(thb) Am Freitagabend wurde im Wollmatinger-Fürstenberg-Stadion die Landesliga-Saison im Bezirk Südbaden eröffnet. Der gastgebende FC Wollmatingen empfing den FC 03 Radolfzell. Beide Städte, Wollmatingen ist ein Stadtteil von Konstanz, liegen nur etwa 20 km auseinander. So fanden auch ca. 200 Zuschauer den Weg auf den Fürstenberg.
Mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren wollen die Konstanzer eine gute Rolle in der Landesliga spielen. Noch vor zwei Jahren spielte der FCW in der Verbandsliga Südbaden. Der gegnerische FC 03 Radolfzell wurde im aufwendig zusammengestellten Programmheft als landesligaerfahrene Mannschaft vorgestellt.
Fast wie befürchtet mussten die Gastgeber dem alters- und erfahrungsmäßig abgezocketeren Gast zunächst Lehrgeld zahlen. Denn während die Hausherren nervös und hektisch in die Partie starteten, nutzten die Gäste jede Möglichkeit, um das Tor von Alexander May zu bestürmen. Bereits nach 10 Minuten spiegelten sich die Anfangsbemühungen in Zahlen wieder. Als die Abwehr der Wollmatinger nicht im Bilde war, wurde Miguel Castro mustergültig bedient. Aber damit nicht genug, die Radolfzeller fuhren einen Angriff nach dem anderen. Die Gastgeber machten aber auch alles falsch. Freistöße landeteten beim Gegner, Ballverluste ließen besonders den bulligen Günter "Günni" Blum aus der Tiefe heraus auf das Tor zustürmen.
Mit einem der ersten Entlastungsangriffe konnten sich die Hausherren ein wenig befreien. Nach einer Ecke wurde auf Frank Merz abgelegt, der den Ball aus 20 Metern ins Dreiangel drosch. Keine Chance für den 03-Keeper, der bei dem sehenswerten Tor des Wollmatinger Kapitäns ohne Chance war. Das Spiel kippte nun, die Bodenseestädter agierten deutlich sicherer und selbstbewußter. Kurz vor der Pause war es wieder Frank Merz, der mit einem exakten Pass bedient, mehrere Abwehrspieler aussteigen ließ und den Radolfzeller Torhüter überlupfte. 2-1 hieß es nach 40 Minuten.
Die erste Viertelstunde nach Wiederanpfiff bot dem überwiegend langärmelig gekleidetetn Publikum Zeit, sich über die Sommerpause auszutauschen. Den Spielfilm sollten die Wollmatinger fortführen. Adis Sijaric war es, der nach einer Ecke und mehrmaligen Torschussversuchen zum 3-1 abstauben konnte. Eine kleine Vorentscheidung war gefallen, dachten sich die Anhänger. Doch nach der Einwechslung von Alessandro auf Seiten der Gäste, waren die Gedanken schnell verflogen. Mit seiner ersten Ballberührung verkürzte er in der 68. Minute auf 2-3. Das Spiel schien auch dem anwesenden Schiedsrichter-Beobachter Michael Kempter zu gefallen. Im Auftrag des Süddeutschen FV nahm er die Leistung von Thomas Fößler genau unter die Lupe. Dieser hatte zwischenzeitlich eine sehr kleinliche Linie angenommen und den Spielfluss ein ums andere Mal für alle Beteiligen zu arg unterbrochen. Auch zeigte sich Fößler in der Vorteilsgebung mehr als unsicher. Ähnlich erging es der gastgebenden Defensive, die nach dem 2-3 nervös und fehlerhaft agierte. Auch Torsteher Alexander May zeigte beim Herauslaufen mehrfach Schwächen. Der Ausgleich lag in der Luft, als die Wollmatinger in einer Kontersituation die endgültige Entscheidung erzwanben. Eine Flanke wurde im Strafraum direkt abgenommen und ins die Maschen gejagt.
Am Ende hatten die Gastgeber verdient gewonnen, in der Höhe jedoch um ein Tor zu hoch.