SIEMENS gegen die Japaner
Vor langer Zeit verabredete SIEMENS mit den Japanern, das jedes Jahr ein Wettrudern mit einem Achter auf dem River Dee ausgetragen werden sollte.
Beide Mannschaften trainierten lange und hart, um Ihre höchste Leistungsfähigkeit zu erreichen. Als der große Tag des Wettkampfes endlich da war, waren beide Mannschaften topfit.
Die Japaner gewannen mit einer Meile Vorsprung.
Nach dieser Niederlage war das SIEMENS-TEAM sehr niedergeschlagen und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, daß der Grund für die vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden mußte. Ein Projektteam wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und geeigneten Maßnahmen zu empfehlen.
Die Untersuchung ergab :
Das Problem war, das bei den Japanern 8 Leute ruderten und einer Steuerte.
Im SIEMENS-TEAM ruderte ein Mann und 8 steuerten.
Das obere Managemet engagierte sofort eine Beratungsfirma, um eine Studie über die Struktur des SIEMENS-TEAMS anfertigen zu lassen. Nach kosten in Millionenhöhe und einige Monate später kamen die Berater zu dem Schluß : Es steuern zu viele Leute und es rudern zu wenige !
Um einer Niederlage gegen die Japaner im nächsten Jahr vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert. Es gab jetzt 4 Steuerleute, 3 Obersteuerleute und einen Steuerdirektor.
Ein Leistungsbewertungssystem wurde eingeführt, um den Mann der das Boot rudern sollte, mehr ansporn zu geben, sich noch mehr anzustrengen und ein Leistungsträger zu werden. Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und Ihm mehr Verantwortung übertragen! Damit sollte es gelingen.
Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit 2 Meilen Vorsprung.
SIEMENS entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder, stoppte alle Investitionen in neues Gerät und die Entwicklung eines neuen Bootes.
Der Beratungsfirma wurde eine lobende Anerkennung für ihre Arbeit ausgesprochen.
Das eingesparte Geld wurde an das obere Management ausgeschüttet.