FV Künzelsau - TSV Crailsheim 0 : 7 (0 : 2)
Zuschauer: ca. 100
Torfolge: 0:1 Engin Olgun (19.), 0:2 Visar Rushiti (40.) FE, 0:3 Stephan Ilgenfritz (50.), 0:4 Engin Olgun (59.), 0:5 Henry Onwuzuruike (63.) HE, 0:6 Bastian Heidenfelder (81.), 0:7 Eigentor (82.)
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Fotoquelle: http://www.tsvcrailsheim-fussball.de/ (Werner Dienel)
Nachdem ich mittags mal kurz Zeit fand in den Sportteil der Zeitung zu schauen,
fand ich für 19 Uhr ein interessantes Freundschaftsspiel zwischen dem heimischen
FV Künzelsau (Bezirksmeister und Aufsteiger zur Landesliga) und dem Oberligisten
des TSV Crailsheim.
Bei schönem Sommerabendwetter, aber nicht mehr ganz so heiß wie noch am
Montag gegen Birmingham, fanden sich rund 100 Zuschauer ein, die alle der Heim-
mannschaft zugeordnet werden konnten.
Nun weiß ich nicht, wie kurzfristig die Partie angesetzt wurde, aber bei der kurzen
Entfernung hätte man mit dem einen oder anderen Crailsheimer Fan rechnen können.
Das Drumherum war kärglich, kein Stadionsprecher, der die Mannschaftsaufstellungen
bekanntgeben konnte und verpflegungstechnisch gab es wohl im Tennisstüble Getränke,
aber ein Wurststand oder so - Fehlanzeige.
Zum Glück hatten wohl die meisten Zuschauer es ebenso erwartet und sich selbst eingedeckt...
Da man sich im Publikum weitgehend kannte, entwickelten sich ein paar Fußballfachgespräche
und so nebenbei versuchte man zu orten, wer in den jeweiligen Mannschaften denn nun spielte.
Die Stimmung war recht nett, zumal auch einige Schiri-Entscheidungen aufs Heftigste kommentiert
und mit Spontanrufen begleitet wurden.
Künzelsau versuchte in der Anfangsphase mitzuspielen, stand aber bei den schnellen Angriffen
mehrmals im (vermeintlichen) Abseits. Aber schon in den ersten Minuten war ein klarer
Klassenunterschied zu erkennen: spielerisch und in Punkto Schnelligkeit und Reaktionsgewandheit
waren die schwarz-gelben Crailsheimer den Gastgebern überlegen.
Erschütternd für alle zu sehen, die schon am Montag das Spiel gegen den Premier-League-Verein
Birmingham City verfolgen konnten: Natürlich verbieten sich Überkreuzvergleiche im Fußball, aber
Crailsheim spielte mindestens eine Klasse besser als die Engländer.
Das 1:0 fiel folgerichtig und vor der Pause noch der verdiente 2:0-Treffer nach einem berechtigten
Foulstrafstoß. Dazwischen hatte der Künzelsau Keeper (ebenso wie der in Hälfte Zwei eingewechselte
Ersatztorwart) Gelegenheiten sich auszuzeichnen. Künzelsau bemühte sich, versuchte auch engagiert
die Angriffe der Crailsheimer zu stören, aber diese waren meist einen Tick schneller am und mit dem Ball...
Nach der Pause die üblichen Wechselspielchen. Die beiden dunkelhäutigen Spieler beim TSV (Famayeh
und Onwuzuruike) konnten spielerische Glanzlichter setzen.
Dem 3:0 kurz nach der Pause folgte dann ein schwer nachzuvollziehender Platzverweis: der Crailsheimer
war angreifend Höhe Mittellinie / Seitenaus von einem der blau-schwarz gekleideten FVK-Spielern
attackiert worden, dabei wohl auch am Bein getroffen, aber nicht schlimm, denn er setzte nach einem
prophylaktischen "Verletzungsschrei" nahtlos seinen Sturmlauf fort. Die Aktion endete nicht
mit einem Tor, da seine Flanke keinen Verwerter fand. Die darauf folgende Spielunterbrechung nutzte der
Schiri und gab dem Crailsheimer glatt die rote Karte.
Ob er den Schiri beleidgt hatte ? Ich stand auf Höhe der Szene und hatte nichts gehört, würde diese
Variante aber für sehr wahrscheinlich halten, zumal Trainer & Co. den Spieler beim Abmarsch massiv
ob seines Fehlverhaltens kritisierten.
Aber auch mit einem Mann weniger dominierte Crailsheim die Partie, so daß das 4:0 fiel.
Ein saudummes, völlig unmotiviertes Handspiel im Strafraum ohne Gegner in Ballnähe
brachte dem Künzelsauer die gelbe Karte und das 5:0 per Handelfmeter.
Ein Doppelschlag um die 80.Minute machte den standesgemäßen Sieg des Oberligisten perfekt.
Nicht verschweigen sollte man auch Hälfte Zwei das Bemühen der Künzelsauer, die auch Konterchancen
hatten, aber selbst eine hochkarätige nicht nutzen konnten, allerdings auch auf der Crailsheimer Seite
wurden sogenannte 100%tige nicht genutzt.
So ging eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Partie mit einem völlig verdienten klaren Sieg
des Oberligisten zu Ende.
Bedenkt man, daß der Eintritt kostenlos war, so stehen im Nachhinein die 6 Euronen gegen
Birmingham in keinstem Verhältnis zur erbrachten Leistung...