Linzer ASK - Kärnten , Honvéd Budapest - Debreceni VSC , Haßfurt - Aidhausen

  • Mir war gerade mal danach auch hier mal was beizutragen.....



    10.07.07 Linzer ASK – SK Austria Kärnten 1:0 ( 1.Liga Österreich , Stadion der Stadt Linz , Kapazität 21328 )
    10400 Zuschauer / ca.80 Gäste / Stehplatz 15 € / 0,5er 3,20 €
    Es stellte sich mal wieder das Luxusproblem mit den Überstunden und auch die Hummeln im Arsch bliesen zum Sturm.Für Testspiele opfere ich keinen Urlaub , das war schon mal klar .Bisschen in den Spielplänen rumgestochert und in Europa sind die Ösis diese Saison als Erste dran und starten am Dienstag dann auch gleich mal die neue Saison per alleinigem Eröffnungsspiel mit dem Aufsteiger Linz. Fein. Und am nächsten Tag ist zwar noch kein Ligabetrieb in Ungarn aber dafür das Supercup –Endspiel. Paßt ja richtig gut und dann liegt das auch noch so schön auf der (Bahn-)Strecke. Für die Rückfahrt am Donnerstag wurde ebenfalls noch ein Pflichtspiel ( das war in deutschen Landen an einem Donnerstag Anfang Juli dann wirklich nicht ganz so einfach…..) aufgetrieben und nun gab es eigentlich nur noch Sorge wegen den diversen Streiks bei meinen Bahnkumpels. Nach ein paar streikfreien Tagen wähnte ich mich bereits schon fast in Sicherheit und zackzack…..Montag kam die Meldung, dass ab Dienstag um 08.00 für 3 Stunden wieder alles still steht. Ohoh , böse Falle…..sollte mein Zug doch um 08.18 fahren und das per Zugbindung und auch die Telefontussi der Bahn machte nicht gerade Mut, dass ich irgendwie wegkommen würde. Aber davon lässt man sich doch nicht die Laune verderben , irgendwie kommt man schließlich immer an , es fragt sich eben nur wann. Frau Schu war so freundlich mich auf ihrem Arbeitsweg am HBF rauszuschmeißen und nach dem wie immer tränenreichen Abschied stand ich gegen 8 Uhr am gewünschten Gleis. Gespenstische Ruhe herrschte im Vergleich zu einem normalen Werktag in der Bahnhofshalle. Einige Züge fuhren dann nach und nach noch rein , aber dafür von gaaaanz wenigen Ausreißern mal abgesehen, so gut wie keiner mehr raus. Nein , das sah nicht gut aus. Die Lautsprecherstimme nervte alle 3 Minuten mit ihrem Sprüchlein von der Streikbehinderung und in mir schwand so langsam die Hoffung dass in meinem EC Richtung Budapest eventuell heute mal ein streikresistenter Beamter das Steuerrad hält. Immerhin kam der Zug dann fast pünktlich ,wurde rasch geentert und dann wurde gewartet : bis 11 Uhr würde lt. Schaffner jetzt hier stehengeblieben. Das kann sich ganz schön ziehen. Und es ist ja auch nicht so, dass man es zwar nicht supereilig, aber ob des sehr frühen Anstoßes von 18.15 in Linz an nem Mittwoch , bei der Buchung „nur“ ein Zeitpuffer von 3,5 Stunden eingeplant wurde.Also ein wenig vage das Ganze. Eine Stunde wurde geduldig im leeren 6er-Abteil abgehangen bevor ein Rettungsanker in Form eines ausfahrenden ICE´s Richtung München via Nürnberg zur Weiterfahrt angepriesen wurde .Den nehm ich mal und nachdem ich erstmal mit falschem Ticket eingestiegen war , zeigte sich die Schaffnerin kooperativ und hob die Zugbindung schriftlich auf. Umstieg in NÜ empfiehl mir die Gute dann und zwar aus dem Grund ,dass der Streik mittlerweile nach „schon“ 90 Minuten beendet war von dort Anbindung nach Linz bestünde .Gut , so war es dann auch .Zwar saß ich nicht in dem für mich angedachten IC sondern nach weiteren 60 Minuten in NÜ und einer ansprechenden Rennerei nun schlussendlich doch im selben EC , den ich morgens in FFM schon mal mit wehenden Fahnen verlassen hatte. Selber Wagen , selbes Abteil , sogar mein Müll von morgens war noch da….Dann ist ja alles wieder gut. Linz mit 2,5 Std. so gegen halb 5 erreicht, einmalig nen Taxi gegönnt und zum gebuchten Hotel gefahren. Dort hatte man meine Reservierung warum auch immer nicht vorliegen aber ausnahmsweise auch ein wenig Glück im Gepäck.Am nächsten Tage wäre das Hotel wohl ausgebucht gewesen , heute dagegen nur die Einzelzimmer .Also bekam ich nen fettes DZ für den selben