• 04.04.2006 1.FC Eschborn - FC Augsburg 0:5 (0:3)


    Es wäre ein Fehler, jetzt alles schlecht zu reden. Aller finanzieller Probleme und den beiden früh feststehenden Abstiegen zum Trotz hat der 1. FC Eschborn in seinen zwei Regionalliga-Jahren, die voraussichtlich die letzten für längere Zeit sein werden, auch viele schöne Momente erlebt. Es wurden zum Beispiel grandiose Erfolge auf den Bieberer Berg bei Kickers Offenbach oder im Dietmar-Hopp-Stadion bei der TSG Hoffenheim gefeiert, auf der heimischen Heinrich-
    Graf-Sportanlage mitreisende «Last-Minute-Siege» gegen die Sportvereinigung Elversberg, Hoffenheim und Eintracht Trier, auch wenn die Erfolge bis auf den letztgenannten schon zwei Jahre zurückliegen. Die Partien gegen den FC Augsburg werden die treuen Eschborner Anhänger jedoch als «schwärzeste Stunden» in der dritthöchsten deutschen Spielklasse in Erinnerung behalten. Nachdem in der Saison 2003/2004 schon am letzten Spieltag gegen die Oberschwaben eine 0:6-Packung kassiert wurde, ging der abgeschlagene Tabellenletzte gestern mit 0:5 (0:3) unter.
    Klar, mit dem FC Augsburg war der souveräne Tabellenführer zu Gast, der in die II. Bundesliga aufsteigen wird, wenn nicht wirklich alle Stricke reißen. Dennoch zeigten sich die knapp 150 heimischen Zuschauer enttäuscht über die Vorstellung ihrer Mannschaft. Nach recht mutigem Beginn und zwei, drei guten Szenen des A-Jugendlichen Okan Ilkiz, der erstmals von Beginn an spielen durfte, landete der erste Versuch des hohen Favoriten schon im Tor, ein haltbarer Schuss von Sascha Benda aus 25 Metern. Obwohl die Eschborner mit einem Gegentreffer durchaus kalkuliert haben dürften, waren die folgenden 35 Minuten mit einem Schockzustand zu vergleichen. Der FC Augsburg konnte schalten und walten, wie er wollte, und nach dem Doppelschlag durch Römer (23.) und Radulovic (25.) – jeweils hatte Carsten Hutwelker aufgelegt – avancierte der Rest zum Trainingsspiel beziehungsweise Auslaufen.
    Den bemitleidenswerten Profis des 1. FC Eschborn muss zu Gute gehalten werden, dass sie sich nach der Pause nochmals aufrafften und nicht in ihr Schicksal ergaben. Nach dem 4:0 durch einen Kopfball von Traub vergab Markus Gaubatz die erste Torchance, als er den Ball Miletic in die Arme nickte (55.), und als Hutwelker mit dem Schlenzer zum 5:0 seine überragende Vorstellung gekrönt hatte, musste sich Miletic bei einem Freistoß von Teo Rus immerhin ein zweites Mal bewähren (77.).
    «Wir haben durch unsere individuellen Fehler ganz schnell dafür gesorgt, dass das Spiel entschieden war», kommentierte Eschborns Trainer Klaus Scheer erst etwas zerknirscht, fand bei seinem Resümee aber sogleich noch positiven Aspekte: «Die Mannschaft hat das gemacht, was in ihr steckt: Sie hat 90 Minuten gekämpft.» Erfreut war Scheer über die Leistungen von Kaymak (gegen Torjäger Okpala) und Ilkiz sowie über das Comeback von Marcus Klandt nach langer Verletzungspause.


    1. FC Eschborn: S. Schmitt - Dione - Hujdurovic, Kaymak - Gaubatz, Rus, Di Gregorio, Stefan Simon - Keskin, Zormpalas, Ilkiz - Trainer: Scheer


    FC Augsburg: Miletic - Pircher, Dreßler, Traub - Löring, Mölzl - Benda, Hutwelker, Radulovic - Römer, Okpala - Trainer: Hörgl


    Tore: 0:1 Benda (10.), 0:2 Römer (24.), 0:3 Radulovic (25.), 0:4 Traub (50.), 0:5 Hutwelker (70.)


