ZitatAlles anzeigenEx-Spieler Bilal Yildiz kritisiert Zahlungsmoral des FCP
PFORZHEIM. Bilal Yildiz geht noch einmal in die Offensive, zumindest verbal. Der Stürmer, der vor drei Wochen beim Fußball-Verbandsligisten 1. FC Pforzheim suspendiert worden ist, fühlt sich als Sündenbock abgestempelt und ungerecht behandelt. Deshalb lässt er nun kein gutes Haar an seinem Ex-Verein.
Es gibt anscheinend wieder Finanzprobleme beim 1. FC Pforzheim. Das sagt der inzwischen suspendierte Ex-FCP-Stürmer Bilal Yildiz. Bis Juni aber sollen alle Spieler ihr Geld erhalten, heißt es aus dem FCP-Präsidium.
Vor allem kritisiert der 27-jährige Pforzheimer die Zahlungsmoral des Clubs. „Zugesagte Gelder wurde immer wieder verspätet gezahlt. Immer wurden wir hingehalten. Aber als Spieler plant man halt mit dem versprochenen Geld“, so Yildiz gegenüber der PZ.
Bei der Jahreshauptversammlung des 1. FC Pforzheim wird deutlich: Das Verbandsliga-Team steckt gerade wieder im Abstiegskampf, die Schuldenlast ist gestiegen, während die Chancen auf eine schnelle Fusion gesunken sind.
Der Frust habe sich über Monate aufgebaut. Erstmals fiel Yildiz dann am 18. April unangenehm auf, als er beim Heimspiel des FCP gegen die TSG Weinheim fehlte – unentschuldigt. Der nach wie vor beste Torschütze des Club räumt ein, dass dies ein Fehler gewesen sei. „Familiäre Gründe“ nennt Yildiz als Ursache. „Ich habe mich dann auch entschuldigt.“ Der Fall schien erledigt.
Doch das Verhältnis zwischen Yildiz und Trainer Rudi Herzog war seither angespannt. Der Stürmer fand sich häufig auf der Ersatzbank wieder. Er gibt zu bedenken: „Der ständige Ärger mit dem Geld hat einige Spieler auch gehemmt.“ Sprich: Ohne Geld keine rechte Motivation.
Die Leistung stimmte einfach nicht mehr. Die Situation verschärfte sich nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Heidelsheim. Yildiz fühlte sich vom Trainer zu unrecht an den Pranger gestellt. Die Folge war, dass der groß gewachsene Türke dem folgenden Spiel beim FV Lauda erneut fernblieb – wieder unentschuldigt.
Der Verein reagierte prompt und schickte Yildiz die Vertragsauflösung. Der akzeptierte das nicht, wegen der angeblich ausstehenden Gehälter und Prämien. Zahlen will Yildiz nicht nennen. „Eine Menge Geld steht mir noch zu“, sagt er.
Das sieht Michael Rosanowski, im FCP-Präsidium für den sportlichen Bereich zuständig, komplett anders. „Bilal Yildiz hat sein Geld als Vorschuss bekommen. 200 Euro stehen ihm noch zu. Die wird er bekommen.“ Rosanowski räumt ein, dass der Club in der Tat Probleme hatte, Gehälter und Prämien immer termingerecht zu begleichen. „Aber im Juni wird alles bezahlt sein. Wir sind immer zu unseren Zusagen gestanden“, betont er.
Dass der suspendierte FCP-Stürmer jetzt verbal nachtritt findet Rosanowski „armselig.“ Yildiz habe die Mannschaft in einer ganz wichtigen Phase der Saison im Stich gelassen, kritisiert das Präsidiumsmitglied. „Sogar Spieler aus der eigenen Mannschaft haben schließlich gegen ihn mobil gemacht. Er ist ein Egoist.“
Quelle: www.pz-news.de