Beiträge von Ric47

    Am Samstag klingelte der Wecker bereits 08:00 Uhr. Die Fahrt ins ca. 2,5 Stunden entfernte Saarbrücken stand an. In Frankreich haben wir im Laufe der Tour nicht einen einzigen McDonalds gefunden der früh´s schon auf hat, wo man sich einen Kaffee kaufen hätte können. Da sind wir aus Deutschland doch etwas verwöhnt. Dafür können die Franzosen mit ´ner Menge Mautstellen „aufwarten“. Im Laufe der Tour wurden wir so um die 80 € los. Was mit dem Geld passiert? Keine Ahnung! In die Straßenbeläge wird das anscheinend nicht überall investiert. Benzin war mit 1,79 €, für den Liter Super, auch recht hoch. Aber wir wollen hier nicht meckern, das Leben ist schließlich kein Lasa... äh ... Ponyhof. Wie dem auch sei, unser Ziel hieß Saarbrücken. Dort angekommen steuerten wir direkt das Stadion an. Das Gefährt wurde an der Saarlandhalle, welche direkt am Stadion liegt, kostenfrei abgestellt. Ich freute mich schon lange auf das Spiel, denn ich liebe dieses alte,wuchtige, richtig geniale Stadion.

    Samstag, 23.02.2013 um 14:00 Uhr
    3. Liga (Deutschland)
    1. FC Saarbrücken - Karlsruher SC 0:0
    Ludwigsparkstadion (Saarbrücken)
    5.130 Zuschauer (ca. 1.700 Gäste)

    Endlich mal wieder Ludwigspark! Das hatte ich mir schon so lange vorgenommen. Mein letzter Besuch lag beinahe genau 2 Jahre zurück. Damals hieß der Gegner SG Dynamo Dresden, es war ein Freitagabend und das Spiel endete 3:2. Diesmal war alles etwas trostloser. Das Stadion enttäuschend leer. Sah für mich nicht nach über 5.000 Fans aus. Ich hätte ca. 3.500 getippt. Das Spiel endete 0:0, was auch nicht zwingend dazu beiträgt einen grandiosen Fußballnachmittag zu haben.

    Das 0:0 geht zwar in Ordnung, dennoch hätte ein Tor dem ganzen sicherlich gut getan. Beide spielten mit viel Ehrgeiz. Der Tabellenführer aus der Fächerstadt konnte seiner Favoritenrolle jedoch nicht gerecht werden. Saarbrücken spielte sehr couragiert, und hatte auch einige Möglichkeiten zum 1:0. Zweimal rettete das Aluminium für die Badener. Auf der anderen Seite drückte der KSC im letzten Viertel des Spiel´s auf das Siegtor, doch dreimal klärte ein Saarbrücker auf der Linie. Für Spannung war definitiv gesorgt.

    Die Fanblöcke gaben zu Beginn auch ihr Bestes, mußten sich jedoch der schlechten Akkustik im Ludwigspark beugen. Die „Virage Est“, wo die aktiven und kreativen Fans unter den Saarbrückern ihren Bereich haben, bot zu Beginn ein sehr farbenfrohes Bild. Fahnen, Schals, viele schicke Zaunfahnen stachen dem geneigten Stadionbesucher ins Auge. Die Melodien der Gesänge haben einen netten Klang und einen französischen Touch, was mir persönlich sehr gefällt. Die Art der Gesänge und die Rythmen erinnern etwas an Zwickau. Schade, das man das hohe Level vom Spielbeginn nicht halten konnte. Dennoch war es ein ordentlicher Auftritt des Stimmungshaufens, welcher ca. 300 Leute umfasste. Die restlichen Zuschauer stiegen nur bei den alten Schlachtrufen („z.B. „Saar-brück-en“!!) mit ein.

