Das Spiel des FC Bayern gegen Hoffenheim schwankte zwischen Genie und Unachtsamkeit und verlangte dem Trainer Julian Nagelsmann den letzten Nerv ab. Die verpassten Chancen seiner Fußball-Profis trug er gelassen und verglich das Spiel mit den Leistungen der letzten Wochen. Er kam zu dem Ergebnis, dass es ein „in Schritt in die richtige Richtung“ war, so Nagelsmann. Er wirkte dabei erstaunlich gefasst, obwohl mit dem Unentschieden ein Rekord für den Münchner Coach einherging: Erstmals seit seiner Amtszeit beim Rekordmeister gewann die Mannschaft zwei Ligaspiele nacheinander nicht.
Eine Woche nach dem identischen Ergebnis gegen Bayer Leverkusen und einige Tage nach dem 7:1 in der Champions League gegen RB Salzburg strudelte der Tabellenführer. Am Ende standen drei Abseits Tore, ein Pfostenschuss von Gnabry und somit Gelegenheiten ohne Ende, aber trotzdem steht es zum Schluss 1:1. Zehn Schüsse der Bayern gingen auf das Tor von Hoffenheims Torwart Baumann. Torjäger Robert Lewandowski glich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit seinem 29. Saisontreffer die vorherige Hoffenheimer Führung aus. Mehr gab es für die angereisten Gäste allerdings nicht zu bejubeln.
Manuel Neuer bezeichnet die Punkteverteilung als „enttäuschend“
Kapitän und erfolgreicher Torwart des FC Bayern, Manuel Neuer, fand es „enttäuschend“, dass kein Sieg verzeichnet wurde. Er gab allerdings auch zu, dass sich so ein Spiel normalerweise noch rächt, wenn man solche Chancen liegen lässt. Vor über 25.000 Zuschauern ließ Nagelsmann viele namenhafte Bayernspieler aufs Feld, wie Lewandowski, Müller, Gnabry, Sané und Coman. Besonders war allerdings, dass der 19-jährigen Musiala als jüngster Spieler der Bayern-Historie sein 50. Bundesliga-Spiel antritt.
Obwohl Nagelsmann häufig, auch nach diesem Spiel, die Frage gestellt bekam, ob das nicht zulasten der Defensive geht, bleibt dieser in seiner Entscheidung eisern und reagiert inzwischen genervt. Er ist davon überzeugt, dass er mit Defensivspielern wie Serge und King auf das richtige Pferd setzt.
Offensive Aufstellung des FC
Derzeit ist wohl eines der stärksten Merkmale von Bayern München, die offensive Aufstellung. Was die Absicherung in der Defensive angeht, könnten die Bayern allerdings bald wieder mehr Auswahlmöglichkeiten haben, denn: die Langzeit-Ausfälle Goretzka und Davies stehen inzwischen kurz vor ihrer Rückkehr auf den Platz. Laut Aussagen des Trainers sieht es bei Goretzka wieder einwandfrei aus, dieser wird nun Teil belastet. Scheinbar reagiert dessen Knie nicht mehr negativ und alle Beteiligten hoffen, dass das auch so bleibt.
Auch der Außenverteidiger Davies ist auf dem Weg der Besserung, dieser habe seine Herzmuskelentzündung nach einer Coronainfektion scheinbar überwunden. Trotzdem soll dieser in den kommenden Wochen noch ausfallen.
Das Spiel hätte allerdings auch ganz anders verlaufen können. Auch der Hoffenheimer Trainer gesteht ein, dass einige Chancen von seinem Verein nicht verwertet wurden und sie genügend Gelegenheiten für eine Führung im Spiel gehabt hätten.