VfR Bürstadt: Insolvenz vom Tisch

  • Fußballtraditionalisten können aufatmen: Der ehemalige Zweitbundesligist VfR 1910 Bürstadt verschwindet offenbar doch nicht von der Bildfläche. Der Verein startet 2007/08 wie geplant in der Bezirksliga Darmstadt. „Der Insolvenzantrag ist vom Tisch“, wird der Vereinsvorsitzende Dieter Gleim in der heutigen Ausgabe des ‚Bergsträßer Anzeiger’ zitiert.


    Der Antrag sei im Mai vorsorglich gestellt worden, denn den südhessischen Traditionsverein drücken Verbindlichkeiten in Höhe von 300.000 Euro, die man der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) schuldet. Derzeit wird ein Vergleich mit dem Gläubiger angestrebt, der bereits grundsätzliche Bereitschaft gezeigt habe. Sobald die Einigung erzielt wurde, wird der Insolvenzantrag endgültig zurückgezogen.


    Auch sportlich kann der VfR hoffnungsvoll der neuen Saison entgegen blicken. „Vorne mitspielen“ ist das Ziel, das Gleim ausgibt. Wie in den Vorjahren will man wieder unter die besten Mannschaften der Liga kommen. Vom Aufstieg spricht der Vereinsboss nicht, „doch wenn wir diesen erreichen, feiern wir ihn gerne“. Fehlt also nur noch die Einigung mit der BfA. Dann steht einer erfolgreichen Spielzeit 2007/08 nichts im Wege.

  • Es gab Zeiten, da spielte der VfR Bürstadt in der RL Süd/ 2.Liga. Zeitweise hiessen die dann auch Oli Bürstadt.....
    Mittlerweile sind sie in der Bezirksliga.....
    ist der Vereinsboss Gleim identisch mit dem Spieler Gleim Anfang der 70er? Hast Du da ne Ahnung?

  • Die Insolvenz ist abgewendet


    VfR Bürstadt: Bezirksligist rechnet in Kürze mit einem Vergleich mit der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte
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    Der VfR Bürstadt startet wie vorgesehen in die
    Fußball-Bezirksligasaison 2007/2008. Rechtlich hindert den Verein
    nichts daran, denn „der Insolvenzantrag ist vom Tisch.“ Das saht
    Vorsitzender Dieter Gleim.

    Finanziell sei der Verein
    allerdings noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. Denn die
    Forderungen der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte auf
    Nachzahlungen in Höhe von über 300 000 Euro rückwirkend für die Jahre
    1993 bis 1998 bleiben bestehen. Ein Gutachter habe sich dem laufenden
    Verfahren nun angenommen, erläutert Gleim. Ein Vergleich mit dem
    Gläubiger werde angestrebt, dessen Bereitschaft hierzu sei
    „grundsätzlich vorhanden“, so Gleim.


    Der Insolvenzantrag selbst
    sei im Mai „vorsorglich“ gestellt worden, denn die geforderte Summe –
    inklusive eines Säumniszuschlags – konnte und kann der Verein nicht
    zahlen. Das Finanzamt Bensheim stellte bei einer Lohnsteuerprüfung
    fest, dass der Verein neben Lohnsteuern auch Sozialabgaben zu tätigen
    habe, diese aber nicht entrichtet hätte. Die Sozialabgaben werden „im
    Nachklang“ nun eingefordert, so der VfR-Vorsitzende, der klarstellt:
    „Der heutige Vorstand hat mit der Sachlage von damals aber nichts zu
    tun“. Daher die Insolvenzbeantragung quasi als präventive Maßnahme.
    Diese sei nun hinfällig.


    Es gehe gegenwärtig einzig
    darum, eine gütliche Einigung mit dem Gläubiger zu erreichen. Ein
    Ergebnis hierzu werden demnächst erwartet.