    Der Gästeblock war gut gefüllt und im rechten Teil des Blockes versammelte sich die aktive Fanszene. Dort ging es zu Beginn auch recht gut los, aber auch hier konnte das Level nicht gehalten werden. Bewegung war, wie auch bei den Heimfans, nahezu 90 Minuten auszumachen, doch nur zu Beginn wurde es laut. Später bewegte man sich im etwas niedrigeren Dezibel-Bereich, auch weil beide Seiten mehr auf melodische Lieder, statt auf Schlachtrufe setzen. Insgesamt war der Auftritt jedoch wirklich in Ordnung!


    Und schon war das „Erlebnis Ludwigsparkstadion“ wieder vorbei. Wer dort noch nicht war, und auf alte Stadien steht, der sollte dem Stadion unbedingt einen Besuch abstatten. Viele Stehplätze, Wellenbrecher, eine wuchtige Gegengerade und Haupttribüne. Verschönert wird das ganze durch ein Marathontor und die 4 riesigen Flutlichtmasten. Bei mir hat das Stadion einen Top 3 Platz in Deutschland inne. Unser Fahrt ging nun weiter ins französische Nancy, wo um 20:00 Uhr das Spiel gegen den AS Saint-Etienné stattfinden sollte.


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    Am Freitag drehten wir noch eine Runde durch Lyon, um uns ein paar nette Erinnerungen einzuhämmern, denn davon haben wir bislang nicht viele gesehen. Die Altstadt allerdings, die kann echt überzeugen. Die Kathedrale „Saint-Jean“ im Herzen der Altstadt gefällt genauso wie die Basilika „Notre-Dame de Fourvieré“, welche hoch über der Altstadt, welche zum Weltkulturerbe gehört, thront. Wenig später steuerten wir dann Freiburg im Breisgau an.


    Dort hatten wir noch genügend Zeit bis zum abendlichen Spiel, und diese nutzten wir für einen Trip auf den Schlossberg und durch die Altstadt. Auf den Schlossberg brachte uns die gleichnamige Bahn. Das ganze für 5 € (Hin- und Rückfahrt). Der Blick von der oberen Station kann sich wirklich sehen lassen, allerdings hatten wir nicht das beste Wetter, was das ganze etwas beeinträchtigte. 2 Stunden vor Spielbeginn waren wir dann am Stadion, wo wir das Gefährt relativ nahe am Stadion abparkten.


    Freiburg, 22.02.2013 um 20:30 Uhr
    1. Bundesliga
    SC Freiburg - SG Eintracht Frankfurt 0:0
    Dreisamstadion (Freiburg)
    23.400 Zuschauer (ca. 2.300 Gäste)


    SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt. Es geht mindestens um den 4. Platz, der für die Qualifikation zur Champions League berechtigt. Was wohl sehr viele vor der Saison als „Irrsinn“ abgetan hätten, ist Realität geworden. Der „Sportclub“ befindet sich im Februar 2013 auf Platz 5 der Bundesliga-Tabelle und auch die Frankfurter Eintracht ist auf dem Weg, zu alter Stärke zurück, und belegte vor dem Spiel den begehrten 4. Platz. Wer hätte das gedacht? Das beide um einen Platz kämpfen schien klar, doch das es der CL-Quali-Platz ist, überrascht. Das Stadion war gut gefüllt, und so konnte das Topspiel steigen.


    Das Spiel war zwar spannend, aber auch sehr von Taktik geprägt. Frankfurt war das etwas aktivere Team in Halbzeit Eins, während die Breisgauer erst in den zweiten 45 Minuten stärker wurden, dort aber ihre sich bietenden Chancen vergaben. So bleibt es am Ende beim 0:0, was gerecht ist.


