Also, das mit dem Chemiestadtinferno... Schwierig zu erklären...
Ich hatte schon mal erwähnt, daß hier in LU die Uhren etwas anders ticken. Stadtteile, die größer und älter waren, als die Stadt LU an sich damals, wurden eingemeindet. So auch der mittlerweile größte Stadtteil Ludwigshafens: Oggersheim mit ca. 22000 Einwohnern. Die Stadt Ludwigshafen an sich ist ca. 1000 Jahre jünger als manche Stadtteile. Und die Leute sind halt "stadtteilbewusst", "Lokalpatriotismus" im Sinne von "Stadtgemeinschaft" bzw. "Konkurrenz zu anderen Städten sein" gibt es hier nur sehr wenig. Anstatt zu sagen, wir fahren nicht mehr zum FCK zum Fußball, gehen nicht mehr in Mannheim shoppen und ins Museum nach Heidelberg könnten sie sich auch in der eigenen Stadt umschauen. Zugegeben, eine so schöne historische Altstadt wie Heidelberg haben wir nicht, wir haben keine "Mega-Shopping-Mall" usw., aber auch hier gibt es Dinge, die sehenwert sind und das Leben in LU angenehmer machen. Hinzu kommt, daß in LU ca. 30% der Bevölkerung Ausländer sind, bzw. Leute mit Migrationshintergrund, die sich zum Großteil einen Dreck um Deutsche Kultur kümmern. Dann die Konkurrenz von Lautern, Mainz, Koblenz, Frankfurt und Mannheim, was Szene-, Fantechnisch und fussballerisch geboten wird. Jetzt schaue ich auf die Tabelle, sehe 9 Punkte auf der Habenseite, zwischendurch desolate Vorstellungen des FSV (z.B. gegen Aalen, Elversberg, Frankfurt)... Beim letzten Heimspiel hatten wir 300 Zuschauer... Wen will man da noch motivieren, einen ordentlichen Support zu betreiben? Wir haben lange das Beste draus gemacht, auch als wir schon abegschlagen Tabellenletzter waren. Aber z.B. die ganzen Leute, die beim 1. Saisonspiel in Sandhausen dabei waren usw., das waren noch andere "FSV-Fans", nicht nur das Chemiestadtinferno. Als besondere Schwierigkeit kommt hinzu, daß 2 Leute von unserem ganz harten Kern mittlerweile privat Einschnitte hinnehmen müssen... Wir sind weiterhin bei den Spielen anwesend, aber wir wollen uns einfach nicht mit teilweise 3 Mann hinter einen Riesenbanner stellen, wir kommen uns dabei einfach doof vor. Wir haben unsere Ziele noch lange nicht aufgegeben und ich hoffe ernsthaft, wir kommen wieder, aber im Moment ist es einfach nicht möglich was gescheites aufzuziehen.
Ich hoffe, nächstes Jahr wird es nicht nur sportlich wieder besser beim FSV, sondern auch an der Außendarstellung muss der Verein arbeiten. Ich bin neuer Fanbeauftragter beim FSV und vielleicht schaffen es alle Beteiligten, diese Saison als "schwärzestes Jahr" der Vereinsgeschichte hinter sich zu lassen und einen "Neuaufbau" mit Erfolg zu wagen...
Zu dem, was die Regensburg-Fans anging: Es gibt genug Zeugen, auch von Ludwigshafener Seite aus, die eindeutig der Meinung sind, daß die Polizei in dem Fall viel zu weit gegangen ist (vorallem, weil wir denselben Ordnungsdienst wie Hoffenheim haben und die vom Fanprojekt Jena eine dicke Anzeige bekommen haben von unabhängigen Rechtsanwälten - und das nur eine Woche vorher)... Ich stand unten vor dem Gästeblock auf dem Rasen, doch mir wurde der Zugang verwehrt nach dem Motto "Die sind schon in Sandhausen negativ aufgefallen"... Dann wurde ich noch darüber aufgeklärt, daß das Hausrecht bei öffentlichen Veranstaltungen bei der Polizei liegt (ich dachte zuvor immer, es liegt bei dem Verein, der als Mieter im Stadion auftritt bzw. sich für die Sicherheit beim DFB verbürgen... Denn schließlich müssen auch die Vereine Strafen zahlen, wenn Pyro auf's Spielfeld fliegt und nicht die Polizei...). Und da DFB und Team Green Hand in Hand arbeiten, was folgerichtig Repression nach sich zieht, ist man als kleine Gruppe wie Regensburg (oftmals) machtlos... Ich kann nur sagen, bei Dynamo Dresden z.B. wären die Polizisten garantiert nicht so in den Block marschiert. Die Polizei macht die Fankultur in Deutschland kaputt und der DFB schaut zu... Bis die Stadien irgendwann ganz leer sind oder das Publikum nur noch aus anteilsnahmslosen Leuten besteht, die bei Erfolglosigkeit wegbleiben...