    Eingewechselt: 46. Leifermann für Hujdurovic, 61. Bodnar für Zormpalas, 79. M. Klandt für Di Gregorio - 46. da Costa für Löring, 58. L. Haas für Radulovic, 66. Strauß für Okpala


    Gelbe Karten: Hujdurovic, Kaymak - Traub


    Schiedsrichter: Palilla


    Zuschauer: 150


    Hopper: 13



    FNP

  • Kampfgeist und Einsatz von Eschborn werden nicht belohnt


    Die Zuschauer, die sich am Samstagnachmittag bei schönem Frühlingswetter auf die Heinrich-Graf-Sportanlage verirrt hatten, konnten wirklich als die treuesten der treuen Fans des 1. FC Eschborn bezeichnet werden. Nur 150 Leute wollten das in der Höhe ungerechte 0:3 des Absteigers gegen den VfR Aalen sehen. Das war nicht nur der Saison-Minusrekord in der Fußball-Regionalliga Süd, sondern mit dem Interesse des Eschborner Publikums zu Landesliga-Zeiten zu vergleichen. Nicht nur nach Punkten und Toren, auch in punkto Zuschauerschnitt hat sich der Hessenmeister mit 550 Anhängern pro Heimspiel auf dem letzten Platz der Liga eingependelt – wenn das mit 3000 Fans ausverkaufte Hessenderby gegen Darmstadt 98 am zweiten Spieltag nicht gewesen wäre, käme der Verein auf gerade einmal 250 Besucher im Durchschnitt. «Es war so viel möglich hier, jetzt ist es traurig zu sehen, was daraus geworden ist», bedauerte Trainer Klaus Scheer, der im Sommer 2004 wegen der reizvollen Perspektiven zum 1. FC Eschborn gekommen war. Wie fahrlässig die ehemaligen Vereinsvorstände mit den finanziellen Mitteln, den Sponsoren und der politischen Unterstützung umgegangen sind, ist hinlänglich bekannt.


    Der verbliebene Vorstand des Clubs beginnt unterdessen den kompletten Neuanfang nicht mit der Werbung um mehr Zuschauer oder der Zusammenstellung der neuen Amateur-Mannschaft – dies ist auch erst möglich, wenn Ende April klar ist, ob der Verein in der Oberliga Hessen spielen darf – sondern zuallererst innerhalb des Vereins. «Es gilt viele kleine Brände zu löschen», berichtete der Zweite Vorsitzende Thomas Rose, «wir wollen vergraulte ehrenamtliche Helfer wieder für den 1. FC Eschborn gewinnen». Nach Aussage des Eschborners seien doch einige verdiente Mitglieder verärgert über die Situation, etliche fühlten sich auch übergangen. «Der Verein muss erst einmal in seinen Strukturen nachwachsen», erklärt Rose.


    Die Tatsache, dass der Spielbetrieb für die verbleibenden Wochen in der Regionalliga nach Auskunft des vorläufigen Insolvenzverwalters Dr. Jan Markus Plathner, der gegen Aalen erneut unter den Zuschauern war, endgültig finanziell abgesichert sei, ändern nichts an der Verschuldung des Clubs. Die Eschborner Fußball-Profis haben laut Informationen aus Spielerkreisen teilweise noch Außenstände von drei Monatsgehältern aus dem vergangenen Jahr. Der momentane Schuldenstand sei immer noch nicht genau zu beziffern, sagte Plathner. Umso mehr gebührt den Spielern ein Lob für ihr fast ausnahmslos großes Engagement: Wenn auch die fußballerischen Mitteln begrenzt sind, sind nicht nur die treuen Anhänger der Meinung, dass diese Mannschaft mit ihrer Lauf- und Einsatzbereitschaft und ihrem Kampfgeist mehr Zuschauer verdient hätte.


    FNP

  • Der Hessische Fussballverband verweigert Eschborn die Oberligalizenz! Begründet wird das mit dem Insolvenzverfahren in dem Eschborn steckt. Der Verein überlegt ob er Rechtsmittel einlegen soll.


