Nachstehend 2 Artikel des Kickers v. 27.März 2006:
Int. Fußball
UEFA/FIFA: Der deutsche Einfluss sinkt - 27.03.2006 14:25
Der DFB läuft ins Abseits--------------------------------------------------------------------------------
Fußball-Deutschland manövriert sich in der internationalen Sportpolitik zusehend ins Abseits. Erst Jürgen Klinsmann mit seinem Fernbleiben beim WM-Workshop, nun Dr. Theo Zwanziger und Franz Beckenbauer mit ihrer Abwesenheit beim UEFA-Kongress. Im WM-Fieber vergessen die Deutschen die wichtige Lobby-Arbeit für Morgen.
--------------------------------------------------------------------------------
Ließ die UEFA sitzen: Franz Beckenbauer.Sepp Blatter fragte: "Wo ist denn der DFB-Präsident " Der Schalk blitzte aus den Augen des FIFA-Präsident, wohl wissend, dass sein Freund Gerhard Mayer-Vorfelder, Mitglied der FIFA- und UEFA-Exekutive, nach einer Herzoperation die Geschäfte noch nicht wieder aufgenommen hat. Dessen Kollege in der präsidialen DFB-Doppelspitze, Dr. Theo Zwanziger, vertrat den DFB bei dem wichtigen Kongress am Donnerstag nicht, sondern zog das Länderspiel Deutschland-USA am Mittwoch vor.
Auch WM-OK-Chef Franz Beckenbauer, ZDF-Gastkommentator beim Länderspiel, ließ die UEFA sitzen. Die beiden DFB-Vertreter, Generalsekretär Horst R. Schmidt und Werner Hackmann, DFB-Vizepräsident und Ligapräsident, konnten sich in Ungarn kein Gehör verschaffen.Dem früheren DFB-Präsidenten Egidius Braun, als UEFA-Ehrenmitglied der Einladung nach Budapest gefolgt, stand dies ebenso wenig zu wie DFB-Schiedsrichter-Boss Volker Roth als Mitglied des UEFA-Schiedsrichter-Ausschusses.
Fußball-Deutschland manövriert sich in der internationalen Sportpolitik zusehend ins Abseits. Erst Jürgen Klinsmann mit seinem Fernbleiben beim WM-Workshop der Trainer der 32 an der Weltmeisterschaft beteiligten Nationen am 6./7. März in Düsseldorf, was der Bundestrainer erst im Nachhinein als Fehler einräumt. Nun Dr. Theo Zwanziger und Franz Beckenbauer mit ihrer Abwesenheit beim UEFA-Kongress. Im WM-Fieber vergessen die Deutschen die wichtige Lobby-Arbeit für Morgen. Pläne, sich für die EURO 2016 zu bewerben (nach Österreich/ Schweiz im Jahr 2008 hat Italien für die EURO 2012 die besten Karten), kann man bei dieser Wagenburgpolitik vergessen.
2.Artikel: UEFA-PRÄSIDENT: Platinis Werbekampagne
Franz Beckenbauer ohne Chance
Hat Franz Beckenbauer in Sachen UEFA-Präsident die Segel gestrichen?
Die Abwesenheit des OK-Präsidenten für die WM 2006 beim UEFA-Kongress bewirkte Kopfschütteln bei den führenden Funktionären des europäischen Fußballs.
Einer zeigte sich ganz enttäuscht: Lennart Johansson, der Beckenbauer lieber als den früheren französischen Weltstar Michel Platini als seinen Nachfolger sehen würde.
"Das ist ein Zeichen", meinte Johansson. Die Aussage des Schweden ist so zu werten, dass er kein Interesse Beckenbauers an einer Kandidatur bei den Wahlen auf dem kommenden UEFA-Kongress am 25./26. Januar 2007 in Düsseldorf sieht.
Johansson schob nach: "Ich möchte einen Nachfolger, der sich auch der Probleme der Norweger und vieler anderer kleiner Fußballnationen annimmt und nicht nur mit den Großen kommuniziert".
Jetzt spricht vieles dafür, dass sich Johansson im Januar, dann 77 Jahre alt, noch einmal zur Wahl stellen wird. Voraussichtlich in einer Kampfabstimmung mit Michel Platini, der seine schon im Herbst 2005 beim Kongress in Tallin, an dem auch Beckenbauer teilnahm, formulierten Ansprüche erneuert hat: "Ich kandidiere und werde mich dezidierter nach der WM äußern."
Platini, der schon während der WM-Qualifikation zahlreiche europäische Staaten in eigener Wahlkampf-Tournee besuchte und über das "HatTrick-Projekt" der UEFA Projektgelder in finanzschwachen Ländern verteilte, nutzte Budapest erneut zur eigenen Werbekampagne. Der Franzose reiste schon am Dienstag an und nach dem Kongress am Donnerstag als einer der letzten Teilnehmer wieder ab.
<<<<<<>>>>>>>>>>>>
Bezeichnend wie unsere Repräsentanten Fußball-Deutschland im Ausland darstellen!
Der Kaiser, der Narrenfreiheit im eigenen Land genießt(warum eigentlich?) soll endlich erkennen, dass im internationalen Geschehen die Partituren nach anderen Noten gespielt werden.
So schadet er uns genauso wie Klinsmann, den er erst kürzlich zurecht kritisiert hatte.
Und zu unseren DFB-Gewaltigen ist zu sagen, dass man sich auch international lieber mit dem Schmid als mit dem Schmidl unterhält.
Mayer-Vorfelder und auch Neuberger wurden oft kritisiert, aber solche schwerwiegende Fehler und Brüskierungen sind ihnen nicht unterlaufen.