Preis. Minibar mit Bier vollgedonnert und diesmal per Bus in ner Viertelstunde ( Schwarzfahrerpunkt Österreich wurde konsequent gesetzt ) zurück zum Bahnhof, wovon auch das Linzer Stadion nicht so weit ( 1,8 km )weg ist. Weit weg isses nun wirklich nicht , müsste man eben aber richtig laufen. Dies tat ich erstmal nicht ( schönen Dank an die Uschi die mir den Mist erzählt hat) , Fehler erkannt , zurück und dann die umso steilere Strecke bis zum Ground bergauf gestolpert. Linz ein Traditionsclub , der nach mehrjähriger Abstinenz ins österreichische Oberhaus zurückgekehrt ist und nun ehrenhafterweise sogar das Eröffnungsspiel der aktuellen Spielzeit besteiten darf. Kamen in Liga 2 noch so um die 2000 bis 3000 zu den Heimspielen waren es heute derer schon gleich mal über 10000.Die Tageskassen am Kollabieren , ebenso die Kasse mit den vorbestellten Tickets , an der ich meine aus der Ferne quasi liegen sah. Nach 15 Minuten ganze 1,50 Meter weiter vorne in der Schlange.“Nö , da lecks mi om Orsch“.Geh ich eben in den Gästeblock um die Ecke.30 Sekunden später war ich nach einer erstligareifen Durchsuchung drin.Sehr schönes Stadion dachte ich mir .Sind zwar nur 3 Seiten für die Zuschauer vorgesehen aber die sprachen mich doch schon an und auf der „leeren“ Hintertorseite thronte eine eher schon überdimensionale Anzeigetafel. Die Heimfans auf der Gegengerade präsentierten zum Einlauf und dann bis Spielende ein Riesenbanner mit der Aufschrift : „18.15 ….WAS SOLL DAS ORF ? „ Schienen wohl alles andere als einverstanden zu sein mit der Kickoffzeit.In Sachen Support würde nicht gerade ne uneingeschränkte Empfehlung für Linz abgeben : hinterm „VIKING LINZ“-Banner zählte der Stimmungsblock in etwa 300 Leute. Die machten zwar regelmäßig was aber die absolute Lautstärke kam ( wohl auch aufgrund der Weitläufigkeit )bei mir nur selten an.In „meinem“Gästeblock zählte man um die 80-100 Leute und von denen verfolgte der Großteil das Spiel schweigend. Lediglich 10 meist jüngere stimmten , wenn mal die Gelegenheit bestand , was an und hantierten hier und da mit ein paar Fahnen bzw. Doppelhaltern. Der Kick dann wenig hochklassig. Zwar mit Übergewicht für Linz aber schon früh bekam man den Eindruck dass hier heute wohl niemand zum Torerfolg kommen würde. Stellte sich dann aber zum Glück als Trugschluss raus , 2 Minuten vor Ende der offiziellen Spielzeit ( Nachspielzeit betrug offizielle 5 Minuten !! und in HZ eins 4 Minuten !!!) resultierte aus einer Art Weitschuss das Tor des Tages.Der Mob skandierte was von „Spitzenreiter , Spitzenreiter“ und auch das eher ruhige Tribünenpublikum erhob sich mal jubelnd von den Sitzen. Noch ein Satz zum Catering : ein Riesenstand mit sehr leckerem und gekühlten Bier und auch an Fressalien war die Auswahl ok.Als ich zu meinem Frikadellenbrötchen dann mal nach Senf oder Ketchup nachfragte war die Antwort :“Nein , haben wir nicht“.“Und warum nicht“ ? „Weil wir das nicht brauchen“.Die sind ja witzig. Ich latschte dann den Weg zum Bahnhof runter und dort wartete ein recht lebhaftes Treiben : ein guter Pennermob liegt vorm Bahnhofsgebäude rum , neben dran jede Menge zugeballertes Jungvolk.Und auch der Krankenwagen war gerade eingetroffen und versuchte mit gutem Zureden einen der Altpenner in den mitgebrachten Rollstuhl zu hieven ( was nach einiger Zeit auch gelang).Ich wurde ( eigentlich wie immer ) erstmal um Kohle angeschnorrt was freundlich verneint wurde.Das brachte mir dann ein „keine Kohle , aber saufen kannste….“ ein .Richtig , das kann ich …aber unter anderem auch deswegen weil ich nicht jedem Asso nen Euro gebe. Mein Bus Richtung Hotel war gerade weg aber der Abend war schön und so wartete ich mit KT3 eben noch nen Stündchen bis der nette Bus der Linie 45 wieder vorfuhr und mich für diesmal 1,60 € bis zur Herberge brachte. Tolle Haltestellen ( werden vor jedem Halt im Bus verkündet) hat Linz zu bieten : gefallen konnte zum Beispiel die Station:“Krankenhaus der barmherzigen Brüdern und Schwestern“.



