Die Enttäuschung war umso größer, weil die Upländer selbst nach Bernhardts Doppelschlag in der 84. Minute zum 1:3 noch einmal zurück gekommen waren. Nur 120 Sekunden später köpfte der überragende Hoffmann einen Freistoß von Vogel zum 2:3 ein, mit dem Schlusspfiff hechtete Kapitän Feistner die Flanke Hoffmanns zum 3:3 in die Maschen.
Zwei Minuten zuvor hatte der Sander Peci die rote Karte wegen Nachtretens gesehen. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gäste schon längst in Unterzahl sein müssen, aber der ansonsten gute Schiedsrichter Römer (Homberg) konnte Wicke, der Keindl an die Bande getreten hatte, nicht mehr zuordnen, zeigte stattdessen dem unbeteiligten Sommer Gelb (70.). Die Emotionen schlugen hoch auf den spärlich besetzten Rängen,
Begonnen hatte es optimal für die Platzherren, denn Karsten Trachte verwertete einen Klasseangriff über Keindl und Ullbrich früh zum 1:0 (2.). Danach übernahmen aber die sehr ballsicheren, häufig direkt spielenden SSV-Kicker das Kommando.
Nach Wiederbeginn bestimmte Willingen den Takt, Butterweck (54.), Karsten Trachte (58.) und Hoffmann (61.) scheiterten aber an SSV-Ersatzkeeper Domke. Dafür klingelte es auf der Gegenseite, als Peci nach einem weiten Einwurf im Strafraum zum Schuss kam (63.). Direkt nach besagtem, ungeahndeten Rotfoul setzte der eingewechselte Vogel den Freistoß an den Pfosten (71.). Als dann Karsten Trachte, Ullbrich, Hoffmann und Keindl binnen vier Minuten gegen „Hexer“ Domke die Entscheidung verpasst hatten (78.), schien Sand mit dem 1:3 (84.) durch zu sein.
Aber der SCW rettete sich in die Verlängerung, um durch Heldmann gleich wieder in Rückstand zu geraten (93.). „Leute, wir müssen noch mal antworten“, trieb Albers seine Spieler an – mit Erfolg. Nachdem Düdder (99.) völlig frei verstolpert und Enzeroth nach Handspiel „Gelb/Rot“ gesehen hattte, legte Constantin Kesper für Hoffmann auf – 4:4 (117.)
Im Elfmeterschießen triumphierten aber der Verbandsligist doch noch. Nachdem auf SCW-Seite „Consti“ Kesper und Ullbrich verwandelt hatten, aber Düdder am Lattenkreuz und Karsten Trachte an Domke gescheitert waren, beendete Kellermann den denkwürdigen Pokalfight.
Quelle: Frankenberger Landeszeitung