    Das Dreisamstadion gefällt mir recht gut. Man ist nahe am Spielgeschehen dran, was für die Atmosphäre sehr förderlich ist. Stimmung und Bewegung auf Heimseite gab es fast ausschließlich von etwa 100 Fans hinterm Tor auf der Nordseite. Einige Male konnten die Jungs auch den linken Außenbereich zum mitmachen animieren. Trotz der fehlenden Masse und der damit verbundenen fehlenden Laustärke, gefiel mir der Auftritt der Freiburger dennoch. Die Gäste haben einen soliden Auftritt hingelegt. Bäume wurden zwar nicht ausgerissen, aber „schlecht“ ist definitiv auch anderes. Einige Rufe und Lieder wurden mit den Fans im Oberrang und auf der Haupttribünenseite zusammen gesungen, was gut im Stadion schallte.


    Nach dem Spiel ging es über den EuroAirport, wo ich meine Gutste abholte, weiter nach Mulhouse ins Hotel. Im dortigen Ibis Budget wurde die folgende Nacht verbracht. Das ganze für 19,85 € pro Nase im Doppelzimmer. Alle waren wir froh im Warmen zu sein, und so wurde Nacht Nr. 2 eingeläutet.



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    Es ist Freitag früh 05:00 Uhr, man hat gerade Feierabend und geht nach Haus ins Bett. Falsch! Man nutzt die Möglichkeit auf Arbeit zu duschen, schnappt sich seine sieben Sachen und fährt zum Hauptbahnhof, wo einen der Zug gen Südwesten bringt. Die erste Etappe ging per ICE nach Frankfurt. Die 3,5 Stunden Fahrzeit wurden teilweise mit Schlaf verbracht. Wir hatten ein Abteil mit einem älteren Ehepaar, welche ich vor Fahrtantritt freundlich darauf hinwies, das es eventuell „etwas lauter“ werden könne, während ich schlafe. Die Herrschaften zogen es vor, beinahe die komplette Fahrt im Bordbistro zu verbringen. Sehr aufmerksam.


    In Frankfurt angekommen steuerten wir einen der örtlchen Mietwagen-Anbieter an, wo wir unser Wochenend-Gefährt abholten. Ein sehr sparsamer Renault Megané Diesel brachte uns das Wochenende überall hin, und auch wieder nach Hause. Der erste Weg führte uns in unser Lieblingshotel. Das „Lindner Hotel & Sports Academy“, welches direkt am Stadion in Frankfurt liegt, bietet sehr schöne Zimmer und das beste Hotelfrühstück, welches wir kennen, zum schmalen Taler (45 € für beide im DZ) an. Nach dem „Check In“ steuerten wir die Universitätsstadt Kaiserslautern an. Da noch genug Zeit war bummelten wir noch etwas durch die Innenstadt. Das nächste Ziel war dann das Stadion, wo wir das Gefährt kostenfrei auf einem gebührpflichtigen Parkplatz abstellen konnten. Tja, der frühe Vogel ...! Die letzten Meter bergauf wurden zu Fuß zurückgelegt.


    Freitag, 08.02.2013 um 20:30 Uhr
    2. Bundesiga
    1. FC Kaiserslautern - SG Dynamo Dresden 3:0
    Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern)
    32.925 Zuschauer (etwa 4.000 Gäste)


    Nach langer Zeit stand mal wieder ein Besuch auf dem berühmt - berüchtigten „Betzenberg“ auf der Agenda, wo die Pfälzer vom FCK die Dynamo´s aus Dresden empfingen. In Dresden wurden um die 3.500 Tickets im Vorverkauf abgesetzt, was auf einen rappelvollen Gästebereich schließen ließ. Der „Betzenberg“, welcher 1920 seine Eröffnung feierte und seitdem 12 Mal in irgendeiner Form renoviert wurde, trohnt über der gesamten Stadt. Umso näher man dem Stadion kommt, desto wuchtiger kommt es einem vor. Das an den Seiten komplett geschlossene Dach bietet knapp 50.000 Zuschauern Platz, was bedeutet, das etwa die Hälfte der Einwohner Kaiserslautern´s Platz auf dem „Betze“ hätten. Knapp 33.000 Zuschauer, davon 4.000 Dresdner, fanden am Freitag den Weg ins Stadion und sahen einen nie gefährdeten 3:0 Erfolg der „roten Teufel“.