    11.07.07 Budapest Honvéd FC - Debreceni VSC 1:1 ( Supercup Ungarn Hinspiel , Bozsik Stadion , Kapazität 15000)
    2496 Zuschauer / ca.150 Gäste / Sitzplatz 0 € ( teuerste Sitzplatz = 3100 HF=ca.12,40€ ) / 0,5er 300 HF ( =1,20 € )
    Das frühe Früstück um 06.30 konnte sich sehen lassen , gab zwar kein geliebtes Toastbrot aber dafür massenhaft Salami. Kleines Lunchpaket für die Weiterfahrt nach Budapest ( lt.Plan 5 ½ Stunden , letztendlich wurden es dann 7 ½ ) selfmade aufbereitet und im Berufsverkehr noch vor dem ersten Bier des Tages in Linie 45 wieder am barmherzigen Krankenhaus vorbei zum Bahnhof geklappert. Dort wartete Schock Nr.1 als ich auf dem Bahnsteig so eine Art 19jährige schwedische Topmodelrakete mit einem Harry Potter-Verschnitt mit riesiger Knollenhakennase rumknutschen sah.Naja , wo die Liebe hinfällt aber das ging ja nun wirklich überhaupt nicht. Mein Zug ging übrigens ebenfalls nicht , zumindest nicht pünktlich-35 Minuten galt es mal wieder zu warten bis der ICE nach Wien einfuhr. Zu spät für mich , kollidierte diese Verspätung nun doch erheblich mit meinem 20 minütigen Zeitpuffer in Wien zur Weiterfahrt nach Budapest. Folglich aufgrund der Nichterreichung in Wien mit 2 Stunden mehr Zeit als genug im Sparmarkt zuzuschlagen , leckere und günstige Pizza zu essen beim Stammitaliener ( Riesenstück für 2,20 , vom Bahnsteig aus ganz links) und dem vermehrt auftretendem Rumänenvolk zuzuschauen wie sie den Bahnsteig belagern ( ein Kurswagen Richtung Bukarest wurde ebenfalls bereit gestellt , hinter Budapest noch rund 7 Stunden und man ist da……da kommt man schon ins Grübeln und nur zu gerne wäre der kleine Schu darin sitzen geblieben….. aber die Züge fahren ja noch nen Weilchen….).Mein EC war im Grunde als Raucherzug deklariert , der Ösischaffner erklärte mir und meiner ungarischen Abteilnachbarin ( um die 40 ) , dass dem nicht so sei aber er hätte aber er hätte da wenig Problem mit…beim Kollegen hinter der Grenze wäre für so viel Nachsicht dann wohl schon mal eine kleine Gebühr fällig. Na dann , nachdem kurz vor der Grenze noch ne Windradsiedlung von an die 200 Teile dem kleinen Schu ein begeistertes Lächeln ins Gesicht zauberte versprach mir meine militant rauchende Kabinennachbarin „ mit den Ungarn alles zu klären , auf ungarisch“. Die 5 Grenzer, die durch den Zug watschten, machten nen freundlichen Eindruck , grüßend mal den Kopf reingesteckt , kurzer Blick auf den Perso und gut. Ein recht verwahrlost aussehender Junge wurde dennoch in Hegyeshalom aus dem Zug befördert und durch die fürsorglichen Grenzer weggeschleppt. Auch der neu hinzu gestiegene Schaffner machte keinerlei Probleme , meine rauchende Freundin machte ihre Ankündigung war und teilte dem Zugführer mit dass dies ( nun ) ein Raucherabteil ist und weiter ging es im schlecht klimatisierten und komplett vernebelten Abteil bis Budapest. Entgegen meiner Inetrecherche sollte sich lt.Auskunft von „der Budapesterin“ mein Hotel nicht so sehr in Banhofsnähe befinden wie das wohl gerne gehabt hätte. Also wurde , nachdem der Bierbestand am Bahnhof gehörig aufgestockt war , in der nächsten Bankfiliale nach skandinavischem Beispiel ne Nummer gezogen und zu einem vergleichsweise anständigen Kurs auch noch Forint eingeladen. Dadurch konnte den am BH rumlungernden Schleppern der zahlreichen Wechselstuben mit bestem Gewissen sinnbildlich der Mittelfinger gezeigt und