25.02.06, 15.00 Uhr
VfR Mannheim - SV Waldhof Mannheim 1:1
OL Baden-Württemberg, Mannheim, Rhein-Neckar-Stadion, 3.500 Zuschauer
Wieder mal sollte ein kleines Leckerli anstehen, nämlich das Derby von Mannheim, das es seit einiger Zeit wieder gibt. Mit Hafermann konnte auch noch ein Fahrer für die Tour begeistert werden. Im Vorfeld wurde noch mal überall geprüft, ob das Spiel tatsächlich stattfindet, und ob es auch im Rhein-Neckar-Stadion, der Heimstatt des VfR stattfindet. Es konnte aber nichts Gegenteiliges gefunden werden. So mache ich mich mit der Bahn auf nach Schwabach. Am dortigen Bahnhof steht Hafermann schon bereit und auf geht’s auf die A6 nach Mannheim. Wieder mal gibt es Stau am Sinsheimer Flugzeugmuseum, irgendwann sprenge ich das Ding in die Luft, und ich glaube, daß es mir viele Menschen danken werden. Mannheim wird trotzdem zeitig erreicht, und der erste Weg führt in eine Pizzeria, wo wir erstmal schön gediegen essen. Dann auf zum Stadion, wo aber knapp eine Stunde vor Anpfiff noch nicht so viel los ist. Stehplatz für 6 Euro gelöst und hinein. Das Stadion ist richtig hübsch, schön eng, mit einer überdachten Tribüne sowie recht hohen Stufen auf der Gegengeraden, wovon heute die Hälfte den Gästen zur Verfügung steht. Hinter den Toren gibt es noch einige weitere Stufen. Licht gibt es auch in Form von vier Flutlichtmasten, aber keine Anzeigetafel. Das Stadion liegt gleich neben dem Carl-Benz-Stadion. Der SV Waldhof hat natürlich aufgrund seiner jüngeren Geschichte die weitaus jüngeren und aktiveren Fans, auf Seiten des VfR ist eher älteres Publikum vorhanden. So gibt es auf Seiten der Gäste dann auch ein schönes Intro mit Papptafeln und dem Spruch „Mannheim bekennt Farbe“. Die Vfr-Fans sind dagegen eher ruhigerer Natur. Das Spiel ist auf ganz ordentlichem Oberliga-Niveau, wobei die Waldhöfer favorisiert sind, immerhin stehen bei ihnen einige bekannte Namen wie der ehemalige Nationalspieler Dirk Schuster auf dem Platz. Trotzdem hat der SVW mit dem Aufstieg nichts zu tun, man steht im Niemandsland der Tabelle. Da wäre der VfR sicher auch gern, aber die Rasensportler stehen auf dem drittletzten Platz. Zunächst passiert nicht viel, torlos geht es in die Kabine. Nach dem Wechsel geht zunächst der VfR in Führung. Die Waldhof-Fans nehmen dies zum Anlaß, auch mal ein bißchen Rauch zu zündeln. Waldhof ist nun engagierter und kommt zehn Minuten vor Schluß zum verdienten Ausgleich. Der VfR muß nun fürchten, das Spiel noch zu verlieren, es bleibt aber beim gerechten Unentschieden. Nach dem Spiel bleibt offenbar alles ruhig, wir gehen zum Auto und auf geht’s in Richtung Süden. In Strasbourg haben wir ein Hotel reserviert, was aber nicht ganz so einfach zu finden ist, da es sich nicht in Strasbourg selbst, sondern in Lingolsheim befindet. Ein freundlicher Elsässer erklärt und aber in herrlichem elsässischen Dialekt perfekt den Weg. Kurz eingecheckt und mal die Bundesligaergebnisse angeschaut. Gladbach verloren, Köln auch, aber da Gladbach immer noch doppelt so viel Punkte hat wie Köln, ist das für mich leichter zu verschmerzen. Der Hunger treibt uns nochmal raus und in einer Dönerbude finden wir noch etwas Eßbares zu annehmbaren Preisen. Danach zurück zum Hotel und noch ein wenig Karneval im Fernsehen geschaut. Hafermann lästert aber nur darüber. Was will man machen, der Niederbayer hat eben keine Kultur.