    Die defensiv eingestellten Sachsen boten dem FCK zu Beginn die Stirn und suchten auch teilweise recht giftig die Zweikämpfe. Die Lauterer kamen kaum dazu ein Spiel geordnet aufzubauen. Hinten ließen die Pfälzer jedoch auch wenig zu, was auf zwei gute Abwehrreihen zurückzuführen ist. Beide verteidigten geschickt, blieben dafür vorne aber weitesgehend blass. In der 24. Minute, war es dann der gerade erst von Union Berlin zum FCK gewechselte M. Karl, der nach Pass von Baumjohann aus knappen 30 Metern abzog. Kirsten, im Tor der Dresdner, stand etwas zu weit vor der Torlinie und so flog der Ball über ihn hinweg, an die Unterkante der Latte und schließlich ins Netz. Dynamo drückte danach auf den direkten Ausgleich, der FCK konterte gefährlich. Bunjaku konnte einen Pass im Mittelfeld abfangen und über Köhler kam der Ball zu Baumjohann, der per Außenrist ins Zentrum flankte, wo Idrissou zum 2:0 einnickte. Dynamo konnte sich nicht mehr aufbäumen. Das eigene Angriffsspiel war zudem viel zu langsam und umständlich. In der zweiten Hälfte ließ der FCK weitere gute Chancen liegen. E. Hofer erhöhte dann in der 81. Minute, nach Pass von Köhler zum 3:0. Der FCK hatte danach noch weitere gute Chancen aber es blieb beim 3:0. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung, weil Dynamo nach vorne insgesamt einfach zu wenig machte. Da die direkten Mitstreiter um den Klassenerhalt gewannen (Sandhausen 4:1 gegen St. Pauli und Regensburg 2:0 in Bochum), rutschte die SGD weiter nach unten auf einen Abstiegsplatz. Als nächstes kommt der SV Sandhausen dann zu einem „6-Punkte-Spiel“ in die Elbmetropole.


    Der Betzenberg war früher in Fußball-Deutschland berüchtigt als „Hölle“. Davon ist heute nicht mehr viel zu spüren. Die Atmosphäre im Stadion ist okay, aber „Hölle“ ist dann doch etwas anderes. Wenn man dann noch bedenkt das man einen 3:0 Sieg einfuhr darf man schon etwas mehr erwarten. Ich kann mich an andere Spiele dort erinnern, die den Ruf „Hölle“ noch bestätigten. In der Westkurve gibt es mehrere aktive Fangruppen, von denen „Frenetic Youth“ Freitagabend am ehesten das Synonym „Aktiv“ verdiente. Dort war nahezu 90 Minuten Bewegung drin. Hinter der Fahne der „Generation Luzifer“ und des „Pfalz Inferno“ war eher wenig los. Schade. Kurz vorm Ende wurden die Gäste noch mit tausenden Taschentüchern verabschiedet. Laut wurde es selten, und dann meist bei Anti-Gesängen („Sch*** Dynamo etc.) gegen die Dresdner.


    Der Gästeblock verlagerte sich mehr Richtung Tor als sonst. Der eigentliche Gästeblock in Kaiserslautern ist wegen seiner Lage und Gegebenheiten einer der unbeliebtesten der Liga. Mit respektablen 4.000 Leuten stellten die Gästefans einen zahlenmäßig sehr guten Block für einen Freitagabend. Viele der aktiven Fans kamen im 90er-Jahre-Look (inkl. Schnauzer, Perücken, witzigen Klamotten etc.), frei nach dem Motto „Wie vor 18 Jahren zum FCK“. Im April 1995 spielte Dynamo das letzte Mal auf dem „Betze“. Das Duell der beiden Vereine war auch das erste „Ost/West - Pflichtspiel“ nach dem Mauerfall. Am 03.08.1991 siegte der FCK in Dresden mit 1:0 am ersten Spieltag. Zeitlgleich fand mit Hansa Rostock - Nürnberg ein weiteres Duell zweier ehemaliger, durch eine Mauer getrennter Vereine statt.