    Während andere Vereine während des Insolvenzverfahrens nur eine Liga runtergehen könnten es für Eschbron zwei werden.

    100% Anti DFB
    100% für den "modernen" Amateurfussball!

  • Wie berichtet, hat der Regionalliga-Absteiger vom Hessischen Fußball-Verband keine Lizenz für die Oberliga Hessen erhalten und wird deshalb in der Landesliga Mitte seinen Neuanfang im Amateurfußball starten müssen.

    Für Trainer Klaus Scheer, der wie sein Assistent Jürgen Görlitz und die 16 verbliebenen Profi-Spieler weiterhin auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist, kam die Entscheidung nicht überraschend. «Ich habe damit gerechnet», sagte Scheer, «für den Verein birgt das aber auch eine echte Chance auf einen Neuanfang, in dieser Klasse ist der vielleicht einfacher als in der Oberliga». Die Vereinsführung kann diese Meinung nicht teilen und überlegt, rechtliche Schritte einzuleiten. Jedoch sprechen die Argumente – bevorstehendes Insolvenzverfahren wegen eines Schuldenberges, der Schätzungen zu Folge mindestens im mittleren sechsstelligen Bereich liegen dürfte, und Mini-Etat für 2006/2007 nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Arcor – wohl nicht für den 1. FC Eschborn.


    Die Regionalliga-Mannschaft ist derweil noch bis zum Saisonabschluss am 27. Mai beim vermutlichen Meister FC Augsburg damit beschäftigt, Werbung in eigener Sache zu betreiben und das ramponierte Image des Clubs wieder zu verbessern. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen ist das Team auf einem guten Weg: Einem Unentschieden bei 1860 München II und Niederlagen gegen die Stuttgarter Kickers und Bayern München II, bei denen Eschborn über weite Strecken ebenbürtig war, folgte das 0:0 beim Zehnten Karlsruher SC II

  • Letzter Rettungsversuch


    Vor dem vorletzten Heimspiel in der Fußball-Regionalliga Süd gegen den 1. FC Kaiserslautern II (Mittwoch, 18 Uhr) wird der 1. FC Eschborn den letzten Versuch unternehmen, nach dem feststehenden Abstieg nicht gleich zwei Spielklassen runter zu müssen. Der Hessenmeister von 2005 wird heute beim Hessischen Fußball-Verband (HFV) Einspruch gegen das Urteil einlegen, mit dem der Verband dem Club vergangene Woche die Oberliga-Lizenz verweigert hat. «Wir können die Begründungen des HFV widerlegen», erklärt Vize-Präsident Thomas Rose den Entschluss, der nach ausgiebigen Beratungen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner getroffen wurde. Die Verweigerung der Lizenz habe vor allem damit zusammengehangen, dass noch nicht klar sei, ob und wann ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, um die großen finanziellen Probleme des Verein zu regeln. Das ist mittlerweile anders. Das Insolvenzverfahren soll zwischen dem 27. Mai und dem 30. Juni eröffnet werden, erklärte Rose gestern. Die Tendenz ginge in Richtung eines möglichst frühen Zeitpunktes. Grund dafür sind noch bis zum Sommer 2007 laufende Profi-Verträge mit Spielern, die der Verein nur auflösen kann, wenn das Insolvenzverfahren eröffnet worden ist. Keine Bedenken hat Rose wegen des kleinen Etats («an der unteren Oberliga-Grenze»), weil dieser vom HFV nicht explizit bemängelt worden sei. Jedoch ist sich der Vize-Präsident im Klaren, dass der Verein auf unbestimmte Zeit für die Oberliga Hessen und die Landesliga Mitte planen muss. Ganz abgesehen von der unsicheren Abstiegsregelung für die Vereine in diesen Ligen. HFV-Justiziar Jens-Uwe Münker wies bereits darauf hin, dass der Oberliga-Zulassungsausschuss eine Entscheidung «frühestens am letzten Oberliga-Spieltag», also am 25. Mai, bekannt geben würde, wenn ein Einspruch eingehe. Der Rechtsmittelabteilung gehören in letzter Instanz des Zulassungsverfahrens Präsident Rolf Hocke, Vize-Präsident Hans Wichmann, Schatzmeister Helmut Klärner, Verbandsfußballwart Armin Keller, Verbandsrechtswart Torsten Becker, Verbandsgerichts-Vorsitzender Adolf Hildebrandt, wahrscheinlich ein Rechtsanwalt als weiteres «fachkundiges Mitglied» – und Bernd Reisig, der Präsident des Eschborner Erzrivalen FSV Frankfurt, als gewählter Vertreter der Oberliga-Vereine an.