sich bei schon eher hochgradigen Temperaturen auf die Suche nach dem Hotel gemacht werden. Latschen hatte ich wenig Lust , das Bier auf dem Rücken war schließlich schwer und nachdem bettelnde Kopftücher abgeschüttelt und die vermeintlich größten Taxifahrerverbrecher aussortiert waren dann eben bei einem anderen Taxiverbrecher eingestiegen. Gut , den Fehler hab ich nur einmal gemacht – bei allen zukünftigen Taxifahrten war ich wesentlich billiger dabei. Zimmer war ok , die Zeit aufgrund der Verspätung der Bahn dann aber doch schon wieder ein wenig knapp und nach einem 2 Stunden -Stop im Hotel saß ich alsbald bei Heinz Rudolf (lt.Fahrerausweis) im Auto und der erzählte mir, dass sein entferntester Cousins ja nehmen dem rheinlandpfälzischen Politiker XY wohnt und überhaut und überhaupt und blabla….nett war er ja und während er in gebrochenem Deutsch quasi schon eine kleine Art Touriführung mit mir machte unterbrach ich seinen Redeschwall regelmäßig nur wenn ein Stadion am Rande auftauchte und erfragte die Heimmannschaft. Fußball mag er laut eigener Aussage zwar gar nicht aber wer mit 429000!km auf dem Tachometer seines zum Taxi umfunktionierten Privatautos aufwarten kann weiß sowas natürlich auch.80 Minuten vor Anpfiff war ich da und nachdem ich dem Treiben ein wenig beigewohnt hatte wollte ich mal der Sache mit dem Ticket auf den Grund gehen.2 Wochen zuvor hatte ich ne freundliche email an den Verein geschickt und gebeten mir ne Karte zu reservieren usw. Also business as usual wenn ich nicht genau weiß wie es mit Karten vor Ort aussieht ( obwohl aufgrund der analysierten ZS-Zahlen keinerlei Probleme mit Karten zu erwarten waren ).Tags darauf schrieb mir eine freundliche Dame zurück dass Mr.Schulz herzlich willkommen sei und sich sein VIP-Ticket am Eingang blablabla abholen könne.Na mal sehen was die darunter verstehen aber siehe da : am Eingang nachgefragt , den Zettel hingehalten und schon öffnete sich das Metalltor und ein Mann mit Knopf im Ohr begrüßte mich freundlich mit „Oh yes , welcome Mr.Schulz.Please come with me“.Schienen ja fast schon auf mich gewartet zu haben.Kontrolliert wurde ich natürlich nicht , im Rucksack klapperten unauffällig die Dosen vor sich hin und der gute Mann brachte mich dann im bewachten Vereinsheim vorbei an einigen Spielen in so ne Art geschäftsstellenartige Katakombe mit allerhand feinen Leuten und teuren Teppichen auf dem Boden. War schon fast ein bissi wie im Film den die dort mit mir drehten , ein leichtes ungläubiges Schmunzeln konnte ich mir nur schwer verkneifen und dann kam alsbald der Präsi /Vizepräsi (?) himself auf mich zu und drückte dem vergleichsweise verlodderten Eschborner einen Umschlag in die Hand und wünschte viel Spaß beim Spiel und in Budapest und wie denn meine Reise war usw…hehe , sehr nett.Also mit Ticket für die „Platina Paholy“ ( =Platintribüne) versorgt erstmal wieder geflüchtet aus der Schnöselwelt und durch den Extraeingang wieder raus und unters Fußvolk gemischt Meine Dosen wollte ich dann ja schon noch in Ruhe süffeln. Allerhand Polizei mit Schutzschildern und krawallgerechter Montur sicherten das gesamte Terrain und somit reifte zumindest die Hoffung auf einen ansprechende ZS-Zahl bzw.nen ordentlichen Gästemob.30 Minuten vor Anpfiff vorbei ( einmal im Leben wichtig