    Im Stadion jedenfalls präsentierte der Schwarz-Gelbe Anhang mehrmals Leucht- und Rauchelemente, einen mit unzähligen Fahnen zugeflaggten Zaun und ordentlichen Support. Bei Einlaufen der Mannschaften leuchtete der Block das erste Mal auf. Im weiteren Verlauf gab es weitere „leuchtende Momente“. Nach dem 2:0 für den FCK schepperte man das „Europapokal-Lied“ in den Abendhimmel, was den Heimanhang verstummen ließ. Stimmungstechnisch ging der Sieg klar an die Elbe heute. Nach dem 3:0 war dann bei den Dynamo´s die Luft raus. Zu groß war die Enttäuschung.


    Nach dem Spiel machten wir uns auf in Richtung Parkplatz. Um diesen zu erreichen mußten wir am Gästeausgang vorbei und eine lange Treppe ins Tal hinab. Eben diesen Weg hatte man auch den Dresdnern eingeräumt. Der Großteil der Szene ist mit Bussen gekommen, die direkt am Stadion standen. Viele Fans jedoch kamen auch mit PKW´s und Zug und mußten den Weg ins Tal zu Fuß antreten. Unter ihnen auch ca. 150 Leute, die schon oben den Eindruck erweckten nicht den direkten Weg zum Auto oder zur Bahn nutzen zu wollen. Was wir folglich beobachteten war eine katastrophale Organisation bei der Abreise der Fans, welche wenig später ihren negativen Höhepunkt fand. Die glatten Wege und Stufen der Treppe wurden weder gestreut, noch ausgeleuchtet. Absolut unverantwortlich. Bereits an der Stadionecke vor der Treppe gab es erste Auseinandersetzungen mit der Polizei.


    Da alles völlig unbeleuchtet und damit stockfinster war, konnte sich ein etwa 60 - 80 Mann großer Haufen auch sehr leicht von der Masse absetzen. Unten an der Straße angekommen, geschah dann das unfassbare. Man ließ die Gäste, mit denen es bereits oben Auseinandersetzungen gab, runter auf die Straße, und schickte zeitgleich die Shuttle-Busse mit Lauterer Fans eben jene Straße entlang. Ebenfalls unverantwortlich ist die Tatsache das keinerlei Polizei am Ort des Aufeinandertreffens war. Plötzlich rannte ein Großteil des Haufens, der sich im Schutz der Dunkelheit bereits absetzte, den Bussen nach. Viele Minuten später überholten uns auch Polizeifahrzeuge. Als wir dann die Straße weiter runter kamen sahen wir einen Ort der Verwüstung. Entglaste Busse, die ganze Straße voller Splitter, verbogenen KFZ - Kennzeichen und auch Autospiegeln, umgeworfenen Mülltonnen und anderen Gegenständen. Was genau passiert ist entzieht sich unserer Kenntnis, aber nach einer ruhigen Abreise sah das gewiss nicht aus. Laut Medienberichten entstand an diesem Abend ein Sachschaden von etwa 70.000 €. Da haben einige Leute dem Verein Dynamo Dresden einen „Bärendienst“ erwiesen. Keinesfalls unbeachtet darf zudem die katastrophale Organisation bleiben. Dort wurden Fehler in Reihe gemacht, welche die Möglichkeit erst schafften, das es zu solchen düsteren Szenen kam. Die Rückfahrt nach Frankfurt ins Hotel wurde mit „Verdauen“ verbracht. Zu Heftig waren die Geschehnisse.


