• 3:0 – Jetzt „Bahn frei“ für SV Nieder-Wöllstadt?


    War das die Vorentscheidung im Titelrennen der Fußball-Bezirksliga Friedberg? Nachdem zuvor bereits die Mitverfolger Türk. SV Bad Nauheim (mit 0:2) und SV Gronau (mit 0:5) abgeblitzt waren, ließ gestern auch der SV Steinfurth (mit 0:3) gegen den Tabellenführer SV Nieder-Wöllstadt Federn, der seinen Vorsprung dadurch auf neun Punkte ausdehnen konnte. Zugleich rutschte Steinfurth von Platz zwei hinter die punktgleichen SV Gronau (4:1 gegen SV Echzell) und Türk. SV Bad Nauheim (4:1 bei Türk Gücü Friedberg) auf vier zurück. In Lauerstellung bei fünf Zählern Rückstand zu Gronau: der SV Ober-Mörlen nach einem 2:1 gegen den TFV Ober-Hörgern, der dadurch die rote Laterne der SG Oppershofen (4:1 über BG Friedberg) übernahm. Die SG Stammheim riss derweil den SV Schwalheim durch einen 2:1-Sieg vollends in den Abstiegsstrudel mit hinein.


    SG Oppershofen – Blau-Gelb Friedberg 4:1 (3:1). Langsam wird’s auch für die «Buntigen» kritisch! Die gestrige Niederlage in einem teilweise überhart geführten «Kellerderby» stand bereits nach nicht einmal 40 Minuten fest: Pacula per Kopf (29./Stafette über Wiertelorz und Vasic), Wiertelorz ebenfalls «mit Köpfchen» (34./Kopfballzuspiel von Schäffler) und nochmals Pacula (39./nach Kombination zwischen Biehl und Dolzer) hatten für ein klares 3:0 gesorgt. Geissler verkürzte dann zwar (43.), aber durch Dolzer sollte dann in der 85. Minute die Entscheidung fallen: der hatte zunächst drei Friedberger vernascht und anschließend den Ball über Torwart Göbel hinweg ins Netz gelupft! Zuvor waren Weber (BG/ 50.) und Pacula (SG/75.) jeweils mit «Gelb-Rot» und Zarackewitz (BG/63.) nach einem rüden Foul an Schmid gar mit «Rot» vom Platz geflogen.


    SV Steinfurth – SV Nieder-Wöllstadt 0:3 (0:2). Am Ende war der «Dreier» für die Hoffmann-Schützlinge verdient, aber an der starken Anfangsphase der Rosendörfler hätte sich der Tabellenführer auch die Zähne ausbeißen können: Heilig hatte den Wöllstädter Torpfosten getroffen (6.), Esposito nur knapp übers Lattenkreuz geköpft (9.) und Schneider nach Zuspiel von Heilig ebenfalls nur um Haaresbreite das Ziel verfehlt (13.). Es war dann ausgerechnet eine völlig verunglückte Flanke von Andreas Scheibner, die unhaltbar für Steinfurths Torwart Marianayagam zum 0:1 (20.) einschlug. In der 36. Minute erhöhte Adler nach präziser Flanke von Belge auf 0:2 per Kopfball. Nun hatten die Gäste den Gegner unter Kontrolle und nach dem schnellen 0:3 (56.) nach der Pause die Partie praktisch entschieden: ein Scheibner-Schuss aus 25 Metern war für Marianayagam unhaltbar «rechts unten» eingeschlagen. Wohl ließ sich Steinfurth nicht hängen, aber die Abwehr der «Roten» stand kompakt. Vielmehr hätte Belge sogar noch auf 0:4 (72.) erhöhen können. Wermutstropfen im Wöllstädter Freudenbecher: die Rote Karte für Hutzenlaub, der gegen Matthias Karlin nachgetreten hatte (79.).


    FC Ober-Rosbach – SG Bad Nauheim 2:2 (1:1). «Da war mehr für uns drin», raufte sich Ober-Rosbachs Spielausschussboss Jochen Scholtka die Haare nach Spielschluss. Letztendlich sei man an der gut stehenden Abwehr der konterstarken Badestädter gescheitert. Madzovic und Vetter hatten das von Reisch gehütete SG-Tor in der Anfangsphase mit Fernschüssen ins Visier genommen. Das 1:0 (26.) durch Kabouz, der einem verunglückten Torschuss von Vetter noch den letzten Schwung mitgegeben hatte, fiel nicht überraschend. Viel Freude hatte der FCO an der Führung jedoch nicht: nur vier Minuten später hatte Ernst eine von Dienst per Kopf verlängerte Lakhani-Flanke zum 1:1 genutzt. In der 62. Minute hieß es dann sogar 1:2: Dienst hatte sich außen durchgesetzt, einen Pass vors Tor gespielt, der genau vor seine Füße abgewehrt wurde – ein Geschenk, das er gerne annahm. Für den verdienten 2:2 (78.)-Endstand sorgte dann Vetter, der einen nur halbherzig weggefausteten Schmidt-Schuss in die Maschen drosch. Gegen dann nur noch zehn Gäste (85./»Rot» für Surace nach Foul an Kabouz) wäre fast noch das 3:2 des FCO gefallen: Vetters Volleyabnahme einer Flanke von Zimmermann klatschte an den Pfosten (90.).


