Frauenfussball in Neuenstein, Gaisbach und Nagelsberg

  • Ein paar kurze Erlebnisberichte von torreichen Spielen der Frauenbezirksliga Hohenlohe:

    Gaisbach - Ellenberg II 12:0 Bezirksliga Staffel 1

    Im Spätherbst bei kühlem, windigen aber trockenem Wetter konnte ich das erste Rasenspiel in
    Gaisbach erleben. Es waren die Frauen, Tabellenführer der Bezirksliga, die gegen Ellenberg II
    ihr Punktspiel absolvierten.

    Rund zwei Dutzend Zuschauer, vermutlich aus dem nächsten Freundes-und Familienkreis, eine lockere
    Atmossphäre, ein sehr faires Spiel mit einem wohltuend ruhig und angenehm leitenden Referee und viele
    Tore...am Ende mußte ich in der Zeitung nachlesen, wie das Spiel ausgang, da ich mich irgendwie verzählt hatte.

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    Quelle: Homepage SSV Gaisbach
    (ein Foto von einem früheren Spiel auf Rasen)

    Gaisbach war Tabellenführer und steht mittlerweile einen Spieltag vor Saisonende als
    Staffelsieger fest. Ellenberg war mir völlig ungeläufig, ich hätte nicht mal geahnt, wo der Ort
    liegt. Wenn meine Recherche richtig war, dann kommt das Team aus dem Ostalbkreis. Ja die Wege
    im Frauenfussball sind aufgrund nicht so zahlreicher Mannschaften weiter...



    TSV Neuenstein - TSV Duttenberg 8:1 (3:1) Staffel 2

    Es war sommerlich heiß. Der Neuensteiner Sportplatz hat auf der einen Seite eine Steinmauer und
    daran anschliessend einen steilen Hang, so daß man hervorragend sehen kann.
    Auch am Vereinsheim kann man bei einer leckeren Hopfenkaltschale das Spiel geniessen.

    Ende der 80iger habe ich das dramatische Bezirksligafinale hier vor über 1.000 Zuschauern erlebt,
    auch im vergangenen Jahr fanden rund 800 Zuschauer trotz üblem Wetter zum Pokalfinale hierher.

    Nun, waren es Mitte April zwar nicht so viele Zuschauer, aber gut 50 Zuschauer waren es und die
    sind bestimmt genauso zufrieden nach Hause, wie ich.


    Den Duttenbergerinnen gelang in der 5.Min. das 1:0 durch Brigitte Merkle.
    Im Ansatz zu ahnen, war die Reaktion der Torhüterin nicht die Schnellste.
    In einem Spiel auf gutem Niveau brauchte der Favorit eine halbe Stunde um zum Ausgleich
    zu kommen. Dann aber schlug es noch zweimal im Gehäuse der Gäste ein.

    In der zweiten Hälfte fiel nach einem Handelfmeter das 4:1 (49.) und es folgten noch vier weitere
    schöne Tore bis zum Endstand von 8:1. Ziemlich unterhaltsam, zumal die Gastgeber noch
    einige gute Chancen vergaben.

    Erst in der Zeitung las ich dann, daß ALLE 8 (!!!) Tore ein und dieselbe Spielerin erzielt hatte:
    Annegret Necker. Das war mir beim Spiel garnicht so bewußt gewesen. Nicht nur 8 Tore, damit auch
    zwei lupenreine Hattricks...

    Insgesamt ein wirklich unterhaltsamer Fu0ballnachmittag in angenehmer Atmossphäre.
    Neuenstein führt in der Bez.-liga Staffel 2. Der Staffelsieg scheint realistisch.


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    Hier das Interview aus der "Hohenloher Zeitung":


    Es gibt Spiele, die vergisst ein Fußballer nie. Für Annegret Necker (Foto: privat) war am Samstag so ein Tag. Die Bezirksliga-Torjägerin erzielte beim 8:1-Sieg des TSV Neuenstein gegen den TSV Duttenberg alle acht Treffer der Heimmannschaft. Andreas Eberle hat mit der 22-Jährigen über ihren Torhunger gesprochen.


    Acht Tore in einem Spiel - wie geht denn so etwas?


    Annegret Necker: Am Anfang habe ich oft genug vorbeigeschossen. Glück hat jeder mal, und ich hatte auch gute Vorlagengeberinnen. Zudem war noch ein Elfmeter dabei.


    Sie haben in 14 Bezirksliga-Partien 48 Mal getroffen. Fühlen Sie sich in dieser Spielklasse nicht unterfordert?


    Necker: Ich spiele Fußball, weil es mir Spaß macht. Aus dem Grund bin ich auch noch in Neuenstein. Es wäre schon interessant, mal höher zu spielen.


    Freuen Sie sich nach all den Toren überhaupt noch, wenn Sie treffen?


    Necker: Wenn ich in einem wichtigen Spiel treffe, freue ich mich natürlich mehr, als wenn ich acht Tore in einem einseitigen Spiel schieße.


    Welches Ziel möchten Sie in Ihrer Karriere noch erreichen?


    Necker: Ich will mal ins Bezirkspokal-Finale einziehen und dort auch gewinnen. Dieses Jahr sind wir auf einem guten Weg. Zuerst müssen wir uns aber am 9. Mai im Halbfinale gegen Creglingen durchsetzen.


    Was machen Sie, wenn der TSV Neuenstein den angepeilten Aufstieg in die Regionenliga verpasst?


    Necker: Dann geben wir alles, um in der nächsten Saison aufzusteigen. Ich bleibe dem Verein erhalten.


    Haben Sie einen Tipp für Gegenspielerinnen, wie man Sie ausschaltet?


    Necker: Eine enge Manndeckung ist das Beste. Auf jeden Fall sollte meine Gegenspielerin schnell sein.


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    Quelle: "Hohenloher Zeitung", Regionalsport


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    Phoenix Nagelsberg - Spvgg Oedheim 1:7 (1:3)

    Herrliches Fußballwetter an diesem Sonntagvormittag. Nagelsberg - ein Sportplatz ohne alles und das
    im wahrsten Sinne des Wortes. So mußten die Spielerinnen sich 200m zum McDonalds bemühen, wollte
    man auf Toilette. Praktischerweise haben die Nagelsberger Frauen auch eben diese Fastfoodkette als
    Sponsor.

    Die Gastgeberinnen sind Vorletzter mit 5 Punkten und mittlerweile 7:113 Toren (17 Spiele).
    Die in rot gekleideten Oedheimerinnen liegen auf Platz 2, aber ohne realistische Chance auf
    den Staffelsieg.

    Erwartungsgemäß eine ziemlich einseitige Partie auf unterem Niveau, Oedheim konnte
    es sich leisten viele Chancen und selbst einen Elfmeter nicht zu nutzen, der Sieg war nie
    in Gefahr.

    Vielleicht gut drei Dutzend Zuschauer verfolgten das Spiel.
    Von den drei Frauenbezirksligaspielen das uninteressanteste, das ich dann auch noch vor Schluß
    verliess...

  • Ergänzend zum Spielbericht darf erwähnt werden, daß sowohl
    Gaisbach als auch Neuenstein in ihrer Staffel jeweils Meister
    wurden und somit in der kommenden Saison in der Landesliga
    spielen.


    Die erwähnte Annegret Necker wurde mit 53 Toren Torschützenkönigin
    und ihr Verein verlor das letzte Spiel zu Hause gegn den
    Tabellenzweiten Klepsau mit 0:1 hatte aber letztlich
    bei Punktgleichheit das bessere Torverhältnis.