Neues vom FSV Frankfurt
Nach zwei ganz bitteren Wochen mit dem verpassten Aufstieg in die Regionalliga Süd und der unglücklichen Niederlage im Finale um den Hessenpokal sieht die Fußball-Welt rund um das Stadion am Bornheimer Hang, auch wenn es in der offiziellen Sprachregelung bald nicht mehr so heißen wird, wieder etwas rosiger aus. Schließlich konnte Michael Görner, der Präsident des Oberligisten FSV Frankfurt, gestern den Beginn einer Partnerschaft verkünden, die dem Verein für die kommenden drei Jahre eine weitere Finanzspritze – die Rede ist von einem sechsstelligen Betrag pro Saison – und der traditionsreichen Spielstätte der Bornheimer einen neuen Namen beschert: das Frankfurter Volksbank Stadion.
Das Frankfurter Geldinstitut, das schon seit Jahren den früheren Zweitligisten unterstützt, hat zunächst für drei Jahre die Namensrechte an dem Stadion erworben. Geplant sei aber, so Hans-Joachim Tonnellier, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Volksbank, eine längerfristige Zusammenarbeit. „Wir wollen dem Verein eine Perspektive bieten. Der FSV Frankfurt verdient mehr Zuwendung als bislang geschehen“, erklärte Hans-Joachim Tonnellier, Dauergast bei den Heimspielen der Frankfurter, die mit der 0:1-Niederlage gegen Kassel im Stadion am Bornheimer Hang den Sprung in die Drittklassigkeit buchstäblich in allerletzter Minute noch verpassten. Damit war eigentlich das schon seit längerem geplante Vorhaben, die Namensrechte an die Frankfurter Volksbank zu verkaufen, gescheitert. Denn Voraussetzung für diesen Deal war der Aufstieg der Bornheimer in die Regionalliga. Dies rief Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth auf den Plan, die sich nun in die Verhandlungen einschaltete und die Chefetage der Frankfurter Volksbank davon überzeugen konnte, sich auch bei einem Oberligisten zu engagieren.
Petra Roth, seit 20 Jahren Mitglied des FSV und Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates, hatte da natürlich auch die Interessen der Stadt im Hinterkopf. Schließlich beginnen im Sommer des nächsten Jahres die Umbaumaßnahmen am Bornheimer Hang, die dem FSV Frankfurt ein regionalligataugliches Stadion bescheren werden. „Der Ausbau des Stadions ist eine wichtige sportpolitische Aufgabe. Wir brauchen neben der Frankfurter Eintracht einen gesunden Unterbau im regionalen Fußball, deshalb unterstützen wie diesen Ausbau“, begründete Petra Roth gestern noch einmal das Vorhaben der Stadt, das immerhin 4,5 Millionen Euro verschlingt und bei vielen kleineren Vereinen nicht unumstritten ist.
Umso wichtiger wäre da natürlich ein Aufstieg des FSV Frankfurt, der vor sechs Jahren aus der Regionalliga abgestiegen ist. Das weiß auch Michael Görner. „Der große sportliche Erfolg ist uns bislang noch nicht gelungen. Wir stehen jetzt in der Bringschuld. Aber das Engagement der Volksbank macht uns Mut, den Aufstieg wieder in Angriff zu nehmen“, erklärte Michael Görner gestern. Wer bei diesem Vorhaben die Rolle des Cheftrainers einnehmen wird, ist immer noch nicht offiziell. Es gilt zwar als sicher, dass sie Tomas Oral künftig zugedacht wird. Noch hat der langjährige Spieler und Trainer der Zweiten Mannschaft des FSV aber keinen Vertrag unterschrieben. Nach einer Präsidiumssitzung Anfang nächster Woche soll die Entscheidung bekannt gegeben werden.
Weiterhin ungeklärt, zumindest offiziell, ist auch die Zukunft von Bernd Reisig. Der Manager des FSV, der seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wollte, bleibt dem Verein allerdings doch erhalten. Davon geht zumindest Hans-Joachim Tonnellier aus. „Bernd Reisig hat uns versprochen, dass er weiter macht. Und er ist ein Ehrenmann und wird sein Wort halten“, sagte der Vorstandschef der Volksbank gestern.