Bundesliga
Berlin: Nigerianer ist ab 1. Juli spielberechtigt - 20.06.2005 10:33
Hoeneß: "Okoronkwo hat alles"
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Der Trainer ist ausgeflogen, der Manager auch - und das Warten auf den neuen Stürmer geht weiter. "Es kann gut sein, dass er auch zum Trainingsauftakt nächsten Montag noch nicht da ist", sagt Manager Dieter Hoeneß. Unverändert ganz oben auf der Berliner Wunschliste: Roque Santa Cruz (23, bis 2006 beim FC Bayern unter Vertrag).
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Mit Vorschusslorbeeren bedacht: Herthas Neuer Solomon Okoronkwo.Ein Angreifer, dessen Dienste sich Hertha längst gesichert hat, macht derweil international von sich reden. Solomon Ndubisi Okoronkwo (18), dessen Vierjahresvertrag als Profi am 1. Juli in Kraft tritt, spielt für Nigeria die U-20-WM in Holland. Gegen Brasilien (0:0) und Südkorea (1:2) zählte Okoronkwo zur Startelf. Am Samstag, beim 3:0 gegen die stark besetzte Schweiz (u. a. mit Senderos, Vonlanthen, Ziegler, Barnetta), kam er als Einwechsler zu einem knapp 20-minütigen Einsatz. "Ich habe das Brasilien-Spiel vor Ort verfolgt", sagt Dieter Hoeneß. "Da habe ich keinen Besseren gesehen." Am Mittwoch, beim Achtelfinale gegen die Ukraine in Doetinchem, wartet die nächste Herausforderung auf Okoronkwo. Beim U-20-Afrika-Cup im Januar, den Nigeria gewann, war er als wertvollster Spieler des Turniers geehrt worden.
Bei Hertha trauen sie ihm Großes zu. Und sind froh, dass er ab 1. Juli endlich auch in Pflichtspielen ran darf - gemäß FIFA-Statuten war ihm dies als Nicht-Europäer unter 18 Jahren verboten. Seit März 2004 hatte er sich in Berlin fit gehalten. Jetzt lässt ihn Trainer Falko Götz von der Leine und sagt: "Der brennt vor Ehrgeiz. Den werden wir in den ersten Spielen mit dem Lasso einfangen müssen. Er geht dahin, wo es weh tut, ist aggressiv, muss aber seinen Jähzorn noch etwas zügeln." Auch Dieter Hoeneß ist begeistert. "Technik, Schnelligkeit, Robustheit - er hat alles", sagt der Manager. Und das überschäumende Temperament? "Das kriegen wir hin", sagt Hoeneß. "Einer, der unter Strom steht, ist mir lieber als einer, der angetrieben werden muss."
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Kauf will bleiben, aber Kentsch möchte noch Bedenkzeit
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Sie gehören zu den Konstanten. Auf Torhüter und Kapitän Mathias Hain sowie Mittelfeld-Terrier Rüdiger Kauf war diese Saison durchweg Verlass. Kein Wunder also, dass der DSC beide Leistungsträger längerfristig binden möchte.
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So bereitete Geschäftsführer Thomas von Heesen mit Hain (32) und Kauf (30, beide Vertrag bis 2006) neue, bis 2008 datierte Kontrakte vor. Doch jetzt zaudert Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch. "Mit von Heesen bin ich mir einig, aber Kentsch will noch Bedenkzeit", bestätigt Kauf, für den es Interessenten gibt, die Hängepartie. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine zögerliche Haltung eine vermeintlich feststehende Vertragsverlängerung platzen ließe.
Immerhin konnte in einer anderen Personalie Vollzug gemeldet werden. Ende vergangener Woche wurde die Verpflichtung von Christian Schwegler (21, FC Luzern) perfekt gemacht. Der rechte Verteidiger (ein U-21-Länderspiel für die Schweiz) kostet nur eine fünfstellige Ablöse, ist bis 2007 an die Arminia gebunden und dort als möglicher Ersatz für den als Stammkraft eingeplanten Bernd Korzynietz gedacht. Schwegler gilt als physisch starker Akteur, der aber zuletzt in Luzern als Absicherung hinter dem ehemaligen Lauterer Ratinho nur wenig Impulse in der Offensive setzte - oder setzen konnte.
Diese soll nun der Tscheche David Kobylik (Sigma Olmütz) setzen. Der 24-Jährige erhielt am Montagabend einen Drei-Jahres-Vertrag und soll die linke offensive Außenbahn beleben. Allerdings sucht Arminia zusätzlich zum 24-Jährigen eine gestandene Kraft.
Die könnte Giuseppe Reina (33, Hertha BSC, ablösefrei) heißen. Bereits am Montag fällt wohl die Entscheidung über die Zukunft des ehemaligen Bielefelders. Geschäftsführer Thomas von Heesen will sich mit Reinas Berater treffen, nachdem es intern Irritationen um den Offensivakteur gab. Werden diese zu aller Zufriedenheit aufgeklärt, soll Reina verpflichtet werden. Neben dem offensiv flexibel einsetzbaren Spieler sucht der DSC Arminia noch einen Linksverteidiger, der wie Schwegler rechts als entwicklungsfähige Alternative zu Stammkraft Markus Schuler benötigt wird, einen gestandenen Innenverteidiger sowie einen möglichst kopfballstarken Akteur für das defensive Mittelfeld. Hier ist Christoph Dabrowski (26, Hannover) weiter im Blick der DSC-Macher.