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    Am Samstag gab es erstmal ein ausgiebiges Frühstück im Hotel. Sehr zu empfehlen! Wir saßen alleine in dem Raum und plötzlich kam ein Herr mit einer Dame rein, saßen sich ebenfalls zum Frühstück hin. Bei erstem Hinsehen war uns klar wer das war. Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt. Einer der wenigen Funktionäre im deutschen Profifußball, die nicht gänzlich unsympathisch sind. Wir machten uns recht früh auf ins Stadion, um die Ankunft der Nürnberger anzuschauen. Ebenfalls vor Ort war unser französischer Bekannter Brice aus Lens, den wir in Bergamo kennengelernt hatten. Am Vorabend in Kaiserslautern war er ebenso.


    Samstag, 09.02.2013 um 15:30 Uhr
    1. Bundesiga
    SG Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg 0:0
    Waldstadion (Frankfurt/M.)
    45.400 Zuschauer (etwa 4.000 Gäste)


    Den Gästen wurde im Vorfeld eine Anreise per Schiff untersagt. Offizieller Grund: Steigender Mainpegel. Desweiteren hörten wir am Vormittag von einem Zaunfahnenverbot für die Nürnberger Fans, was bei den Gästefans für Zündstoff, in einer eh schon nicht ausschließlich von Freundlichkeit geprägten Beziehung der beiden Fanlager, sorgt. Die aktive Szene um die „Ultras Nürnberg“ entschied daraufhin vor dem Stadion zu bleiben. Selbst einige Polizisten meinten das das Fahnenverbot eher unsinnig ist. Es gab Gespräche zwischen einzelnen Personen der „Boykottierer“ und Offiziellen von Eintracht Frankfurt. Das Ende vom Lied war, das das Fahnenverbot nicht aufgehoben wurde und die Fans während dem Spiel vor dem Stadion verharren. So standen da vor dem Eingang so etwa 300 Leute. Aus dem Stadioninneren schlossen sich aus Solidarität noch einmal 2-300 an und blieben vor dem Block, dürften allerdings auch nicht das Stadion verlassen.


    Das Spiel begann, und draußen sangen sich insgesamt etwa 500 Leute warm. Sie hüpften, klatschten und feuerten ihr Team an. Alles war friedlich. Kein Zeichen von Gewalt oder größeren Aggressionen. Plötzlich gingen die Cops in voller Montur in den Bereich derer, die sich aus Solidarität angeschlossen hatten. Die Stimmung kippte schnell. Die ersten Schubsereien, Schläge und schon wurde massiv Pfefferspray eingesetzt. So schwer, das selbst einige Polizisten mit der Wolke zu tun hatten. Es wurde wahlos mit dem Schlagstock zugehauen und das nicht zu wenig. Die Fans, die draußen standen mußten zuerst zusehen wie die anderen Fans einer Gewalt ausgesetzt waren die ihresgleichen suchte. Viele wehrten sich natürlich, was teilweise üble Bilder ergab. Nun ging es unten weiter. Ganze Zaunfelder wurden aus der Verankerung gerissen (am Ende waren es 6-8 Felder), man wollte das Stadion stürmen. Die Cops bekamen Versärkung und nun ging es unten vor den Toren zu Sache. Klo´s wurden umgeworfen, Pfefferspray verteilt. Ein Teil von etwa 130 Leuten öffnete ein Tor zur Straße hin, und stürmte hinaus. Ein Polizeifahrzeug, welches rückwärts vor der heranstürmenden Masse flüchten wollte, wurde beschädigt. Der Mob sammelte sich und kam wieder hinein. Wenig später versuchte man nochmals das Stadion zu stürmen. Was sich da für Dinge ereigneten habe ich noch nie so erlebt. Kurz vor der Halbzeit beruhigte sich die Situation wieder. Vom Spiel haben wir nur ca. 30 Minuten gesehen, daher kann ich davon nur wenig berichten. 1 Stunde nach Abpfiff wurden die Zugfahrer in einem Polizeikessel zum Bahnhof gebracht, und die Busfahrer (es waren etwa 25 - 30 Busse) Busparkplatz.


