• Wechsel der FSV-Frauen nach Großauheim geplatzt


    „Quo vadis“ FSV Frankfurt: Steht der einst beste Frauenfußball-Vertreter Deutschlands vor dem Aus? Der geplante Wechsel der Mannschaft des abgeschlagenen Bundesligaschlusslichts zu Rot-Weiß Großauheim ist geplatzt, der vorgesehene Neuanfang in der Zweiten Bundesliga findet dort also nicht statt. Bei einem Gipfeltreffen am Ostermontag konnten sich die Verantwortlichen beider Vereine nicht einigen. Knackpunkt war der zukünftige Vereinsname. Der FSV wollte Hanau in der Bezeichnung haben, die Großauheimer bestanden auf ihrem eigenen Namen. „Der FSV verlangte eine sofortige Namensänderung. Aber dieser Vorschlag hat auf unserer Außerordentlichen Mitgliederversammlung im März die erforderliche Zweidrittelmehrheit knapp verfehlt“, erklärte Großauheims Vorsitzender Karlheinz Besier, der sich persönlich über das Scheitern enttäuscht zeigte. „Die Namensänderung hätte auch später erfolgen können. Ich hatte das Gefühl, hinter allem steckt eine Menge FSV-Politik.“


    Am Bornheimer Hang gab man sich diesbezüglich zugeknöpft. FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger bestätigte nur, dass es definitiv keinen Bundesliga-Frauenfußball in Hanau geben werde. „Wir werden auf die Angelegenheit in den nächsten Tagen eingehen, es werden noch Gespräche geführt.“ Was nur so viel bedeuten kann: Entweder bleibt das Team am Bornheimer Hang, oder der Verein gibt die Bundesligalizenz ab. Und die Ära FSV-Frauen ist Vergangenheit.


    FNP

  • Zitat

    Original von Zico
    Was wohl dann aus Andrea Riedl wird?


    Kenn mich jetzt bei den FSV Damen nicht mehr so gut aus, nachdem dort die meisten guten Spielerinnen gegangen sind. Wer ist den diese Dame?


    Eigentlich schade das die Mannschaft so ein Ende nimmt. Aber nach den Ergebnisse der letzten Wochen gegen Potsdam und FFC Franfurt auch verständlich.


    Reihen sich ja in eine ganze Reihe anderer ehemaliger Größen des Frauenfussballs ein, die ebenfalls in der Versenkung verschwunden sind.

    100% Anti DFB
    100% für den "modernen" Amateurfussball!

  • FSV beendet das Kapitel Frauenfußball


    Es war wie so oft in dieser Saison: Der Gegner zollte dem FSV Frankfurt ein Kompliment für die gute Moral, freute sich aber am Ende über den eigenen Vereinsrekord. „Für uns war es eine Anerkennung, durch drei Türen zu hören“, wie Schacht sein Team in der Halbzeitspause lautstark anschrieh“, sagte FSV-Trainer Frank Schwalenberg auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Doch der frühere Bundesligaspieler, der nun auf der Kommandobrücke beim Frauen-Bundesligisten SC Bad Neuenahr sitzt, schrie nicht, weil seine Elf zurücklag. Nein, sie führte 2:0. „Erst nach dem Seitenwechsel haben wir Fußball gespielt“, meinte er hinterher. Recht hatte er nicht. Allein in den ersten 15 Minuten hatte Bad Neuenahr elf hundertprozentige Tormöglichkeiten gehabt. Am Ende wurden dann acht von 28 Bad Neuenahrer Großchancen genutzt.


    Und so empfanden viele die Ankündigung vom FSV-Präsidenten Michael Görner, die Bundesliga-Lizenz zurückzugeben, eher als Erlösung. „Das Projekt Hanau hat sich leider zerschlagen. Es gab dort keine Zweidrittelmehrheit für die Namensänderung, keine Sponsoren, keine Mannschaft“, so Görner. Am Bornheimer Hang ist die Lage sportlich wie wirtschaftlich aber nicht anders. „Die Frauenabteilung zählt außer den Spielerinnen acht passive Mitglieder, davon vier Beitragzahler“, erklärte der Vorsitzende seinen Schritt. Die Lizenz verkaufen will Görner aber nicht, obwohl „uns die 15 000 Euro sicher gut getan hätten. Aber ich brauche keine schlechte Nachrede“.


    In der Vergangenheit hatte der FSV unter Monika Koch-Emsermann und Jürgen Strödter große sportliche Erfolge, aber keine Reichtümer angehäuft. Dafür nahm über die Jahre die Misswirtschaft in der Frauenabteilung stetig zu. Für den FSV-Vorstand waren die Frauen bald nur ein Klotz am Bein, innerhalb der Abteilung war kaum jemand bereit sich zu engagieren. Abteilungsleiter kamen und gingen, ohne etwas Produktives geleistet zu haben.


    Zudem überstiegen die Ausgaben jahrelang die Einnahmen, Görner, der zuletzt die Abteilung kommissarisch leitete, konnte dank der Fernsehgelder gerade noch den bescheidenen Etat von 100 000 Euro decken. Aber ohne die TV-Gelder sind die 50 000 bis 70 000 Euro für eine Saison in der Zweiten Liga nicht aufzubringen. Und daher wird das Team nun aufgelöst. „Sollten sich paar Eltern finden, die sich in der Abteilung engagieren, wollen wir versuchen die drei Mädchenteams zu halten“, fügte Görner noch an.

  • Richtiger Schritt, wenn auch zu spät
    Von Michael Löffler(FNP)


    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es schmerzt zu sehen, dass es den Verein, der zu den Pionieren des Frauenfußballs in Deutschland zählte und der in den 90er Jahren gar den deutschen Frauenfußball dominierte, künftig im Frauenbereich nicht mehr geben wird. Doch es war eine richtige Entscheidung, denn am Bornheimer Hang hatte der Frauenfußball keine Zukunft mehr.


    Diese Tatsache ist nicht neu. FSV-Präsident Michael Görner hat den Frauenfußball nicht begraben, er hat lediglich den Vorhang endlich zugezogen. Leider ein ganzes Jahr zu spät. Man hätte den guten Ruf, des FSV Frankfurt im Frauenfußball nicht durch 114 Gegentore in 14 Spielen ruinieren müssen. Doch dies stört kaum jemanden. Schließlich haben sich in den ganzen Jahren am Bornheimer Hang zwar viele mit den Erfolgen der Kickerinnen geschmückt, aber nie wirklich für den Frauenfußball interessiert.