    FC Nieder-Florstadt – SV Nieder-Weisel 0:0. «Ein torloses Remis der besseren Sorte», meinte FCN-Sprecher Uli Schaub, «und es wäre ungerecht gewesen, wenn diese gute Partie einen Sieger gefunden hätte.» Paukenschlag gleich in der 1. Minute: Weisels Torwart hatte den durchgebrochenen Seim von den Beinen geholt – Strafstoß! Seim ließ eine bekannte Fußballerweisheit jedoch außer Acht, lief an – und scheiterte an Schneider. In der 22. Minute setzte Öndin den Ball nach einer Moritz-Ecke an die Florstädter Querlatte. Ausgeglichen dann auch die zweite Hälfte: für Florstadt hatte zwei Mal Bingel (nach Blumenstocks Verlängerung mit dem Hinterkopf/50., und per Fernschuss/ 67.) den Sieg am Fuß, auf Seiten der Gäste sorgten Hildebrand (nach einem Moritz-Eckball/52.) und Otto (77.) für Gefahr.

    SV Ober-Mörlen – TFV Ober-Hörgern 2:1 (1:0).
    Das neue Tabellenschlusslicht verkaufte sich prächtig und war ein ebenbürtiger Gegner. Pech für den TFV, dass die Mörlener Pausenführung zeitlich (44.) kaum besser erfolgen konnte: Matthias Weckler hatte eine Thiel-Ecke mit dem Kopf weitergeleitet und André Micelotta drückte am «langen» Pfosten zum 1:0 ein. Zehn Minuten nach der Pause eilte dann Weckler nach einem Thiel-Zuspiel auf und davon – 2:0. Lawalls Lattentreffer deutete an, dass sich die Gäste noch nicht aufgegeben hatten. Allerdings fiel der 2:1 (89.)-Anschlusstreffer durch einen von Peter Preller verwandelten Elfer (Graziano war gelegt worden) zu spät.

    Türk Gücü Friedberg – Türk. SV Bad Nauheim 1:4 (1:2).
    300 Zuschauer erlebten die Wiedergutmachung der Bauschmann-Schützlinge für die 1:2-Schmach, die man unter der Woche in Stammheim hinnehmen musste. Dural sorgte mit einem umstrittenen Strafstoß (Bozkurt soll «gefällt» worden sein) für das schnelle 0:1 (5.) und sattelte dann auch noch das 0:2 (21.) drauf. Demiroglus 16-m-Schuss passte dann zwar zum 1:2 (24.), aber mit dem 1:3 (62.) von Halil Yilmaz nach einem schweren Abwehrschnitzer von Karakelle war das türkische Derby gelaufen! Ein weiterer Karakelle-Patzer, und Dural setzte den Schlusspunkt zum 1:4 (90.).


    SV Schwalheim – SG Stammheim 1:2 (1:2). «Die Gäste hatten ihre Chancen genutzt, wir nicht», brachte Schwalheims Pressesprecher Becker den Spielverlauf auf den Punkt. In einem typischen Abstiegsfight, in der die Angst vor dem Fehlpass in vielen Situationen förmlich «greifbar» war, stellten die Gäste noch vor der Pause die Weichen auf Sieg. Sarac hatte nach einer Ecke von Rychly zum 0:1 (30.) getroffen, das 0:2 durch Rychly folgte nur wenig später (33.). Als Daniel Weck in der 43. Minute eine Vorlage von Rebmann zum 1:2 abgeschlossen hatte, durften die Schwalheimer Fans auf eine starke zweite Halbzeit hoffen. In der «roch» es dann jedoch nur noch ein Mal nach dem 2:2: als SG-Keeper Bär einen Dali-Schuss in Bedrängnis wegfausten musste (59.). Auf der Gegenseite vereitelte Keeper Stumpf bei einem kapitalen Schuss von Ruf das 1:3 (89.).


    SV Gronau – SV Echzell 4:1 (2:0). «Mit Ausnahme einer Phase nach dem Echzeller 2:1-Anschlusstreffer, als wir kurzzeitig durch Standardsituationen ein wenig ins Trudeln gerieten, hatten wir die Gäste jedoch fest im Griff», sprach Gronaus Fußballboss Werner Wenzel von drei verdienten Punkten, garniert mit sehenswert herausgespielten Treffern. Der Tabellenzweite legte mit einem «Doppelpack» durch Holger Bloos (Fernschuss/ 22.) und Sascha Voss (per Kopf nach einer Magnus-Ecke/24.) ein beruhigendes 2:0 vor. Das 2:1 (54.) durch Michael Stoll, der den Ball nach einer Ecke von Schuh einköpfte, ließ Echzell wieder hoffen. Ab der 70. Minute, als Gentemann per Kopf an Echzells Torwart Kanetzki scheiterte, war Gronau aber wieder Herr der Lage. Kurz darauf verpasste Matter eine Yasaroglu-Flanke – aber nicht der hinter ihm stehende Teamkollege Bloos, der zum 3:1 (74.) einnetzte. Beim 4:1 (88.) von Matter zeigte Kanetzki dann keine Reaktion.