26.02.06, 16.15 Uhr
BSC Young Boys Bern - Grasshoppers-Club Zürich 1:1
Super League, Bern, Stade de Suisse, 10.200 Zuschauer
Nach ausgiebigem Frühstück fahren wir auf der französischen Seite Richtung Basel. Je weiter wir nach Süden kommen, desto schlechter wird das Wetter. Es schneit und stürmt. Hinter Basel auf einer Raststätte wird sich erstmal mit Schweizer Währung versorgt und je näher Bern kommt, desto besser wird das Wetter auch wieder. Vor Bern ist die Autobahn allerdings gesperrt, so daß wir erstmal eine Stunde im Stau stehen und dann auf Landstraßen weiter fahren. Somit entfällt schonmal die Stadtbesichtigung, Hafermann hätte dafür ja sowieso wieder nichts übrig gehabt. Aber ich muß mir anhören, daß ich ja außer Fußball nichts im Kopf habe. Nun ja, also einen Parkplatz in Stadionnähe gefunden und Karten gekauft. Der dusselige Typ im Kartenhäuschen verkauft uns aber Karten für den Gästeblock. Sehen wir etwa wie GC-Fans aus? Also nochmal hin und Karten wieder umtauschen. Nun wollen wir uns mal der Nahrungsaufnahme widmen, was aber in der Schweiz immer extrem ins Geld geht. Das billigste ist eine Bratwurst für 6 Franken! Aber was will man machen, irgendwas essen muß man ja mal. Danach hinein in das Stadion, das von außen so gar nicht nach Stadion aussieht. Wer schon mal die LTU-Arena in Düsseldorf gesehen hat, weiß was ich meine. Von innen ist ein seelenloser Kasten, der überhaupt nichts Besonderes hat. Wie gerne hätte ich das alte Wankdorf-Stadion noch gesehen, aber wer zu spät kommt, den bestraft eben der moderne Stadionbau. Komplett zweistöckig, Allseater, allesüberdacht, Haupttribüne natürlich mit verglasten Logen, Licht am Tribünendach, dazu zwei Videoleinwände. Eine halbe Stunde vor Anpfiff ist noch gar nichts los, es verlieren sich höchstens 500 Zuschauer im Stadion. Offiziell sind es dann 10.200 Zuschauer, in Wirklichkeit aber wohl weniger, wer weiß, wer da alles mitgezählt worden ist. Davon etwa 300 Fans aus Zürich, die aber größtenteils erst nach dem Anpfiff eintrudeln, haben wohl auch einige Zeit im Stau gestanden. Die YB-Fans bieten ein sehr hübsches Intro mit den Buchstaben „Y“ und „B“ (naja, wen wunderts?) und dazwischen ein schwarz-gelbes Fahnenmeer. YB gegen GC, das ist Kampf um die UEFA-Cup-Plätze, Dritter gegen Vierter. Bekannte Spieler gibt es aber auf beiden Seiten kaum, am bekanntesten sind wohl die Trainer Gernot Rohr bei YB und Krassimir Balakov bei GC. Die Hausherren machen zunächst mehr Dampf und gehen nach einer halben Stunde in Führung. Nach dem Wechsel sind die Gäste etwas aktiver und kommen nach einem Freistoß, den der Berner Torwart nach vorn abprallen läßt, zum Ausgleich. Danach machen die Schwarz-Gelben wieder mehr Druck, es bleibt aber beim 1:1. Die Stimmung ist so lala, hin und wieder wird es mal laut, die GC-Fans fallen aber vor allem durch Rauch und Bengalen auf. Für uns geht es nach Spielschluß schnellstens zum Auto und Richtung Heimat, was aber nicht so einfach ist, da es immer stärker anfängt zu schneien. Gegen halb neun sind wir an der österreichischen Grenze bei Bregenz und somit endlich wieder in einem Land, in dem man sich auch etwas zu essen kaufen kann, ohnen einen Kleinkredit aufnehmen zu müssen. Also wird mal das Angebot an einer Tankstelle geprüft und bei Nußschnecken zugeschlagen. Weiter geht’s vorbei an Lindau und Memmingen bei immer stärker werdendem Schnee bis nach München-Pasing. Dort setzt mich Hafermann am Bahnhof ab, er hats ja nun nicht mehr weit bis nach Markt Schwaben. Ich habe noch fast eine Stunde Zeit, somit wird mal wieder ein Fast-Food-Restaurant supportet, was immerhin besser ist, als in der Kälte rumzustehen. Der Zug nach Nürnberg ist recht leer, ich habe ein Abteil für mich allein und kann mich ein bißchen hinlegen. Pünktlich um 1.15 Uhr ist Nürnberg Hbf. erreicht und kurze Zeit später bin ich dann auch wieder zu Hause. Nur schlecht, wenn um 6.15 Uhr schon wieder der Wecker klingelt.