München - Fünf Neuzugänge sind die Hoffnungsträger, die dem TSV 1860 helfen sollen, den Klassenerhalt zu sichern. Die tz sprach mit Sportchef Oliver Kreuzer.
Give me five! Fünfmal hat Oliver Kreuzer zugeschlagen in der Winterpause. Mölders, Mauersberger, Aycicek, Beister und Sukalo heißen die Hoffnungsträger, die dem TSV 1860 helfen sollen, den Klassenerhalt zu sichern. Die tz sprach mit dem Sportchef.
Oliver Kreuzer, wie haben Sie geschlafen am Montag als das Transferfenster zu war?
Oliver Kreuzer: Gut! Da war schon eine gewisse Zufriedenheit und Erleichterung da. Die Wochen waren intensiv, anstrengend und ereignisreich. Aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und für unsere Anforderungsprofile die entsprechenden Spieler gefunden.
Wie groß waren Ihre Zweifel, als es anfangs arg hakte?
Oliver Kreuzer: Es gab schon Tage, wo du sagst: heieiei… Aber meine Erfahrung hat mir gesagt, dass du die Ruhe bewahren musst, es kann sich hinten raus immer noch was ergeben. Wir hatten ja für jede Position mehrere Kandidaten. Und unser Faxgerät hat funktioniert, darum konnten wir am Montag noch den Goran Sukalo aus dem Hut zaubern (lacht).
Können Sie uns die fünf Neuen stichwortartig beschreiben?
Oliver Kreuzer: Klar, los geht’s!
Sascha Mölders…
Oliver Kreuzer: Positiv verrückter Torjäger.
Jan Mauersberger…
Oliver Kreuzer: Unaufgeregter, erfahrener Innenverteidiger.
Levent Aycicek…
Oliver Kreuzer: Talentierter Wirbelwind, der weiß, wo das Tor steht.
Maxi Beister…
Oliver Kreuzer: Erstliga-Potenzial, großes Verletzungspech. Soll bei uns zu alter Form finden und kann auch in 30 Minuten noch was bewirken.
Goran Sukalo…
Oliver Kreuzer: Leadertyp, Überragender Kopfballspieler. Wir haben jetzt eine ganze Reihe von kopfballstarken Leuten, dazu mit Levent noch einen exzellenten Standardschützen mehr. Der Gegner muss Angst haben, wenn wir Ecken und Freistöße kriegen. Das sind gerade in der Zweiten Liga elementare Mittel, um zum Erfolg zu kommen.
Welcher Transfer war der mühsamste?
Oliver Kreuzer: Der erste, da hat’s am längsten gedauert. Sascha Mölders hat vieles hinterfragt, er wollte wissen, ob er der Einzige ist, der kommt, was wir für Möglichkeiten haben – das war zu dem Zeitpunkt nicht leicht zu beantworten, weil noch einiges in der Schwebe war. Im Nachhinein muss man sagen, dass er der Türöffner für die anderen war.
Aber ohne den Verkauf von Marius Wolf…
Oliver Kreuzer: …wäre nicht viel mehr möglich gewesen, klar. Nachdem wir Marius nach Hannover transferiert hatten, waren wir auf der sicheren Seite und hatten einen gewissen finanziellen Spielraum. Natürlich hätten wir Marius gerne behalten, er ist ein talentierter Spieler. Aber man muss in dieser Situation berücksichtigen: Er hatte eine Ausstiegsklausel im Sommer, bei einem Abstieg hätte er ganz ohne Ablöse gehen können. Und so haben wir nach Abwägung aller Parameter die Entscheidung so getroffen. Ich bin mir sicher, dass es die richtige war.
Das dürfte auch für die Nicht-Verpflichtung von Tom Weilandt gelten.
Oliver Kreuzer: Nachdem wir von Herrn Decker (Weilandts Berater, d. Red.) erfahren haben, dass bei Tom eine Muskelverletzung mit acht bis zehn Tagen Ausfallzeit diagnostiziert worden war, habe ich für die sportmedizinische Untersuchung zusätzlich ein MRT angeordnet, weil du da einfach mehr siehst als beim Ultraschall. Genauso war’s. Unsere Ärzte haben direkt von einem Muskelbündelriss gesprochen. Ich wollte dann noch eine zweite Meinung und habe zu Mull (Dr. Müller-Wohlfahrt, d. Red.) gesagt: Bitte schau ihn dir an und gib mir gleich Bescheid! Die Meinung hat sich mit der unserer Ärzte gedeckt: Bündelriss, fünf bis sieben Wochen Pause. Da hätte eine Verpflichtung keinen Sinn ergeben. Jetzt schauen wir mal, was im Sommer ist.
Was wird am Samstag gegen Nürnberg sein? Ist Ihnen schon mulmig angesichts der Erwartungen?
Oliver Kreuzer: Mulmig gar nicht. Ich spüre eine Vorfreude, endlich geht es wieder um was! 50.000 Zuschauer sind der Beweis, dass die Hoffnung und der Glaube wieder da sind bei den Fans.