    sein….) an den mittlerweile langen Schlangen , beim Steward nachgefragt und der mich mit der Aussage entlassen , dass sich mein Platz unmittelbar in der Mitte der HT befände usw…..Mr.Schulz sagt herzlichen Dank. Die besagte Tribüne setzte sich aus 2 * 8 Plätzen zusammen , die ich mit 5 schicken anderen Leuten teilte und auch Ordner Nr.2 schien meine Anwesenheit irgendwie zu irritieren und er ließ sich erneut mein Ticket zeigen. Aber wo Platin draufsteht ist auch Platin drin - Feierabend.In unmittelbarer Umgebung und bewacht von 2 breitschultrigen Menschen im Anzug fanden sich dann auf extra gepolsterten Sesseln auch „meine Präsidiumskollegen“ ein und nun war denn auch wirklich alles angerichtet. Genug geplappert von tollen und unkäuflichen Sitzplätzen! ( alternativ hätte die teuerste Karte auch nur 13 € gekostet , wäre allerdings bei weitem beengter gewesen ).Das Stadion setzt sich aus einer überdachten Haupttribüne ( ca. 15 Reihen) und darunter nochmal ca. 10 Reihen mit Sitzschalen , ein paar Sitze in den Kuren und der Gegentribüne und ansonsten 15 Reihen Betonstufen zusammen.Die Heimfans ( ca. 200 ) überzeugten eher weniger , bissi Singsang , mehr nicht. Besser schon das Tribünenpublikum : pöbeln , bei jeder Gelegenheit aufspringen und auch auf der Haupttribüne tat sich gelegentlich ein 150 Kilo-Glatzkopp als Capo hervor, worauf die komplette Haupttribüne gerne mal mit einstimmte. Gäste boten dann auch ganz gut auf : ca. 150 , allerhand Fahnen , Zaun gut beflaggt ( BOYS , SZUD) und fast ausnahmslos am Singen.Erste Vorkommnisse spielten sich dann aber im Heimblock ab : in Minute 20 marschierten 10 Ordner geschlossen rein und zogen einige Leute raus und verfrachteten diese direkt ganz raus . Honved ging dann allerdings auch mit 10 Zuschauern weniger noch in HZ 1 in nem Spiel mit herausragendem Unterhaltungswert in Führung. In der Pause kam ich mir dann vorsichtig gesagt ein wenig beobachtet vor, da sich das ganze Stadion nach einer mir unverständlichen Ansage umdrehte und minutenlang in den mittleren Tribünenbereich starrte. Warum weiß ich auch nicht , Robbie Williams habe ich zumindest nicht gesehen aber irgendwer Bekanntes wird schon dagewesen sein. Mit dem Anpfiff zur 2.ten Halbzeit gabs im Gästeblock ordentlich Pyro vor die Kamera : einige Lichterlein flogen schön fett und breit auf die Laufbahn. Qualmte nicht unerheblich aber die ganze Aktion war dem Stadionsprecher noch nicht mal ne Ansage wert und auch die ca. 50 Bullen in kleiner Entfernung zu den Gästen machten keine Anstalten sich deshalb auch nur nen Zentimeter von der Stelle zu bewegen. In der 60sten fiel dann noch der Treffer zum 1:1 und beschwerte den „Debrecinern“ ( oder wie die eben heißen…) ne recht gute Ausgangsposition fürs Rückspiel , welches 3 Tage später noch stattfinden soll. ( Anmerkung : das Rückspiel endete 3:0 für Debrecen vor 3500 / 120 ).Zurück durfte dann der nächste Preisvergleich im Taxi angestellt werden : jetzt war ich mit fairen 8 € ( ca. 20 Minuten Fahrt )dabei und der preiswerte Kutscher hielt auch noch ohne Aufpreis und Mosern an der Tankstelle an , wartete geduldig bis ich die kältesten Büchsen aus der letzten Kühlschrankreihe beförderte,in aller Ruhe die Zigarettenpreise geprüft und bei ner Stange West Ice für 19 € zugeschlagen hatte. Sehr nett. Mit der ebenfalls netten Empfangsdame meines Hotels handelte ich für den nächsten frühen Morgen die Erstellung ihrerseits eines Lunchpaketes für mich aus und eine recht kurze Nacht wurde eingeleitet.



