgarter jedoch wenig überraschend als Außenseiter in die Partie.
Um in diesen Partien zu punkten, sollten die Stuttgarter jedoch anders als in Freiburg auch defensiv stabiler agieren. Im Breisgau gerieten die Stuttgarter bereits nach weniger als einer Minute in Rückstand. Emiliano Insua und Mario Gomez drehten die Partie jedoch mit ihren Treffer kurz vor und nach dem Seitenwechsel. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Freiburger war es wiederum Gomez, der den VfB zum zweiten in Führung brachte. Diese konnte jedoch weder ausgebaut noch über die Zeit gerettet werden, da der eingewechselte Luca Waldschmidt den Freiburgern den späten 3:3 Endstand besorgte.
Diese Punkteteilung bedeutet, dass der VfB unter Zugzwang steht und in den kommenden Wochen punkten muss, um einen kompletten Fehlstart zu vermeiden.