Ich heisse Sandra und verstärke ab sofort die weibliche Fraktion hier. Zum Fußball kam ich im Sommer 1996, als mein Vater mal eines Nachmittags mal nichts mit mir anzufangen wusste und wir zur TuS gingen. Wir haben gegen den VfL Hamm gespielt, 0:1 verloren und es war eines der übelsten Spiele was ich je gesehen habe. Zuschauer waren damals vielleicht 400 da. In unserer Gegend war es damals angesagter, zum FCK zu fahren. Mir hat es aber trotz allem gefallen. Besonders beeindruckend fand ich es, wie sehr alte Männer verbittert auf den Club schimpften. Wie konnte man sich nur soviel aus Fußball machen, und dann noch aus so einer schlechten Mannschaft? Wenig später war ich selber infiziert. Ich habe direkt danach noch Heimspiele gegen Idar-Oberstein, Neunkirchen und Auersmacher gesehen. Alle Spiele gingen 0:0 aus, es war jedes mal grausam, und die alten Opis haben jedes mal genauso geschimpft. Aber sie waren jedes mal wieder da. Das nächste Heimspiel ließ ich dann aus, und prompt haben sie mit 4:0 gewonnen. Ich habe mich absolut geärgert, das verpasst zu haben. Und vermutlich in dem Moment gemerkt, dass ich zum Fan geworden bin. Von da an ging ich immer hin und habe zwei Jahre lang kaum ein Heimspiel verpasst. Zwischen 1998 und 2000 machte ich Pause und ging vielleicht noch zweimal pro Jahr hin. Aber irgendwann habe ich dann meinen damaligen Freund kennengelernt, der ist zu jedem Spiel gefahren, und ich bin wieder mit, auch auswärts. Auch zu dem Zeitpunkt war es ja noch nicht zu ahnen, dass die TuS irgendwann mal so durchstarten würden, und irgenwie vermisse ich diese Zeiten manchmal. Obwohl Auswärtspiele in Pirmasens mit nen paar Handvoll Leuten an trüben Oktobertagen wenig Spaß machen, wenn man dann auch noch 0:3 verliert. 2004 sind wir dann aufgestiegen, am drittletzten Spieltag mit einem 8:0 gegen Idar-Oberstein vor mehr als 3.000 Zuschauern, für mich eines der besten TuS-Spiele, die ich je erlebt habe. Und zwei Jahre später standen wir dann in der zweiten Liga. Noch immer bin ich bei fast jedem Spiel dabei. Letzte Saison hab ich 31 von 34 gesehen. Und in dieser Saison will ich noch mehr schaffen.
Nebenbei arbeite ich als pharmazeutisch-technische Assistentin, bin vor 2 Jahren auch endlich direkt nach Koblenz gezogen und wohne nicht mal einen Kilometer vom Stadion entfernt. Auch seit 2005 habe einen neuen Freund, der FCK-Fan ist. Wir sind eines der wenigen Päärchen, die sich am Wochenende weniger sehen als unter der Woche. Außerdem gehe ich gern auf Konzerte und freue mich schon wieder aufs Zwischenwelten-Festival, was jedes Jahr im September auf der Burg Ehrenbreitstein stattfindet.
Das soll es erstmal von mir gewesen sein.