    FNP

  • SENSATIONELLE WENDUNG


    1. FC Eschborn erhält die Lizenz für die Oberliga-Saison 2006/2007


    Nach Mitteilung des Hessischen Fußball-Verbandes wurde dem Fußball-Regionalliga-Absteiger 1. FC Eschborn heute die Lizenz für die Fußball-Oberliga Hessen 2006/2007 erteilt. Der Verband sieht die gestellten Bedingungen als erfüllt an und kam zu der Überzeugung, dass der Spielbetrieb des Vereins über die gesamte Saison gesichert ist. Allerdings sind mit der Lizenzerteilung auch Auflagen verbunden. Die Vereinsführung um die beiden Vize-Präsidenten Thorsten Schröder und Thomas Rose und das Team um den Insolvenzverwalter Dr. Markus Plathner sehen sich in ihrer Arbeit bestätigt. „Wir haben ein tragfähiges und überzeugendes Konzept für die neue Saison vorgelegt. Darum gibt uns die Entscheidung des HFV natürlich enormen Rückenwind. Aber wir müssen weiter hart arbeiten und konsequent unseren eingeschlagenen Weg der Konsolidierung weitergehen,“ sagte Thomas Rose. „Unsere bisher gewonnen Partner, allen voran Süwag und Mainova AG, waren uns eine riesige Hilfe, dafür bedanken wir uns ganz herzlich. Mit dieser Unterstützung im Rücken können wir vielleicht weitere Partner für uns begeistern.“ Im Rahmen eines neuen Sponsorenkonzeptes, das vor allem darauf abzielt, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, ist der 1. FC Eschborn noch auf der Suche nach einem Haupt- und Trikotsponsors. Paralell dazu will die Vereinsführung nun die Personalplanungen weiter vorantreiben. „Jetzt wissen wir, in welcher Liga wir in der nächsten Saison spielen. Jetzt müssen wir mit Spielern und Trainern über die neuen Gegebenheiten sprechen“, kündigte Rose an.

  • Der Fußball-Oberligist FC Eschborn hat es momentan nicht leicht: Nicht nur, dass die heimische Heinrich-Graf-Sportanlage gesperrt ist und Trainer Theo Vassiliou mit seiner Mannschaft ständig neue Trainingsmöglichkeiten suchen muss – jetzt sagte nur wenige Stunden vor dem Anpfiff zu einem Testspiel auch noch Landesligist Viktoria Kelsterbach wegen Personalmangel kurzfristig ab.


    Doch auch da bewiesen die Eschborner Improvisationstalent: Auf dem Kunstrasenplatz in Niederhöchstadt kam kurzfristig ein Spiel gegen den Bezirks-Oberligisten SG Anspach zu Stande. Souverän siegten die Eschborner mit 11:0 und waren froh, wieder etwas Spielpraxis gesammelt zu haben. Eindrucksvoll setzte sich dabei Gastspieler Abdelaziz El Fanoui mit fünf Treffern in Szene. Der Angreifer spielte zuletzt in der Jugend von Energie Cottbus und ist derzeit ohne Verein. Die weiteren Eschborner Tore erzielten Rouven Leopold und Zaki Tammaoui per Foulelfmeter, Zakaria Amjahid, Hakim Azaouagh, Enes Dacic und Ivan Kilic.


    Das nächste Testspiel ist am Samstag, 27. Juli (17 Uhr), im Stadion am Brentanobad gegen Rot-Weiss Frankfurt.


    Quelle: FNP