    12.07.07 TV 1861 Haßfurt – TSV Aidhausen 2:1 ( 1/8-Finale Kreispokal Schweinfurt , Sportplatz Haßfurt )
    76 Zuschauer / keine Gäste / Eintritt 3 € / 0,5er 2€
    Die war gegen halb 6 zu Ende. Nachdem ich von der immer noch netten aber nun auch etwas müde dreinschauenden Empfangsdame meine Fresstüte ( hätte ich nicht besser machen können) entgegen nehmen durfte schlenderte ich durch den schon sehr sonningen und warmen Morgen zum Bahnhof. Scheinen ein Frühaufstehervölkchen zu sein : schon mächtig was los , fast alle Lädchen geöffnet und bei lauter Musik durfte ich schon um halb 7 meine letzten Forint im Sparmarkt verbraten. Auf der gut 10 stündigen Fahrt zum ultimativen Kracher beim Kreisligisten Haßdorf – gleichbedeutend wohl das einzige Pflichtspiel Deutschlands was halbwegs auf meiner Rückfahrtroute lag – will man ja nicht verdursten und nachdem ich für das „kleine Schwarze“ , welches normalerweise auf dem Rücken baumelt , nun den Bauch zum Umschnallen entdeckt hatte kam man sich zeitweise schon wie ein Backpacker vor. Heute lief dann zeitlich mal alles glatt. Alles andere hätte auch einen Besuch des abendlichen Spiels zunichte gemacht , sollte dies doch lt.meinen Recherchen ( Stand 3 Tage zuvor) um 18.30 im fränkischen Haßfurt angepfiffen werden. Nach 3 Stunden Wien erreicht , dort war es dann direkt mal ca. 7 Grad kälter als bei der Abfahrt in Budpest. Dann weiter per ICE nach Würzburg was laut Fahrplan 6,5 Stunden dauern sollte. Diese wurden neben dem Lesen von kostenlosen Ösi-Tageszeitungen mit dem beliebten Spielchen verbracht , bei jedem zu passierenden Städtchen Ausschau ( soweit die Starkregengebiete eine Sicht > 5 Meter überhaupt zuließen ) nach dem örtlichen Fussballplatz zu halten und , wenn dieser gefunden war , Schätzungen abzugeben in welcher Liga hier wohl gekickt wird. Außerdem hält im Hause Schu nun auch unaufhörlich die Technik Einzug , so dass recht häufig der kürzlich erworbene iPod – Verschnitt in den Ohren rumbaumelte. Und wenn einen dann der Hunger quält und auch die scheinbar unbändige Sucht nach Mozzarella befriedigt werden will , schiebt man sich eben nen faustgroßen Mozzi ohne alles rein – ist doch kein Problem. In der Gegend um Passau wurde den Reisenden diesmal auch keine Torturen (s. Bericht vom 08.04.07 ) durch Zivilpolizisten auferlegt , so dass sich nach recht ereignisarmer Zeit und dem überstandenen bekloppten Lautsprechergelaber eines Zugbegleiters „ meine Damen , meine Herren , lassen Sie uns gemeinsam auf die Uhr schauen , es ist halb 4 und Zeit für ein Tässchen Kaffee…..“ überraschenderweise schon wieder pünktlich in WÜ angekommen wurde und nun nur noch ein RB-Fahrt von 45 Minuten bis kurz vor Schweinfurt den Weg zum Fussballglück versperrte. Dort gab es noch ein kleines Geplänkel mit ner übermotivierten Schaffnerin die mit meinem Ticket nicht so ganz einverstanden war.Dies was aber durchaus in Ordnung , gute Frau. Meinen Vorschlag, die von mir gefahrene Strecke mal in ihre Ticketmaschine einzugeben und dann mit dem Preis auf meiner Karte zu vergleichen wollte sie irgendwie nicht und so blieben wir weiterhin uneins.Im Laufe der nur verbalen Rangelei fiel dann noch ( unbeabsichtigt ) ne Dose um und bevor wohl noch mehr Dreck in ihrem Zug vergossen wurde zog sie von dannen. In Haßfurt direkt nach dem Aussteigen eines dieser herrlichen Exemplare in Sachen „Bahnhofsgaststätte par excellence“ entdeckt..Gut , die kann ja auf dem Rückweg