Das rheinische Derby und mehr

  • hier einige kurze Berichte vom letzten Wochenende:



    17.09.05, 15.30 Uhr:
    1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach 2:1
    Bundesliga, Köln, Rhein-Energie-Stadion, 50.000 Zuschauer (ausverkauft)


    Das rheinische Derby steht an. Endlich mal wieder, da ja der 1.FC Köln in der letzten Saison nur in der 2.Liga mitspielen durfte. Treffpunkt ist diesmal der Autohof in Tennenlohe, wo ich mit Kollege Hafermann treffe. Parken ist über Nacht an diesem Autohof nicht erlaubt, also muß ich mein Auto in einem Wohngebiet um die Ecke abstellen. Mit Hafes Auto geht es ohne größere Probleme nach Köln bzw. Bergheim-Ost, wie man auch zu dieser merkwürdigen Stadt am Rhein sagen kann. Das Auto wird gegenüber vom Stadion auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz abgestellt und danach erst mal eine Pizzeria in Alt-Müngerdorf besucht. Dort kommen wir auch mit einigen Kölnern ins Gespräch, die auch dann noch friedlich bleiben, als sie hören, dass ich Borussia-Fan bin. Ist ja nicht immer so. Anschließend gehen wir ins Stadion, die Einlasskontrollen sind mehr als lasch. Die Eintrittskarten hatte Hafe bereits im Vorfeld von einem Bekannten besorgt. Leider sind es Karten für die Fankurve der Kölner, was natürlich nicht so prickelnd ist, aber gut, man ist ja froh, überhaupt Karten für das Spiel zu haben. Ist aber schon ein merkwürdiges Gefühl, auf der falschen Seite zu stehen. Auf Kriegsbemalung (Schal und Trikot) wurde meinerseits mal lieber verzichtet heute. Stimmung ist dem Derby angemessen, nicht berauschend, aber auch nicht schlecht. Die Kölner bieten eine ganz hübsche Choreo aus rotem und weißem Papier, die ich aber von meinem Platz aus natürlich nicht sehen kann. Gladbach ist wie so oft durchwachsen in die Saison gestartet, hat aber durch den Sieg am letzten Spieltag endlich wieder Kontakt zum Mittelfeld. Die Kölner als Aufsteiger sind überraschend gut gestartet und stehen im oberen Mittelfeld, was aber wohl nicht mehr allzu lange der Falls sein wird. Am Ende werden sie sich schon noch weiter unten einsortieren. Das Spiel ist auch auf ganz gutem Niveau. Die erste Halbzeit wird ganz klar von den Kölnern dominiert, die schon früh in Führung gehen und nach einer halben Stunde auf 2:0 erhöhen. Vor allem Thomas Helveg fällt immer wieder durch Fehler auf. Wie kann es eigentlich sein, dass der mehrere Jahre beim AC Mailand Stammspieler war und Kapitän der dänischen Nationalmannschaft ist? Das muß ein Doppelgänger sein, den die Gladbacher da verpflichtet haben. Nach dem Wechsel spielen aber fast nur noch die Fohlen, der FC verlegt sich aufs Kontern. Einen Treffer erzielen die Borussen trotz guter Möglichkeiten aber zunächst nicht. Vor allem Neuzugang Kahe vergibt beste Gelegenheiten. Erst 10 Minuten vor dem Ende kommen die Borussen durch einen umstrittenen Elfmeter auf 2:1 heran. Der Anschlusstreffer fällt aber zu spät, es bleibt beim insgesamt verdienten Sieg (ja, muß man leider anerkennen) für den FC, was natürlich dazu führt, dass ich mir für den Rest des Wochenendes die dummen Sprüche vom Hafermann anhören muß. Mit dem Schlusspfiff verlassen wir das Stadion und begeben uns zügig wieder zum Auto.


    17.09.05, 20.00 Uhr:
    K.Beringen Heusden-Zolder - KAS Eupen 0:0
    2.Liga Belgien, Beringen, Mijn-Stadion, 1.500 Zuschauer


