Zu Beginn der vergangenen Spielzeit wurden die Ligen bekanntlich neu aufgeteilt. Wie sind denn Eure bisherigen Eindrücke zu dem Thema?
Also ich bin der Meinung, dass die optimale Lösung noch nicht gefunden wurde. Die dritte Liga ist ja noch ganz in Ordnung, aber die Ligen darunter wurden doch deutlich abgewertet. Die Regionalliga Süd dümpelt nur noch vor sich hin, was zum einen an der Viertklassigkeit, aber auch an den zahlreichen zweiten Mannschaften liegt. Zudem sind die Auflagen, die der Verband an die Vereine stellt, viel zu hoch. Es kann sich sein, dass ein Verein wie kickers Emden sich aus der dritten Liga zurückziehen muss, weil die kein Stadion gebaut bekommen. Dürfen künftig nur noch Vereine in den überregionalen Ligen spielen, die mit Subventions-Millionen ein Stadion geschenkt bekommen oder die einen reichen Mäzen hinter sich haben? Das hat doch mit Sport nichts mehr zu tun. Der Verband sollte eher die Vereine unterstützen, als diesen unüberwindbare Hürden in den Weg zu stellen.
Acuh sind eben die vielen zweiten Mannschaften in meinen Augen ein Problem. Wer will schon ständig gegen Zweitvertretungen spielen und dann auch noch gegen die zweite Mannschaften vom SC Freiburg, der SpVgg Unterhaching und des SV Wehen-Wiesbaden? Das tut sich doch kein Zuschauer auf Dauer an und die regionalen Fernsehstationen haben die Berichterstattung fast komplett eingestellt. Ich würde mir wünschen, wenn für die Zweitvertretungen eine eigene Liga geschaffen werden würde. Dadurch würden dann wesentlich interessantere Vereine nachrücken und das Interesse an der Liga wieder steigen. Aber dazu wird es wohl nicht kommen und wir werden uns wohl daran gewöhnen müssen, dass sich am Ende jeder Saison Vereine aus der Regionalliga zurückziehen oder auf ihr Aufstiegsrecht in die Regionalliga verzichten. Ganz krass ist es ja im Norden, wo mit dem FC St. Pauli II der Tabellenfünfte aufgestiegen ist, weil die davor liegenden Teams auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet haben. Das hat doch nichts mehr mit Fußball zu tun.