nochmal mit einem Einkauf beglückt werden und während ich da gerade vorbei gehe reißt jemand die Tür auf und kommt genau auf mich zu: 35 Jahre , lange fettige Haare , glasige Augen und just in dem Moment in dem sie mich wahrnimmt huscht ein Lächeln über ihr Gesicht und sie haucht ihr verführerischstes „Hhhhhhhaaaaaaallllo“ zu mir auf.Man , da war ich vielleicht geschmeichelt , leider hatte ich wenig Zeit auf diese Geste einzugehen und befürchtete insgeheim schon jetzt dass diese Dame 3 Stunden später mit Sicherheit noch immer da sein würde…..Die 1,5 km zum Ground per pedes angenehm zurückgelegt stand ich alsbald vorm Clubhaus und der erste Schreck machte sich beim Blick auf den Hauptplatz breit: die Tore standen nicht dort wo sie normalerweise stehen und Leute sind auch kaum welche da.Die werden das doch nicht abgesagt haben in den 3 Tagen meiner Inetabstinenz ? Den erstbeste fähigen Mann angesprochen welcher sich direkt als Schiri der Partie outete. Der telte mir mit dass es um 30 Minuten nach hinten geschoben wurde und wollte dann wissen für welche Zeitung ich schreibe? Keine Ahnung warum ich in letzter Zeit regelmäßig für nen Zeitungstypen gehalten werde – finde nicht dass ich irgendwas mit einem Reporter gemeinsam habe….? Egal , nun hatte ich also doch mehr Zeit als mir lieb war. Beim Platz gab es nicht so fürchterlich viel zu erkunden . Eine Stufe auf 2 Seiten , dafür aber Graswall auf 4 Seiten und ein paar nette alte Bäume dazwischen : knapp 3000 Leute kann hier bestimmt zum Picknick reinpferchen Das Spiel mehr torreich als hochklassig , zu überlegen die ( wohl zwangsabgestiegenen Gäste? ) und nachdem es in den ersten ca. 15 Minuten schon 3 Mal bei Haßfurt geklingelt hatte lagen die ersten Spieler konsterniert auf dem Boden und haderten mit ihrem Schicksal.Das 0:4 dann wohl eins der spektakulärsten Eigentore ever : harte Flanke und der Verteidiger köpft das Ding mit 80 Stundekilometern fast von der Strafraumlinie ins eigene Tor. Was ein Brüller. Das Gesicht des Torwarts dementsprechend , eigentlich alle Gesichter der paar Anwesenden. Die Abschlachtung ging dann aber nicht so weiter , tapfer wurde noch das 1:4 markiert und auch die Gäste können Eigentore schießen was sie dann beim 2:4 eindrucksvoll unter Beweis stellten. Blöderweise kam an diesem vermeintlich verbilligten Fussballabend noch in der 65sten!!! Minunte ein Duo mit Abreißkärtchen um Eck und übergab mir davon eine für 3 €. Normalerweise kenne ich das nur in HZ 1 aber es gibt eben immer wieder mal was Neues…Dann war Feierabend im beschaulichen Haßfurt und mich zog es dann noch zur angesprochenen Lokalität und Aufatmen war angesagt : außer einem durchdringen Schweißgeruch im ganzen Laden ( obwohl kein einziger Gast mehr da war ) wartete niemand auf mich. Und auch die letzten beiden Teilstrecken stellen dann kein weitere Hürde mehr da und wieder zu Hause angelangt war ich dann auch mal an der Reihe mit einem gänzlich ohne Bierfahne hingehauchten „Hhhhhaaaaaaallllllo“ für meine Frau Schu und gute Nacht.

  • Zitat


    Blöderweise kam an diesem vermeintlich verbilligten Fussballabend noch in der 65sten!!! Minunte ein Duo mit Abreißkärtchen um Eck und übergab mir davon eine für 3 €.
    Normalerweise kenne ich das nur in HZ 1 ...


    Bei uns (Ba-Wü, Hohenlohekreis) ist es in den unteren Klassen eigentlich prinzipiell
    in der 2.Halbzeit üblich, daß die Kassierer losziehen...


    Ansonsten: schöner Bericht !