    Zunächst müssen wir einen Riesenumweg fahren, um wieder auf die Autobahn zu kommen, da man den Parkplatz nur durch den Hinterausgang verlassen kann. Eein Stau bei Düren bremst dann noch zusätzlich das weitere Vorankommen. Endlich geht es weiter und über Aachen geht es weiter nach Belgien in das kleine Städtchen Beringen hinter Genk. Das dortige Mijn-Stadion ist schnell gefunden und ein Parkplatz ebenso. 10 Minuten vor Anpfiff betreten wir das etwas heruntergekommene Stadion. Hat ja gerade noch so geklappt. Das Stadion hat eine überdachte Haupttribüne mit Sitzplätzen, daneben gibt es auf beiden Seiten eine weitere Tribüne, die geteilt in Sitz- und Stehplätze ist. Die Gegengerade ist eine überdachte Stehplatztribüne, die zur Hälfte als Gästeblock dient. Leider behindern hier dicke Pfeiler die Sicht etwas. Die Kurven haben unüberdachte Stehplätze, die aber heute gesperrt sind. Licht kommt von vier Flutlichtmasten, dazu gibt es eine elektronische Anzeigetafel. Das Spiel ist nicht so der Brüller, beide tun sich schwer und scheitern am eigenen Unvermögen oder an der jeweiligen gegnerischen Abwehr. Folgerichtig endet das Spiel torlos. Beide Teams haben auch einige Fans mit am Start, die auch für ein bisschen Stimmung sorgen. In der Halbzeitpause wird dann mal ein Fanshop gesucht, vor dem Spiel war ja keine Zeit mehr dazu, der Shop befindet sich aber noch in der Planungsphase. Eine nette Mitarbeiterin schenkt uns aber alte Pins, die noch übrig sind. Sehr nett, die Belgier. Im übrigen kann Hafermann noch seinen Länderpunkt Belgien feiern. Nach dem Spiel wird noch eine Frituur angesteuert, anschließend geht’s nach Kerkrade ins F1-Hotel, wo ein Zimmer reserviert wurde. Gute Nacht.


    18.09.05, 15.00 Uhr:
    SC Westfalia Herne - FC Eintracht Rheine 5:0
    Oberliga Westfalen, Herne, Stadion am Schloß Strünkede, 833 Zuschauer


    Am nächsten Morgen geht es nach ausgiebigem Frühstück weiter nach Gelsenkirchen, wo das A-Jugend-Bundesligaspiel der Schalker gegen Oberhausen besucht werden sollte. Wir kommen auch rechtzeitig an, wie wir aber leider feststellen, findet das Spiel nicht wie geplant in der Glückauf-Kampfbahn statt, sondern auf dem Nebenplatz. Hass! Und das, obwohl wir vorher extra noch beim Verein nachgefragt hatten, ob das Spiel wirklich in der Glückauf-Kampfbahn stattfindet. So langsam wird auch mir dieser Verein immer unsympathischer. Da wir auf Nebenplatz-Terror keine Lust haben, fahren wir weiter nach Herne und verbringen den Vormittag in einem Straßencafe. Anschließend wird noch Mittag gegessen in einer griechischen Frittenbude, anschließend geht’s zum Stadion von Westfalia. Viel zu früh betreten wir das beeindruckende Stadion am Schloß Strünkede. Dieses hat eine große, überdachte Haupttribüne mit Holzbänken, ansonsten gibt es rundrum recht hohe unüberdachte Stehplätze. Licht und Anzeigetafel fehlen allerdings. Westfalia is die geilste Club die Welt. Dies ist kein grammatischer Schwachsinn, sondern so bezeichnen die Fans ihren Verein selbst. Die genannten Fans finden sich auf der Haupttribüne und sorgen auch für ganz ordentliche Stimmung. Beliebtester Spruch ist immer wieder „Kühe, Schweine, Eintracht Rheine“. Naja. Aus Rheine sind nur eine Handvoll Fans mitgereist, die sich auch nicht weiter bemerkbar machen. Die Spielanteile sind zunächst verteilt, wobei Westfalia nach einer halben Stunde die Führung gelingt. Mit dem 1:0 geht es in die Halbzeit. Kurz nach dem Wechsel fällt das 2:0. Danach wirft Rheine alles nach vorn und Herne verlegt sich aufs Kontern. Am Ende steht es dabei 5:0, ein Sieg, der deutlich zu hoch ausfällt, Westfalia ist heute alles geglückt und Rheine hat einfach viel Pech im Abschluß gehabt. Danach geht es wieder nach Hause und gegen 9 Uhr abends ist Nürnberg bereits wieder erreicht. Im Auto diskutieren wir noch heftig über den Wahlausgang, die Diskussionen werden ja wohl auch noch einige Zeit anhalten und wer weiß, vielleicht können wir im Januar schon wieder über die nächsten Wahlen diskutieren. Schade, dass es mit der Glückauf-Kampfbahn nicht geklappt hat, ansonsten aber wieder ein nettes Wochenende.

    Nobbi



    Nur jeder Fünfte in Deutschland treibt regelmäßig Sport. Das ergab eine Umfrage unter den Spielern des 1.FC Köln.

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  • Genau dasselbe ist mir auf Schalke letzte Saison auch passiert.
    Vorher vom Verein bestätigt und auch im Stadionheft gegen Wolfsburg so abgedruckt wurde trotzdem am Nebenplatz gekickt.
    Nur war es da eben Februar und ich hatte mir sowas schon gedacht, das Misstrauen war schon vorher da.
    Ist aber schon ein doller Nebenplatz hehe


    Zico