Vor vier Jahren traf die damals noch von Joachim Löw trainierte Elf auf Mexiko, Schweden und Südkorea – und schied mit nur einem Sieg und zwei Niederlagen sang- und klanglos bereits in der Gruppenphase aus. Dieses niederschmetternde Erlebnis wurde mittlerweile aufgearbeitet. In der Qualifikation setzte sich Deutschland souverän mit neun Siegen aus zehn Spielen durch. Lediglich gegen Nordmazedonien gab es eine überraschende 1:2-Heimniederlage.
Besonders im Offensivbereich ist das DFB-Team stark besetzt. Zwar fehlt ein klassischer Mittelstürmer, doch junge Profis wie Kai Havertz und Karim Adeyemi sind auch als Sturmspitze einsetzbar. Leistungsträger wie Leon Goretzka, Leroy Sané, Serge Gnabry und Timo Werner befinden sich im besten Fußballeralter. Unterstützung erhalten sie durch erfahrene Akteure wie Thomas Müller, Ilkay Gündogan und Marco Reus. Joshua Kimmich zählt aufgrund seiner Vielseitigkeit, Übersicht und Reaktionsschnelligkeit zu den Besten in Europa, wenn nicht sogar weltweit.
In der Defensive ist Kapitän Manuel Neuer noch immer die Nummer eins im Tor. Kevin Trapp und Marc-André ter Stegen stehen ihm in ihren Leistungen kaum nach. Die Abwehr ist so etwas wie die Achillesferse der deutschen Mannschaft. Antonio Rüdiger, Niklas Süle oder auch Nico Schlotterbeck wissen meist zu überzeugen, sind jedoch immer wieder für kleine Unaufmerksamkeiten gut.
Sollte sich Deutschland bei der WM in Katar für die Runde der besten 16 qualifizieren, würde im Achtelfinale ein Vertreter aus der Gruppe F warten. Dort treten Belgien, Kanada, Marokko und Kroatien an. Ein mögliches Viertelfinale würde gegen ein Land aus den Gruppen G und H bestritten – mit Brasilien und Portugal. Ruft die DFB-Auswahl ihr Leistungsvermögen ab, stehen die Chancen gut, zumindest zu den besten acht Teilnehmern zu zählen.
Zu den Pluspunkten der deutschen Mannschaft darf sicher auch ihr Trainer gezählt werden. Mit Bayern München holte Flick 2020 das „Sextuple“ aus Meisterschaft, nationalem Pokal, Champions League, nationalem Supercup, UEFA Super Cup und Klub-Weltmeisterschaft – mehr geht nicht.