    Im Stadion gab es Stimmung lange Zeit nur von der Nordwestkurve. Den Gästen merkte man an, das die aktiven und kreativen unter ihnen vor den Toren standen. Erst ab Mitte der 2. Hälfte wurde der FCN einige Male angefeuert. Das Spiel endete 0:0 und das Remis geht in Ordnung wie man erfuhr. Mehr kann ich leider nicht schreiben.


    Wir machten uns auf nach Mannheim, wo wir die nächste Nacht verbrachten. Das „Leonardo Hotel“ in Mannheim - Ladenburg kann man sehr empfehlen. Für 47 € kann man zu zweit in einem sehr netten DZ übernachten. Hier ist im Preis jedoch kein Frühstück inklusive. Es dauerte nicht lange, dann fielen wir müde ins Bett.


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    Samstag, 17.03.2012, um 15:00 Uhr
    Landesliga Bayern (Staffel Nord)
    FC Würzburger Kickers - TSV Aubstadt 1:2
    Dallenbergstadion (Würzburg)
    Ca. 300 Zuschauer (220 zahlende)


    Das Spiel war recht interessant. Die Heimmannschaft startete zwar recht gut gegen den TSV, doch die Gäste, mit 7 Siegen in Folge, standen defensiv sehr gut und erspielten sich schon bald erste Chancen. Mit 0:0 ging es aber in die Pause. In der 2. Hälfte ging es genauso weiter wie es im ersten Durchgang aufhörte. Die Gäste mit den besseren Chancen, die Würzburger hingegen fanden kaum eine Lücke durch die sehr gute Abwehr des TSV. Das 0:1 (52.) war nur eine Frage der Zeit. Im Gegenzug machte Würzburg das 1:1. Der TSV vergab noch einige Chancen, sogar einen Elfmeter. Doch in der 88. Minute wurde die Mühe belohnt und der TSV machte das Siegtor zum 1:2 Auswärtssieg. Die „Rothosen“, wie die Würzburger genannt werden, hatten einfach zu wenig Siegeswillen. Der TSV gewann verdient bei den Würzburgern.


    Stimmung gab es nicht im Stadion. Auf Heimseite gab es zwar ein Dutzend Leute hinter 2 Fahnen, aber was hören lassen wollten sie nicht. Die Gruppe ist, wie man hörte, arg dezimiert worden, nachdem es in der Vorwoche etwas Ärger beim Auswärtsspiel in Bayreuth gab. So wurde ca. 20 Leuten empfohlen lieber fern zu bleiben, auch weil die Polizei vor Ort ermittelte.


    Das „Dallenbergstadion“ finde ich sehr gut. Der Eingang alleine ist schon sehr schick. 4 ausgebaute Seiten umschließen den Rasenplatz. Eine überdachte Tribüne mit 9 Sitzreihen und 5 Stehstufen (oberhalb) fällt einem sofort ins Auge. Die anderen 3 Seiten bieten Stehstufen zum Verweilen an. Die Gegengerade bietet 10, die beiden Hintertorseiten je 13 Stufen an. Dazu findet der Stadionbesucher noch viele Wellenbrecher. Eintritt gab es für 12 €. Die Männer zahlen da 7 €, die Frauen 5 €. Ein nettes, farbiges Programm gab es gratis dazu. Das Radler gab es für 2,50 €, die Stadionwurst für 2 €. Die Wurst überzeugte mich jetzt nicht so, aber das Radler war sehr gut.


    Kompletter Bericht und Bilder dazu auf meinem Blog zu finden (siehe unten).


    Grüße aus Berlin!

    Hy Leute,


    ich bin am WE nächste Woche in bayreuth / Augsburg/ München und wollte mal speziell zu Bayreuth wissen ob da noch jemadn n heißen Tip zwecks Sightseeing hat :) Glücklicherweise wird in Bayreuth auch Fussball gespielt an dem Tag... Freu ma! Gruß aus Berlin