    Die Bürstädter indes
    haben planen für die anstehende Runde geplant. Transfers wurden
    abgewickelt, das Ziel für die Bezirksligasaison 2007/2008 ist
    ausgegeben. Gleim: „Wir wollen vorne mitspielen.“ In den vergangenen
    Jahren sei dies dem VfR gelungen, und so möchte er auch diesmal unter
    die besten Mannschaften der Liga kommen. Vom Aufstieg redet in Bürstadt
    zwar niemand, „doch wenn wir die Meisterschaft erreichen, feiern wir
    sie gerne“, so der VfR-Funktionär. In der Offensive, dem „Manko in der
    vergangenen Saison“, so Gleim, habe der VfR sich zudem gut verstärkt,
    womit einer erfolgreichen Saison nichts im Wege stehen sollte – solange
    der Fiskus mitspielt.


    Seit dem Thomas Haberer
    seine Fußballschuhe vorwiegend für die zweite Mannschaft schnürt, geht
    es mit dieser aufwärts. Dennoch war der zweite Tabellenplatz in der
    abgelaufenen Saison nicht vorhersehbar gewesen. „Den Aufstieg haben wir
    allerdings nicht ausgiebig gefeiert“, erklärt
    VfR-Spielausschussvorsitzender Ernst Dexler. Das Augenmerk der
    Verantwortlichen sei in den vergangenen Wochen darauf ausgerichtet
    gewesen, die drohende Insolvenz abzuwenden.


    Plus bei der VfR-Reserve
    ist es, dass sie sich vieler Spieler bedienen kann, die zwar derzeit
    den Sprung in die erste Mannschaft nicht packen, aber fleißig am
    Training teilnehmen. Aufgrund des guten Trainingsfleißes braucht den
    Bürstädter Reservisten, die zu Beginn der achtziger Jahre gar in der
    Bezirksoberliga am Ball waren, auch in der neuen sportlichen Umgebung,
    der Kreisliga A, nicht bange zu sein. „Wir sind nur Außenseiter und
    unser Ziel ist lediglich der Klassenerhalt“, ist Dexler bescheiden.




    Quelle: www.echo-online.de

  • Bürstadt ist doch der Heimatverein von Kurt Kowarz. Einer der tadellosesten Sportsmänner, die ich beim Glubb erleben durfte. Leider kam er nie an Köpke vorbei. Hätte aber nicht gedacht, dass Bürstadt mittlerweile so tief gesunken ist. Die waren doch vor einigen Jahren noch in der Oberliga. ?(

  • Habe, angestachelt von Deinem Insolvenz-Vermeidungsbericht, selbst schon mal gesucht.....die Website ist nicht so recht tauglich, vielleicht steht im Hessenheft, das demnächst bei mir im Briefkasten liegt(hoffentlich) was drin...ich schick Dir das dann rüber....zuhause habe ich noch ein Buch über Fussball in Hessen, da ist der VfR auch vertreten....wenn ich heute abend zuhause bin, werfe ich mal ein Auge, ob das was Wichtiges drin steht.....

  • Aber irgendeinen Fan wird es doch noch geben, der bestrebt ist, die Seite aktuell zu halten. Traurig, dass es da nichts Aktuelles im Netz zu gibt. Von großen Vereinen kann man überall was lesen, aber sowas wie Bürstadt geht dann eben einfach unter, obwohl das Interesse an solch Traditionsvereinen nach wie vor vorhanden ist. Schade!!!

  • Möglich......obwohl Bürstadt ist ja nun auch nicht so9 der Nabel der Welt, dass dort auch ohne Fussball der Bär steppt........ist auf jeden fall bedenklich.....
    da gibt's noch mehr Vereine, die mal 2. Liga oder Regionalliga(60er Jahre) gespielt haben und die heute vor sich hinsiechen........kann man sich immer gar nicht vorstellen, wie es dazu kommen konnte

  • Aber wenn ich mir Hessen sonst so anschaue - Klein-Karben, Wörsdorf, Wald-Michelbach und wie sie alle heißen -, dann ist es doch schon traurig, dass so ein Verein so tief fällt. Wobei ich es von meinem Verein ja genauso kenne. Nur frag ich mich halt immer, warum viele Traditionsclubs das gleiche Schicksal ereilt... :(